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Stefanie Lechthaler
Produkttest

Bringt’s der H15 Mix? Das Dreame-Paket für Sparfüchse

Mit dem Dreame H15 Mix Kombipaket kriegst du Staubsauger, Nassreiniger und Teppichreiniger auf einmal. Die Krux: Die Geräte teilen sich denselben Akku. Ob sich die Anschaffung lohnt, erfährst du in diesem Testbericht.

Der Dreame H15 Mix scheint der Mega-Deal in Sachen Haushaltsreinigung zu sein. Im 35 Kilogramm schweren Paket sind neben Trockensauger gleich noch Hartbodenreiniger und Teppichwasch-Staubsauger beigepackt. Zwar teilen sich die Arbeitshilfen denselben Akku und Motor, dafür sind sie aber preislich günstiger. Im Vergleich dazu würden drei ähnliche Haushaltsgeräte der Marke zusammen etwa eineinhalb Mal so viel kosten.

Dreame selbst bezeichnet das Monsterpaket als den 7-in-1-Multifunktionsstaubsauger. «Ein Gerät, sieben Arten der Schmutzbekämpfung», heisst es auf der Webseite des Herstellers.

Da drängen sich mir gleich sieben zwei Fragen auf. Erstens: Macht ein geteilter Akku und Motor aus drei Maschinen eine? Und zweitens: Hält die All-In-One-Lösung, was sie verspricht? Um das zu beantworten, teste ich die «sieben Arten der Schmutzbekämpfung».

Schmutzbekämpfung Nr. 1 von 7: Hartbodenreiniger gegen Flecken

Mein erster Gedanke: Der schwarze und schlichte Nasssauger macht einen hochwertigen Eindruck. Ich will aber wissen, wie gut er arbeitet. Dafür fülle ich Frischwasser in einen Tank im Standfuss des Nass- und Trockensaugers. Dort ist auch eine kleine Nische integriert für Reinigungsmittel. Dreame liefert im Paket der Monstermaschine gleich zwei Allzweckreiniger mit.

Sobald ich den Startknopf am Handgriff drücke, leuchtet der Bildschirm auf und die integrierte Stimme gibt mir zu verstehen, dass der Nasssauger mit der Reinigung beginnt. Dafür habe ich vier Modi zur Auswahl. Der «Smart Modus» erkennt Verschmutzungen und passt die Reinigungskraft darauf an, der «Turbomodus» bei hartnäckigen Flecken, der «Trockenmodus» zum Trockensaugen und der «benutzerdefinierter Modus», den ich über die App personalisieren kann.

Zum Glück lässt sich die Stimme mit einem Knopfdruck am Hartbodenreiniger gleich wieder stummschalten. Das sollte wohl auch in der App funktionieren. Diese installiere ich übrigens während des kompletten Testlaufs nicht auf meinem Smartphone. Es klappt nämlich auch ganz gut ohne.

Der Hartbodenreiniger macht einen soliden Ersteindruck.
Der Hartbodenreiniger macht einen soliden Ersteindruck.

Hervorragend im Kampf gegen verschüttete Haferflocken, Senf und Haarbüschel

Wie bei jedem Nasssaugertest überprüfe ich, wie gut die Maschine gegen verschiedene Verschmutzungen ankommt. Und ich bin positiv überrascht. Mit den Haferflocken und dem Senf, den ich auf dem Küchenboden verteile, nimmt es der H15, mit einer Saugkraft von 23 000 Pa, wortwörtlich gut auf. Im Gegensatz zum Wash G1 von Dyson bleibt nichts in den Rillen hängen. Dabei ist er sogar etwas schneller als das Modell FCV 4 von Kärcher, das ich im August getestet habe.

Hafer und Senf …
Hafer und Senf …
... wurden restlos entfernt.
... wurden restlos entfernt.

Der Grund dafür könnte der Schaber sein, der die Speisereste direkt zur Walze schiebt, sodass der Dreck abtransportiert und nicht über den Boden geschoben wird. Dasselbe beobachte ich im Bad. Die Haare, die ich von meiner Bürste auf den Boden fallen lasse, saugt der Nassreiniger sofort auf. Vereinzelte Liegengebliebene wische ich beim zweiten Durchgang auf.

Auch die Haare …
Auch die Haare …
... verschlingt der Nasstrockensauger ohne Wiederrede.
... verschlingt der Nasstrockensauger ohne Wiederrede.

Auf dem Parkett arbeitet er, wie die meisten Hartbodenreiniger, solide – gleichmässig und mit moderater Wasserzufuhr. Er gleitet auch horizontal über den Boden, sodass ich selbst die versteckten Stellen hinter dem Sofa gut erreiche. Beim seitlichen Steuern zeigt er jedoch etwas Steifheit. Mit seinen knapp sechs Kilogramm fordert er nach einer Weile zwar die Arme, doch weil er nur mit wenig Zug arbeitet, lässt sich das gut aushalten.

Der gelenkige Nassreiniger erreicht auch die hintersten Ecken unter dem Sofa.
Der gelenkige Nassreiniger erreicht auch die hintersten Ecken unter dem Sofa.

Randlos Glücklich

Am meisten überzeugt mich aber, dass ich mit dem Hartbodenreiniger nahtlos an den Wänden entlang putzen kann. Im Gegenzug gibt es dafür allerdings schon bei meiner ersten Anwendung Kratzer am Frischwassertank, während ich unter einem Küchenschrank reinige.

Der Kunststoff auf der Geräteoberfläche verkratzt gleich bei der ersten Anwendung.
Der Kunststoff auf der Geräteoberfläche verkratzt gleich bei der ersten Anwendung.

Schmutzreste

Unter dem Motor befindet sich der Schmutzwassertank, den ich mühelos herausklappen kann. Weil er mit Wasser gefüllt ist, achte ich darauf, den Behälter nicht zu kippen. Ansonsten könnte ein Teil vom Dreckwasser zurückfliessen. Den Inhalt kippe ich ins Spülbecken. Was im Gefäss hängen bleibt, spüle ich mit dem Wasserstrahl heraus. Anders als beim Wash G1 und dem Kärcher, verfangen sich die Haferflocken auch in Teilen der Behälterabdeckung. Ich brauche etwas länger als bei den erwähnten Vergleichsgeräten, um den Schmutzwassertank zu reinigen.

Der Schmutzbehälter lässt sich einfach aus der Halterung klappen.
Der Schmutzbehälter lässt sich einfach aus der Halterung klappen.
Der Dreck verfängt sich in der Behälterabdeckung, was den Reinigungsaufwand erhöht.
Der Dreck verfängt sich in der Behälterabdeckung, was den Reinigungsaufwand erhöht.

Selbstreinigung mit Heisswasser

Abgesehen von der Rollenbürste und einem Teil vom Standfuss, lässt sich nichts vom Hartbodenreiniger abnehmen. Das ist auch nicht nötig, denn die Arbeitshilfe reinigt sich in der Station komplett selbst – und das bei keimtötenden Temperaturen.

Lediglich die Rollenbürste und ein Teil vom Standfuss lassen sich für die händische Reinigung abnehmen.
Lediglich die Rollenbürste und ein Teil vom Standfuss lassen sich für die händische Reinigung abnehmen.

Ich starte die Selbstreinigung am Screen. Das Gerät brummt etwa fünf Minuten vor sich hin. In dieser Zeit wird der Nassreiniger durchgespült. Anschliessend gibt er ein Surren von sich. Jetzt wird die Walze für ungefähr 20 Minuten bei bis zu 100 Grad getrocknet.

Danach ist die Arbeitshilfe wieder einsatzbereit.

Einsatzdauer im normalen Betrieb

Standardmässig stecken Akku und Motor im Nassreiniger, denn nur in dieser Maschine wird die Batterie geladen. Reinige ich den Boden im «Smart Modus» kommt die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit von 65 Minuten hin. Mit dem «Turbomodus» dürfte die Dauer etwas kürzer sein. Meine 70 Quadratmeter Wohnung schaffe ich problemlos in einem Durchgang und einer Akkuladung. Ist die Batterie leer, warte ich vier Stunden, bis sie wieder bei 100 Prozent ist.

Schmutzbekämpfung Nr. 2 von 7: Staubsauger gegen Staub

Anders sieht es beim Staubsaugen aus. Laut Dreame müsste er 75 Minuten durchhalten. Mein Versuch zeigt aber: Nach spätestens 45 Minuten im «Smart Modus» ist der Akku leer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Gerät die Saugkraft selbst reguliert und je nach Oberfläche mehr Kraft einsetzt. Läuft er ständig im «Turbo Modus», der stärksten Stufe, verkürzt sich die Akkulaufzeit nochmals auf 30 Minuten.

Nummer zwei: Der Staubsauger.
Nummer zwei: Der Staubsauger.

Dreck, so kannst du dich nicht aus dem Staub machen

Die Bodenbeleuchtung an der Oberflächenbüste ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits sehe ich direkt, wo Saugen fällig ist. Andererseits fällt mir auf, wie schnell sich der Staub wieder ansammelt. Trotzdem: Ich mag das Feature. Besonders bei grösseren Krümeln oder Haaren fühle ich mich wie eine Ermittlerin, die auf der Suche nach Beweisstücken ist.

Die Bodenbeleuchtung ist genial.
Die Bodenbeleuchtung ist genial.

Grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem Staubsauger. Er liegt gut in der Hand und lässt sich leicht führen. Auch schwer erreichbare Stellen meistert er grösstenteils problemlos, und die Saugleistung entspricht genau dem, was ich von einem Akkusauger erwarte. Ein kleiner Minuspunkt: Er steht nicht von selbst, wenn ich zwischendurch Stühle aus dem Weg schiebe.

Auch mit dem Staubsauger erreiche ich die geheimnisvollen Lücken hinter den Möbeln.
Auch mit dem Staubsauger erreiche ich die geheimnisvollen Lücken hinter den Möbeln.

Einen grossen Abzug aber gibt es dafür, dass sich der Akku – wie bereits erwähnt – nur im Hartbodenreiniger laden lässt. Da ich häufiger zum Akkusauger als zum Nassreiniger greife, möchte ich den Sauger auch direkt laden können und nicht jedes Mal Motor und Batterie hin und her jonglieren müssen. Zudem liegen die Akku- und Motoranschlüsse offen, wenn das Gerät nicht im Einsatz ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich dort mit der Zeit Staub sammelt, was dem Gerät schaden könnte.

Könnte der Staub über längere Zeit die Geräte beschädigen? Ich schliesse es nicht aus.
Könnte der Staub über längere Zeit die Geräte beschädigen? Ich schliesse es nicht aus.

Schmutzbekämpfung Nr. 3 von 7: Mini-Bürste gegen … Staub?

Die selbst rotierende Bürste ist schmaler als die Oberflächenbürste, aber macht einen ähnlich robusten Eindruck auf mich. Sie eignet sich zum Entstauben von Textiloberflächen. Und genau das mache ich auch. Mit der eingeschalten Power-Funktion fahre ich mehrmals über den Stoffbezug meines Sofas und beobachte, wie der Staub nach und nach von der Couch verschwindet und im Staubbehälter landet. Mit ihm schwindet aber auch die Batterie im Minutentakt.

Mit der Minibürste befreie ich mein Sofa von festsitzendem Staub.
Mit der Minibürste befreie ich mein Sofa von festsitzendem Staub.

Schmutzbekämpfung Nr. 4 bis 6 von 7: Flexibler Kombi-Aufsatz gegen Krümel

Ja, richtig. Bei den folgenden Punkten kommt der flexible Kombi-Aufsatz gleich dreifach zum Einsatz. Zum einen auf der Verlängerungsstange vom Staubsauger, dann direkt am Motorgriff und zuletzt, indem er teleskopartig ausgezogen wird. Fast etwas frech, diese relativ ungewöhnlichen Funktionen zu den sieben Anwendungen zu zählen.

Wenn das als drei Arten der Schmutzbekämpfung durchgeht, dann wüsste ich da noch ganz viele weitere Kombinationen, um damit zu werben. Dreame, ich warte auf den Anruf.
Wenn das als drei Arten der Schmutzbekämpfung durchgeht, dann wüsste ich da noch ganz viele weitere Kombinationen, um damit zu werben. Dreame, ich warte auf den Anruf.
Quelle: Screenshot/Dreame

Nichtsdestotrotz: Das Material der Teleskopverlängerung wirkt gut verarbeitet – abgesehen von den leichten Spuren, die sie an der Wand hinterlassen hat. Und die Krümel in der Sofaritze befördert das Gerät im Nu in den Auffangtank. Die biegbare Verlängerung funktioniert nur mässig. Sie springt immer wieder direkt in ihre Ausgangsposition zurück.

Die biegbare Verlängerung springt direkt wieder in ihre ursprüngliche Form.
Die biegbare Verlängerung springt direkt wieder in ihre ursprüngliche Form.

Schmutzbekämpfung Nr. 7 von 7: Kabelloser Teppichreiniger gegen Textilflecken

Das dritte Gerät, das im Karton zu finden ist, ist der Teppichreiniger. Wie die anderen Geräte brauche ich den geteilten Akku und Motor, damit er in Fahrt kommt. Den Frischwassertank befülle ich mit Leitungswasser und einem Spritzer Teppichreinigungsmittel, das im Lieferumfang enthalten ist.

Last but not least: Der kabellose Teppichreiniger.
Last but not least: Der kabellose Teppichreiniger.

Ich mache mich an den Teppich, der unter meinem Küchentisch steht. Die meisten Flecken bringe ich mit genügend Wasser und mehreren Anläufen ganz gut weg. Dafür spritze ich die Reinigungslösung händisch auf das Textil, arbeite es mit der Bürste im Stoff ein und sauge es dann ab.

Erst besprühe ich die Flecken mit der Wasser-Reinigungsmittel-Mischung, …
Erst besprühe ich die Flecken mit der Wasser-Reinigungsmittel-Mischung, …
... dann arbeite ich das Mittel mit der Bürste ein und sauge die Flüssigkeit ab.
... dann arbeite ich das Mittel mit der Bürste ein und sauge die Flüssigkeit ab.

Auch wenn der Akku im Minutentakt nachlässt, reicht eine volle Ladung aus, um den ganzen Stofffetzen etwas aufzufrischen. Bei tiefsitzenden Flecken kommt der Teppichreiniger aber an seine Grenzen. Dort komme ich wohl nicht darum herum, die Flecken im Vorhinein mit einem Mittel zu behandeln. Ausserdem beobachte ich, wie sich Fasern aus dem Teppich lösen. Ob das aber am Teppich liegt, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, oder ob das Gerät dran schuld ist, ist schwer zu sagen. Schlussendlich sieht er aber frischer als vor dem Waschgang aus.

Die Auffrischung hat dem Teppich doch gut getan.
Die Auffrischung hat dem Teppich doch gut getan.

Die Gerätestation

Der Nassreiniger und der Staubsauger lassen sich mitsamt den Aufsätzen in der Ladestation unterbringen. Der Teppichreiniger kann dort nicht integriert werden. Wegen des Platzbedarfes lässt sich die Basis nicht besonders gut verstecken. Für Personen mit kleiner Wohnung ist sie wohl eher ungeeignet.

Bis auf den Teppichreiniger findet alles in der Ladestation Platz.
Bis auf den Teppichreiniger findet alles in der Ladestation Platz.

Die Abrechnung: Solltest du dir das Kombipaket besorgen?

Die Aufmache vom Dreame H15 Mix suggeriert, dass du damit sieben unterschiedliche «Arten der Schmutzbekämpfung» angehen könntest. Diplomatisch gesagt ist das gut geflunkert. Eigentlich sind es aber höchstens vier verschiedene Arten: Nassreinigung, Staubsaugen, Staubwischen und Teppichreinigung.

Aber meinem Eindruck nach sind die Geräte, bis auf die Kratzer am Hartbodenreiniger, hochwertig und erledigen ihren Job einwandfrei. Wenn du dir also sowieso alle inbegriffenen Haushalt-Gadgets besorgen willst und genug Platz dafür hast, ist das H15 Mix Kombipaket eine gute Wahl.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass du nicht nacheinander staubsaugen und Boden wischen kannst. Eine einzige Akkuladung reicht dafür schlicht nicht aus. Eine Möglichkeit wäre, dir einen zweiten Akku zu besorgen. Aber auch hier wieder: Wenn du ihn nur beim Hartbodenreiniger laden kannst, musst du trotzdem warten. Zum jetzigen Zeitpunkt bietet Dreame kein externes Ladegerät für den Akku an.

Fazit

Solide All-in-One-Haushaltshilfe mit kleinen Macken

Der Dreame H15 Mix kombiniert Hartbodenreiniger, Akkusauger und Teppichreiniger in einem preislich attraktiven Paket. Der Nassreiniger überzeugt mit gründlicher Reinigung und praktischer Selbstreinigung. Der Staubsauger und die Zusatzaufsätze funktionieren solide, leiden aber unter der begrenzten Akkulaufzeit und dem umständlichen Ladeprinzip, da der Akku nur im Hartbodenreiniger geladen werden kann. Der Teppichreiniger frischt Oberflächen gut auf, stösst jedoch bei tiefen Flecken an seine Grenzen. Insgesamt ist das Set sinnvoll, wenn man alle Geräte nutzen will und genügend Platz hat.

Pro

  • Hartbodenreiniger beseitigt Flecken und Haare erfolgreich
  • reinigt Stellen entlang der Wand
  • Akkusauger mit Bodenbeleuchtung und zwei zusätzlichen Aufsätzen
  • Teppichreiniger entfernt leichte Flecken von Textilien
  • Preis des Kombi-Pakets
  • funktioniert ohne App

Contra

  • Begrenzte Akkulaufzeit beim Staubsaugen
  • Akku kann nur über den Hartbodenreiniger geladen werden
  • Staubsaugen und Bodenwischen in einem Zug unmöglich
Titelbild: Stefanie Lechthaler

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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