Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Rahel Kaufmann
Hintergrund

Dank Studierenden der ETH Zürich filmt Giuliano Carnovali auch im Rollstuhl

Kevin Hofer
16-6-2024

Personen im Rollstuhl benötigen beide Hände, um diesen anzutreiben. Gleichzeitig filmen und rollen geht nicht. Studierende der ETH Zürich haben sich diesem Problem für einen Betroffenen angenommen.

Die Problemstellung

Von dem Projekt erfahre ich von Francesco, einem der Studierenden, die den Rollstuhl von Giuliano modifizieren. Er kontaktiert mich, weil sie einen Gimbal dafür benötigen. Diesen stellt mein Arbeitgeber zur Verfügung und ich schaue mir das Projekt der Gruppe bei einem Treffen genauer an.

Diverse Anpassungen

Schnell stellt sich heraus: Das tun sie nicht. Die in 3D-Druck gefertigten Adapter lassen sich nicht wie gewünscht am Rollstuhl befestigen. Schuld sind die Winkel des Rollstuhlrahmens. «Wir haben zwar die Pläne des Rollstuhls vom Hersteller und haben ihn auch schon einmal live gesehen, gewisse Winkel sind aber nicht eingezeichnet oder hatten wir nicht auf dem Schirm.»

Statt den Arm ein erstes Mal zu befestigen, heisst es für die Studierenden: Design anpassen. Auf einen weiteren, 3D-gedruckten Prototypen verzichten sie jedoch. «Dazu fehlt uns die Zeit. Wir müssen das Projekt demnächst abschliessen.» Deshalb schicken sie die überarbeiteten CAD-Zeichnungen an den Schlosser, damit er sie aus Metall fräst. «Wir sind zuversichtlich, dass es jetzt passt.»

Neben dem Filmen und dem Anpassen der Adapter besprechen die Studierenden auch Lage und Höhe des Arms. Soll er auf der linken oder rechten Seite des Rollstuhls angebracht werden? Wie hoch soll er sein? Und: Wo sollen die Befestigungsschrauben für den Gimbal hin? Momentan ist dieser noch mit Klebeband und Kabelbinder befestigt. Später soll er sich jedoch ähnlich wie Kameras auf Stativen über eine Schraube einfach anbringen und entfernen lassen.

Der Arm soll sich aber nicht nur vorne montieren lassen, sondern auch hinten am Rollstuhl. So kann Giuliano aus einem weiteren Blickwinkel filmen. «Ich freue mich auf die neuen Perspektiven, wenn der Arm fertig ist», meint er denn auch.

Das Ergebnis

Ein paar Wochen nach meinem Besuch schickt mir Francesco ein Gruppenbild:

«Wir sind zufriedener als erwartet. Als du dabei warst, war der Adapter, welcher jetzt «Wheelcam» getauft wurde, überproportional gross. Nachdem wir ihn jedoch angepasst haben, passt er proportional und im Winkel sehr gut! Wir haben schon eine erste potentielle Bestellung von einem anderen Betroffenen.»

Trotz aller Zufriedenheit sind die Studierenden auch kritisch: «Wir hätten agiler planen müssen. Wir haben uns sehr schnell auf etwas festgelegt, das nicht anpassbar war. Ferner hätten wir mit agilerem Planen am Schluss nicht so einen Zeitdruck gehabt.»

Und Giuliano? «Das Gerät sieht super aus. Es erinnert mich an einen Space Rover. Ich kann es nicht erwarten, damit zu filmen.» Seine ersten Versuche mit der Wheelcam siehst du im Video, das die Studierenden als Leistungsnachweis gemacht haben.

Titelbild: Rahel Kaufmann

11 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Hintergrund

    In «Infinity Nikki» treffen Dress Up und Openworld aufeinander

    von Kevin Hofer

  • Hintergrund

    6 Gründe, weshalb «Chrono Trigger» auch nach 30 Jahren hervorragend ist

    von Kevin Hofer

  • Hintergrund

    Der Traum der eigenen Desktop-CNC-Fräse: Kevin Buck hat ihn sich erfüllt

    von Kevin Hofer