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Netflix
Kritik

«3 Body Problem»: Die Zukunft hat begonnen – und sie ist dunkel

Luca Fontana
20-3-2024

Netflix' «3 Body Problem» ist ein Sci-Fi-Thriller der anderen Art: Ein Mix aus Wissenschaft, Philosophie und kosmischer Bedrohung, das nicht anders kann, als uns Zuschauende in seinen düsteren Bann zu ziehen.

Eines vorweg: In dem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.

Man darf es wohl als eines der kühnsten Science-Fiction-Projekte der letzten Jahre bezeichnen. Wenn nicht sogar als das Gewagteste. Denn Netflix' neuestes Science-Fiction-Epos kündigt sich als etwas Besonderes an. Auch – nein – gerade wegen seiner Romanvorlage: «Remembrance of Earth's Past», eine Trilogie.

Ich habe die Bücher nicht gelesen, um es gleich vorweg zu nehmen. Noch nicht. Aber ich bin dabei, das zu ändern. Denn nach dieser ersten Staffel kann ich unmöglich noch zwei Jahre warten, bis ich mit der möglichen nächsten Staffel endlich erfahre, wie die Geschichte weitergeht. Dafür ist «3 Body Problem» einfach viel zu gut.

Darum geht’s in «3 Body Problem»

Sie ist kaputt. Die Wissenschaft. Das sagen zumindest Forschende auf der ganzen Welt. So kaputt sogar, dass sie manche Menschen in den Selbstmord treibt. Andere wiederum beginnen vor ihrem Auge einen mysteriösen Countdown zu sehen. Immer. Auch wenn sie sie schliessen. Oder sich ausstechen. Niemand will erleben, was passiert, wenn der Countdown endet.

Die Welt spielt verrückt.

Naturphänomene, die nicht sein dürfen: Sie passieren. Vor allem am Nachthimmel. Was dahintersteckt? Nein. Nicht was. Wer. Der Feind. Aber kein gewöhnlicher Feind. Sondern einer, der wie ein hungriges Raubtier durch den dunklen Wald streift. Geifernd. Pirschend. Wartend. Bis seine Beute dumm genug ist, ihren Standort zu verraten. Nur ist dieses Raubtier nicht auf der Erde. Sondern im Weltall. Ausserirdische. Und wir sind die Beute, die dumm genug war.

Wie fallende Dominosteine: Wissenschaft, Philosophie und Herz

Gänsehaut.

Aber das Risiko macht sich für mich als Noch-Nicht-Buchkenner bezahlt. Vor allem gegen Ende der Staffel, wenn das persönliche Drama um das Schicksal mancher Figuren den Science-Fiction-Aspekt der Serie für ein, zwei Folgen in den Hintergrund drängt. Was wohl auch der Hauptgrund ist, warum die Story gen Westen verlegt wurde – damit sich das hauptsächlich westliche Netflix-Publikum den Figuren näher fühlt.

Wer Komplexität à la «Dark» erwartet, wird enttäuscht

Anders als das Buch soll die Serie aber selbst dort die Komplexität der Wissenschaft und das Ausmass philosophischer Fragen merklich heruntergefahren haben. Tatsächlich erwische ich mich selten dabei, mir minutenlang Gedanken um die grossen Fragen der Menschheit zu machen – oder ob sie überhaupt würdig ist, gerettet zu werden.

Gestört hat es mich aber nie. Eigentlich bin ich sogar dankbar, dass «3 Body Problem», die Serie, ihre Geschichte Thriller-typisch recht geradlinig erzählt und nicht künstlich versucht, sie grösser zu machen als sie schon ist. Als ob es nicht ausreichen würde, wenn eine haushoch überlegene Zivilisation Jagd auf ihre unterlegene Beute macht, während diese sich überlegt, wie sie den Jägern nicht nur entkommen, sondern sich sogar wehren kann.

Fazit: Mehr Thriller als Science Fiction

Ich bin mir gar nicht sicher, was ich nach den ersten Trailern von «3 Body Problem» erwartet habe. Vermutlich viel komplexer präsentierte Materie, die weit entfernt an die deutsche Netflix-Hit-Serie «Dark» erinnern würde – einfach mit Aliens und aufwändigerer Inszenierung.

Was bleibt, ist ein für mein Verständnis klassischer Thriller mit melodramatischer Note und punktuell spektakulären und gleichsam schockierenden Bildern. Nur, dass hier im Unterschied zu den meisten anderen Thrillern nicht das Schicksal Einzelner auf dem Spiel steht, sondern das der gesamten Menschheit. Ein ultra-spannender Ansatz, der Lust auf mehr macht.

«3 Body Problem» läuft ab dem 21. März auf Netflix. Die Serie besteht aus acht Folgen à etwa 60 Minuten. Freigegeben ab 16 Jahren.

Titelbild: Netflix

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


Kritik

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