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Apple präsentiert neue iPhones mit ultraschlankem Air-Modell
von Samuel Buchmann
Ist das iPhone günstiger oder teurer geworden? Wie viel besser ist die Akkulaufzeit? In welche Modelle passt noch eine SIM-Karte? Detaillierte Antworten auf diese und weitere Fragen findest du hier.
An seiner Keynote zu den neuen iPhones schmiss Apple wie gewohnt mit Superlativen um sich. Dabei gingen einige Details unter oder wurden gar nicht erst erwähnt. Sieben Dinge sind mir beim Durchwühlen von Produktdaten und anderen Quellen aufgefallen.
Apple dreht an den Preisschrauben. Je nach Modell und Region wird dich das freuen oder nicht. Besonders auffällig ist die grössere Differenz zwischen dem regulären Modell und dem Pro im Vergleich zu letztem Jahr.
Der Grund: Neu haben alle iPhones mindestens 256 Gigabyte (GB) Speicher. Das iPhone 17 erhält dieses Upgrade kostenlos. Beim iPhone 17 Pro kostet es in den USA hingegen 100 US-Dollar. Der neue Einstiegspreis entspricht dem Preis des Vorjahresmodells mit 256 GB. Das iPhone Air kostet ebenfalls so viel wie die 256-GB-Version des iPhone 16 Plus, das es verdrängt.
In der Schweiz sinken die Preise fürs iPhone Pro mit gleich viel Speicher um 50 Franken, fürs reguläre Modell um 150 Franken – wegen des günstigen Wechselkurses. Hier die neuen Preise, in Klammern die Veränderung zur 256-GB-Version des Vorjahres.
Speicherst du deine Daten sowieso in der Cloud, bringt dir der zusätzliche Speicher nichts. Dann kostet dich das günstigste iPhone Pro unter dem Strich 50 Franken mehr, weil das 128-GB-Modell entfällt. Für Apple dürfte sich das positiv auf den Gewinn auswirken, da Speicher im Einkauf günstig ist. Die folgende Grafik zeigt die Preisentwicklung des günstigsten Pro-Modells in US-Dollar. Für einen fairen Vergleich zwischen den Ländern habe ich für die Schweiz und Deutschland die Mehrwertsteuer rausgerechnet.
Im iPhone 16e hat Apple mit dem C1 erstmals ein hauseigenes Modem verbaut. Nun kommt im iPhone Air eine weiterentwickelte Version davon zum Einsatz – das C1X. Während der Keynote machten die Kalifornier folgende Vergleiche:
Klingt gut. Wie das Portal «MacRumors» berichtet, bezieht sich Apple dabei allerdings auf die Leistung und Effizienz bei einer Verbindung per sub-6GHz 5G. Das neuere mmWave 5G, das in manchen US-Grossstädten schon verbreitet ist, wird weder vom C1 noch vom C1X unterstützt. Dies dürfte der Grund sein, warum Apple bei iPhone 17 und iPhone 17 Pro weiterhin Modems von Qualcomm verbaut. In Europa gibt es mmWave 5G noch praktisch nirgends.
Manche iPhones haben noch einen Slot für eine physische SIM-Karte, andere nicht mehr. Welche, hängt vom Land ab:
Beim normalen iPhone 17 hat der SIM-Karten-Slot keine Auswirkungen auf die restlichen Spezifikationen. Anders ist es beim iPhone 17 Pro und Pro Max. Diese zwei Modelle haben mit physischer SIM-Karte weniger Akkulaufzeit als ohne. Apple gibt einen Unterschied von zwei Stunden Videoplayback an – 31 statt 33 Stunden beim Pro, 37 statt 39 Stunden beim Pro Max. Das entspricht einem Plus von 6,5 und 5,4 Prozent.
Da wir gerade bei Prozenten und Laufzeiten sind: Mittlerweile sind auch Kapazitäten der Akkus bekannt, weil Apple sie in der EU von Gesetzes wegen angeben muss. Theoretisch müssten die Werte für die Versionen mit SIM-Karte gelten. Allerdings decken sie sich mit Angaben für die eSIM-only-Varianten aus anderen regulatorischen Datenbanken.
Die Kapazität steigt damit um 3,7 Prozent beim regulären Modell, 18,7 Prozent beim Pro und 8,6 Prozent beim Pro Max. Der Akku des iPhone Air ist 32,6 Prozent kleiner als der des iPhone 16 Plus. Glaubt man Apples Angaben, soll es trotzdem genauso lange halten. Bei allen anderen Modellen steigt die Laufzeit – um 36,3 Prozent beim normalen iPhone, 22,2 Prozent beim Pro und 18,2 Prozent beim Pro Max. Diese Angaben gelten für die eSIM-only-Modelle, in Europa ist der Fortschritt beim Pro und Pro Max etwas kleiner (siehe Punkt 3).
Dieser angebliche Zuwachs bei den Laufzeiten ist deutlich grösser als der Zuwachs der physischen Akkukapazität. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits brauchen sowohl das neue SoC (A19 und A19 Pro) als auch der neue Wireless-Chip (N1) weniger Energie für die gleichen Aufgaben als ihre Vorgänger. Beim iPhone Air kommt noch das effizientere Modem (C1X) hinzu. Zweitens bringt iOS 26 laut Apple auch Energieoptimierungen auf der Softwareseite mit sich.
Zwei Hardware-Details hat Apple an der Keynote nicht erwähnt. Das erste ist positiv, das zweite sorgt für Stirnrunzeln, insbesondere mit Blick in Richtung Android-Smartphones:
Die neue iPhone-Familie soll dank Memory Integrity Enforcement (MIE) resistenter gegen Spyware sein. Apple erklärt in einem Blogbeitrag, die Änderungen in Chips, Betriebssystem und Entwicklertools würden Speicherfehler und damit verbundene Angriffsmöglichkeiten erschweren.
Die Technologie basiert auf der Enhanced Memory Tagging Extension (EMTE) und schützt laut Apple zentrale Bereiche des Systems, darunter den Kernel und über 70 Prozesse. Im Unterschied zu bisherigen Lösungen ist MIE immer aktiv und deckt ein breiteres Spektrum ab.
In einer Beta von iOS 26 gibt es Hinweise auf eine neue Option in den Bedienungshilfen. Unter «Anzeige und Textgrösse» lässt sich beim iPhone 17 Pro anscheinend Pulse Width Modulation (PWM) deaktivieren. Ob das auch bei den anderen Modellen der 17. Generation geht, ist nicht bestätigt, aber sehr wahrscheinlich.
PWM wird zur effizienten Regulierung der Helligkeit von Displays verwendet. Es schaltet LED- oder OLED-Pixel schnell aus und wieder ein, um die wahrgenommene Helligkeit zu steuern. Manche Leute empfinden PWM als störend und sehen besonders bei niedrigeren Helligkeitsstufen ein Flimmern («Screen Flickering»). Betroffene klagen über Augenbelastung, Kopfschmerzen und andere Symptome.
In Apples Hinweis zur Option steht, bei der Deaktivierung von PWM würde eine andere Methode zum Dimming des Displays verwendet werden. Welche, ist unklar. Unter bestimmten Bedingungen könne dies jedoch die Anzeigequalität bei niedriger Helligkeit beeinträchtigen.
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.
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