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Kritik

Best of Loki, Folge 3: Lamentis

Loki ist eine Frau. Und ein Mann. Und bisexuell. Und auf der Flucht. Und wir sind mittendrin in Loki, Folge 3: «Lamentis».

Da ist was im Wasser singt Hayley Kiyoko eingangs der dritten Folge der Marvel TV-Serie «Loki». Im Wasser dürfte Luca sein, der in der Regel diese Folgenbesprechungen macht, heute aber in den Ferien ist. Daher übernehme ich das mal.

Eins vorneweg: Achtung Spoiler. Überall. Im Wesentlichen ist dieser ganze Artikel ein Spoiler. Wenn du den vor dem Genuss der Folge liest, dann spoilerst du dich selbst, weil da viele Spoiler sind. So. Du bist gewarnt.

Die Natur eines Multiversums

In den Filmen des Marvel Cinematic Universe gibt es die eine Zeitlinie. Sie wird von der Time Variance Authority (TVA) überwacht und entsprechend gibt es nur das eine Universum. In den Marvel Comics aber ist es schon lange Gang und Gäbe, dass da mehrere Universen sind, die in einem Multiversum zusammenhängen. Diese werden nummeriert, selbst wenn die Nummerierung der Erden nicht gerade logisch ist.

Wenn ich also von 19999-Loki spreche, dann ist das «Der Loki, der aus dem Marvel Cinematic Universe, das die Nummer 19999 trägt, stammt».

Wer ist Lady Loki?

Der grosse Schock der zweiten Folge war, dass unser Loki, nennen wir ihn diese Woche 19999-Loki, auf der Jagd nach der Variante Lokis ist und entdeckt, dass diese Variante eine Frau ist. Nennen wir sie Lady Loki.

Ja, ne. Is klar.

Diese Abschweifung ist relevant, denn The Cabal hat sich in den Comics selbst damit beauftragt, andere Erden zu zerstören, damit die eigene Erde erhalten bleibt.

Irgendwie kommen da eine ganze Menge Namen vor, die wir aus dem Marvel Cinematic Universe her kennen und einige, die noch im Hintergrund des MCUs existieren. Wer tritt echt da in Kürze in den Vordergrund?

Wie viele Leute bewachen die Time Keeper?

Die Folge fängt an mit Lady Loki und einer Frau in einer Bar. Sie schlürfen Cocktails mit Schirmchen drin. Lady Lokis Freundin hat einen Anfall von Hirnfrost und Lady Loki fragt: «Wie viele Leute bewachen die Time Keeper?»

Harter Schnitt.

Dieselbe Bar? Dieselben Drinks? Aber neu spielt Musik und Lady Loki fragt «Wie lange sind wir schon beste Freundinnen?»

«Zu lange», sagt eine sichtlich verwirrte Frau.

«Warum sagst du mir dann nicht, wie viele Leute die Time Keeper bewachen?»

Doch die Gesprächspartnerin gibt sich nicht geschlagen. Sie bringt die Worte «Ich kenne dich doch gar nicht.» über die Lippen bevor ein Schnitt die wahren Umstände der Szene erklärt. Lady Loki hat die Frau – ihr Name ist anscheinend C-20 – in ihrer Gewalt und manipuliert ihren Geist mit grüner Magie. Ihr Ziel ist klar: Sie will zu den Time Keepern.

Sie ist ihrem Ziel nahe.

Zwischen ihr und den Time Keepern stehen nur die unendlich wirre Geografie der TVA und ein paar Wachen.

Und 19999-Loki.

Loki trifft Loki

Nachdem Lady Loki die Wachen vor dem Lift zu den Time Keepern – wieso eigentlich auch nicht? – den Garaus gemacht hat, tritt sie gegen 19999-Loki an. Dieser bietet ihr an, mit ihr zusammenzuarbeiten. Er wolle ja auch die Time Keeper treffen.

Sie ist nicht überzeugt, der Kampf geht weiter.

Bis Ravonna Renslayer auftaucht. Dann wird 19999-Loki zur Geisel.

«Ich bring ihn um», sagt Lady Loki.

«Mach doch», sagt Ravonna.

«Scheisse», denkt sich 19999-Loki und öffnet ein Portal und landet mit seiner Variante, die jetzt seine Geiselnehmerin ist, im Bett. Doch weder er noch sie haben einen romantischen Moment. Daher wird mehr gekämpft, bis sie die Oberhand gewinnt und ihn mit einem Technologiedingens der Time Keeper auslöschen will.

Der Akku ist leer.

Die beiden streiten sich um das akkulose Gerät.

«Du weisst nicht mal, wie du das Teil auflädst», sagt sie.

«Natürlich weiss ich das. Du bist nicht die einzige Loki, die etwas von Technologie versteht.»

«Nenn mich nie wieder so!»

Jetzt wird es spannend. Lady Loki will kein Loki sein, selbst wenn sie gerade in asgardischer Rüstung dasteht mit Lokis Hornkrone auf dem Kopf.

Bevor aber die Fragen nach der Identität und deren Implikationen der Frau Loki geklärt werden können, schlägt ein Meteorit ein. Bin ich der einzige, den eigentlich nichts mehr in dieser Serie überrascht? Natürlich gibt es da einen Lift zu den Time Keepern und so Portale und Zeugs, wie es der Plot gerade braucht. Da lassen mich ein Meteorit oder zwei auch nicht mehr staunen.

Lamentis-1: Der Mond aus Annihilation

Leicht erstaunlich hingegen ist der Name des Planeten, auf dem die beiden gelandet sind: Lamentis-1. Denn der Planet ist kein Planet sondern ein bewohnbarer Mond des Planeten Lamentis am Rande des galaktischen Hoheitsgebietes der Kree. Diese sind seit jeher mit den Skrull im Konflikt. Praktisch jedes grössere Team in den Marvel Comics hat mal mit dem Kree/Skrull War zu tun gehabt. Vor allem aber sind die X-Men und das Nova Corps involviert.

Jetzt landet Loki also auf Lamentis-1, einem Mond am Rande des Kree Space, im Jahre 2077. Es fallen Meteoriten, Lamentis-1 wird auf Lamentis fallen. Lady Loki weiss das, weil sie sich nahe an Apokalypsen versteckt.

Aber! Lamentis hat genau einen Auftritt in den Marvel Comics. In «Annihilation: Prologue» wird der Planet kurz erwähnt als ein Kree-Aussenposten. Die Annihilation Wave überrollt den Planeten mit Leichtigkeit.

Was wäre da besser geeignet als ein Insekt, das auch ein Genie ist und mit dem Cosmic Rod eine schier unendliche Machtquelle besitzt? Jetzt, da die TVA die Infinity Stones zu Spielzeug erklärt hat.

Wer ist denn dieser Annihilus schon wieder?

Annihilus ist der grosse Gegner des Crossover Events «Annihilation», das in den Marvel Comics zwischen Mai 2006 und März 2007 stattgefunden hat. Selbst wenn Annihilus selbst anno 1968 in den Seiten des Fantastic Four Annual #6 seinen ersten Auftritt hatte, war es doch «Annihilation», der Event, das ihm zum grossen Ruhm verholfen hat.

Annihilus stammt aus der Negative Zone, wo er in Sektor 17 auf einem Planeten namens Arthros geschaffen wurde. Nachdem ein Tyannisches Schiff auf der toten Welt abgestürzt ist und die «Saat des Lebens» gepflanzt hat. Tausend Jahre später findet ein Insektoid das abgestürzte Schiff und eignet sich all das Wissen an, dass die Tyanner hinterlassen haben. Das Insekt nennt sich fortan Annihilus.

Ein Cosmic Level Threat ist etwas, das den Fortbestand des gesamten Kosmos gefährdet.

Wie klingt das als würdiger Nachfolger von Thanos?

Die Negative Zone ist eine alternative Dimension, in der die Zeit etwas seltsam funktioniert. Sie soll schon vor der unsrigen Dimension existiert haben, da das Universum so langsam zerfällt.

Da hätten wir es nochmal, ein anderes Universum. Etwas, das die Lokis geschaffen haben und das sich entwickelt hat. Oder entwickeln wird. Entwickelt hatte geworden sein wurde. Irgendwie sowas. Die Zeit macht in der dritten Folge komische Dinge. Wir brauchen neue Zeitformen in der Sprache.

Sylvie: Die Frau mit dem Plan

Während ich so über Zeitformen und Insekten aus anderen Dimensionen nachdenke, sind die Lokis immer noch unter Meteoritenbeschuss auf Lamentis-1. Sie retten sich in eine Barracke und drohen sich gegenseitig mit dem Tod. Mal wieder. Ausser, dass beide gerade keinen Bock mehr auf Mord und Totschlag haben. Er, weil er keinen Plan hat, was gerade vor sich geht. Sie, weil sie einen Plan hat, den er gerade zu vermasseln droht.

Lady Loki stellt mal eines klar: Sie will nicht Loki genannt werden. Ihr Name – ein Alias, wohlgemerkt – ist «Sylvie». Darum haben wir jetzt Loki, ehemals 19999-Loki, und Sylvie, ehemals Lady Loki.

Sylvie und Loki beraten über ihren Plan. Loki meint, dass er niemals diesen Plan gefasst hätte. Die TVA zu zerstören, ein Machtvakuum zu schaffen und dann einfach von Dannen zu ziehen; das ist ihm zu simpel. Interessant aber: Sylvie sagt nicht, dass das der Plan ist.

Was sie aber sagt, ist ein Wort. Okay, es ist ein geläufiges Wort, aber im Englischen sagt sie «facing Annihilation», also «sehen der Auslöschung ins Gesicht».

Annihilation, das Event, heisst nur so, weil Annihilus sich nach dem Wort «Annihilation», also Auslöschung, benannt hat. Ein erster Hinweis?

Die Wahrheit über die TVA

Während Sylvie und Loki auf einem Spaziergang in Richtung wen-juckts sind, reden sie über allerlei. Das haben sie schon im Zug gemacht, wo der Plot und alles eine Notbremse hat hinlegen müssen, damit die beiden Hauptfiguren über ihre Bisexualität reden können, aber offensichtlich hat das noch nicht gereicht. Selbst wenn das Lied, das Loki in der Bar des Zuges gesungen hat, wirklich schön war.

Es dürfte Norwegisch sein.

Over stormsvarte fjell
Über stürmischer schwarze Berge
Jeg vandrer alene
Wandere ich alleine
Over isbreer tar jeg meg frem
Über die Gletscher geh ich vorwärts
I eplehagen [unverständlich]
Im Apfelhain [unverständlich]
Og synger «Når kommer du hjem?»
Und ich singe: «Wann kommst du heim?»

Nun denn, der Plot muss noch einmal Halt machen, damit die beiden über die TVA reden können. Nur, dass das im Gegensatz zum theoretischen Liebesleben der beiden tatsächlich interessant und relevant ist.

Wie sich herausstellt, sind alle Mitarbeiter der TVA Varianten. Sie werden von der Obrigkeit der TVA gehirngewaschen und dann vielleicht gegen ihren Willen als Bürokraten und Fusssoldaten missbraucht. Einige bekommen sogar neue Namen, wie Agent Mobius. Andere nur einen Buchstaben und Nummern, wie C-20.

Danach noch kurz ein fast schon lieblos hingeklatschter zusätzlicher Cliffhanger und eine wunderschöne Interpretation von «Dark Moon», gesungen von Bonnie Guitar.

Update: Martin kann Norwegisch

Leser Martin hat mir im Verlaufe des Morgens geschrieben. Er glaubt den ganzen Text des norwegischen Lieds zu kennen, das Loki im Zug singt.

Over stormsvarte fjell
Über stürmischer schwarze Berge
Jeg vandrer alene
Wandere ich alleine
Over isbreer tar jeg meg frem
Über die Gletscher geh ich vorwärts
I eplehagen står møyen den vene
Im Apfelhain steht die holde Magd
Og synger «Når kommer du hjem?»
Und singt: «Wann kommst du heim?»

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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