

Bislang unbekannte Viren auf Zahnbürsten und Duschköpfen entdeckt
Dein Badezimmer als Quelle medizinischer Innovation? Ein bisschen schon: Forschende haben über 600 verschiedene Viren auf Zahnbürsten und Duschköpfen gefunden – viele davon waren bisher unbekannt. Sie sind harmlos für Menschen, aber potenziell tödlich für gefährliche Bakterien: ein neues Mittel gegen Antibiotikaresistenzen?
Forschende finden ein ganzes Sammelsurium neuer Viren – und zwar auf Zahnbürsten und Duschköpfen. 92 Duschköpfe und 34 Zahnbürsten reichten aus, um den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Fund von über 600 Viren zu bescheren.
Ein bisher unbekanntes Infektionsrisiko? Ganz im Gegenteil. Denn: Bei den entdeckten Neulingen handelt es sich um sogenannte Mycobakteriophagen. Das sind Viren, die speziell bestimmte Bakterien infizieren. Menschen lassen sie nicht nur in Ruhe, sondern könnten ihnen sogar im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen helfen.
Hoffnung im Kampf gegen resistente Keime
Diese Entdeckung könnte ein Durchbruch in der Bekämpfung antibiotikaresistenter Infektionen sein. Viele der gefundenen Phagen infizieren spezifisch Mykobakterien, die Ursache von Krankheiten wie Lepra und Tuberkulose sind. Forschende sehen darin ein großes Potenzial für neue Behandlungsmöglichkeiten.
Kleine Helfer, große Wirkung
Was auf den ersten Blick beunruhigend klingen mag, könnte sich als Schlüssel zur Lösung eines der großen medizinischen Probleme unserer Zeit erweisen. Also, das nächste Mal, wenn du deine Zähne putzt, denk dran: Deine Zahnbürste ist möglicherweise ein Reservoir für die Medizin der Zukunft.
Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.
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