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Ratgeber

85 Grad Celsius... Wie ich meine Voodoo-2-3D-Beschleuniger runterkühle

Martin Jud
17-6-2021

Heiss, heisser, 3dfx Voodoo 2: In meinem Retro-Big-Tower-PC stecken gleich zwei 3D-Beschleuniger. Dank SLI-Verbund kann ich damit Quake II mit 1024 x 768 Pixel zocken. Doch leider werden die beiden dabei verdammt heiss.

Obschon ich in meiner Jugend nebenbei PC-Doktor spielte und in einer Schlosserei aushalf, reichte mein Taschengeld dafür nicht aus. Schon gar nicht für zwei plus entsprechend starkem Intel- oder AMD-Prozessor zur Seite. Alleine der Neupreis einer einzelnen Voodoo-2-Karte mit zwölf Megabyte EDO DRAM betrug 1998 um die 340 Schweizer Franken.

Gegen ein Vierteljahrhundert später kosten die 3D-Karten noch immer – oder wieder – gegen die Hälfte des Neupreises. Dennoch habe ich mir meinen Traum mittlerweile erfüllt und für rund 1250 Schweizer Franken einen Retro-Big-Tower-Gaming-PC von Grund auf zusammengebaut. Darin stecken unter anderem auch zwei Voodoo-2-Grafikbeschleuniger des Typs Gainward Dragon 3000.

Suboptimal: Temperatur und Skalierung der 3D-Beschleuniger

Wo Licht ist, ist auch Schatten. So macht mich mein neuer Big Tower glücklich, jedoch ist er noch nicht perfekt.

Zwei Dinge stören mich:

Hier gibt es das Bild in Originalgrösse.

Noch krasser fällt der Qualitäts-Unterschied aus, wenn ich Software gerenderte Games mit Glide vergleiche. Das entspricht der Qualität, welche ich mir Ende der 1990er gewohnt war. Allerdings weniger flüssig als im Vergleichsvideo von Need for Speed II SE zu sehen.

Was mir bis vor kurzem nicht in den Sinn kam; es gibt Software, mit der ich die CPU für DOS-Games runtertakten kann. Daher werde ich den PC mit einem AMD K6-2 mit 550 MHz aufrüsten. Danach gibt es natürlich Benchmarks zur Leistung vor und nach dem Upgrade. Doch eins nach dem anderen – zuerst löse ich das Hitzeproblem.

Drei kleine Noctua-Lüfter: Grosser Auftritt?

Was bei meinen Voodoo-2-Karten, den Gainward Dragon 3000, anders als bei den meisten anderen ist: Die Position der drei Chips weicht vom Referenzdesign ab. Die sind normalerweise in einem symmetrischen Dreieck angeordnet und liegen etwas weiter auseinander. Ausserdem ist der Takt des DRAM auf 110 MHz erhöht. Der liegt normalerweise bei 90, 93 oder 100 MHz.

Der grösste, sichtbare Unterschied zum Referenzdesign liegt allerdings darin, dass jede der Dragon-Karten von Haus aus für jeden 3dfx-Chip über einen grünen, eloxierten Aluminiumkühler verfügt. Also drei pro Stück. Bei den Chips handelt es sich um Texture Mapping Units, die mit 90 MHz takten. Ihnen stehen acht Megabyte Texturspeicher und vier Megabyte Bildspeicher zur Seite.

Sehr schön, haben meine Karten bereits Kühler. Das bedeutet einerseits, dass ich nun keine eigenhändig montieren muss. Und andererseits, dass die Temperatur einer Referenzdesign-Karte nochmals einiges höher sein dürfte.

Bevor es mit dem Lüfter-Upgrade losgeht, werfe ich einen zweiten Blick auf die geschossenen Wärmebilder. Nebst der Höchsttemperatur von 85,4 Grad Celsius, die sich oberhalb des rechten 3dfx-Chips befindet, merke ich mir die Durchschnittstemperatur eines einzelnen Chips: 64 Grad Celsius.

Lüfter-Montage

Wirklich Gedanken zur Montage mache ich mir erst jetzt, wo es soweit ist. Vor meinem geistigen Auge tauchen Leim, Klett- und Reissverschluss, Schrauben und weitere Dinge auf. Ich entscheide mich jedoch dafür, auf Kabelbinder zu setzen.

So, die drei Noctuas halten nun zusammen. Ich hoffe, dass sie gleich mit viel Teamgeist gemeinsam für frischen Wind sorgen. Doch wie bringe ich dieses Trio an den Karten an?

Wo ich sie anbringe, ist indes bereits geklärt, denn ich sehe nur eine Möglichkeit. Auf vogons.org habe ich gesehen, dass einige Voodoo-Besitzer ihren Karten frische Luft seitlich vom Kartenende her spendieren. Doch werde ich mit dem geplanten CPU-Upgrade auch einen grösseren Prozessor-Kühler und -Lüfter montieren, weshalb da kein Platz für die drei Voodoo-Lüfter ist.

Ich montiere sie an der langen Seite. Ebenfalls mit Kabelbindern:

Aus zwei Kabelbindern mache ich einen langen und befestige die Lüfter damit um die Karten auf der rechten Seite. Dabei ziehe ich die Binder vorsichtig zu, bis die Lüfter satt sitzen. Ich will nichts an den Voodoo-2-Karten kaputtmachen. Mit einem zweiten Doppel-Kabelbinder sichere ich das Lüfter-Trio auch noch links um den SLI-Anschluss ab.

Der Lüftertest: Alles cool?

Wenige Minuten später hängen die drei Lüfter dank genügend 4-Pin-Molex-zu-3-Pin-Lüfter-Adapter am Netzteil. Ich schalte den PC ein und sie tun ihre Arbeit. Ich schliesse das Gehäuse und spiele zwanzig Minuten Unreal, wie ich es bereits vor dem ersten Wärmebild-Shooting tat.

Dann öffne ich das Gehäuse:

Die höchste Temperatur ist auf dem Bild oberhalb der beiden Voodoo-2-Karten – beziehungsweise oberhalb der drei zu erkennenden Lüfter – auszumachen. Bei meiner für 2D-Grafik verantwortlichen Matrox Millennium II von 1997 messe ich bis 50,3 Grad Celsius. Die CPU, hier vom Festplattenkäfig verdeckt, läuft laut der Software SiSoft Sandra 99 mit 52 Grad Celsius.

Doch wie geht es den beiden Voodoo-2-Karten?

Hier die auf dem Titelbild zu sehende heisseste Stelle:

Da sind es nur noch 48,2 Grad Celsius. Die heisseste Stelle wird durch die Lüfter um 37,2 Grad gekühlt.

Sehr schön – und was ist mit der Durchschnittstemperatur eines Chips?

Der heisseste 3dfx-Chip hat nun nur noch 41,4 Grad Celsius – das sind 22,6 Grad weniger. Somit hat sich mein Lüfter-Upgrade absolut gelohnt.

Mal sehen, ob ich den 3D-Karten beim kommenden CPU-Upgrade zusätzlich Beine machen kann. Jetzt, wo sie cool laufen, spiele ich sogar mit dem Gedanken die Karten auch mal zu übertakten...

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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