
Hintergrund
Von Koffermobil bis Hundemassage: IFA-Gadgets zum Schmunzeln
von Stefanie Lechthaler
Aeroband steckt ein ganzes Schlagzeug in nur zwei Drumsticks, damit du unterwegs loslegen kannst und dich nicht mehr vor den Nachbarn rechtfertigen musst.
Ein Schlagzeug braucht viel Platz, lärmresistente Nachbarn und ist wegen seiner Grösse alles andere als mobil. Aeroband möchte das mit dem «PocketDrum 2 Max», dem unsichtbaren Schlagzeug für unterwegs, ändern.
In zwei Tragetaschen finde ich zwei Pedale und einen Adapter, die insgesamt gerade mal 400 Gramm wiegen. Handlicher als das echte Instrument. Zusätzlich betont der Hersteller den Vorteil, dass die Sticks über den Adapter an Kopfhörer angeschlossen und für Aussenstehende lautlos gespielt werden können.
Aber wie funktioniert das Luft-Schlagzeug überhaupt?
Die Drumsticks erkennen mit Hilfe von Bewegungssensoren, wo sie sich im Raum befinden. Treffen sie bei einem Schlag auf das «virtuelle» Schlagzeug vor ihnen, schicken die Sticks via Bluetooth ein Signal an den Empfänger., Der erzeugt dann ein Audiosignal. Je grösser die Wucht auf das unsichtbare Trommelfell ist, desto grösser ist die Lautstärke. Je nach Schlag passt sich auch das Vibrationsfeedback der Drumsticks an.
Laut Hersteller liefert Aeroband bis zu 128 verschiedene Klänge ab. Genauso wie bei einem normalen Schlagzeug stehen bei den Pocket-Drums dafür Ridebecken, Floortom, Tomtom, Bass Drum, Snare Drum und Hi-Hat zur Verfügung. Mit einer Latenz von nur sechs Millisekunden soll das Gerät ein ziemlich realistisches Feedback erzeugen.
Auf dem mitgelieferten Poster sind die Bereiche des unsichtbaren Schlagzeugs aufgezeichnet. Es soll Anfängern und Anfängerinnen helfen, sich zurechtzufinden und ein Gespür für die Drumsticks zu bekommen. Ob es ein richtiges Schlagzeug für den Einstieg ersetzen kann, bezweifle ich. Aeroband beschreibt die Sticks selbst als Ergänzung zum Üben für unterwegs.
Ob sich die Pocket-Drums auch für Profis eignen, ist mir ebenfalls unklar. Im Hands-On auf der IFA Techmesse in Berlin fühlten sich die Sticks gut an und lieferten auch einen guten Klang. Für erfahrene Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger könnte es wohl doch zu viel Latenz haben. So zeigen zumindest einige Kommentare als Reaktion auf die Werbevideos, dass nicht alle mit dem Produkt zufrieden sind.
Ein weiterer Usecase für die Sticks könnte die Musikproduktion sein, da sich die Sticks via MIDI ansteuern lassen. Auf der Bühne könnten sie für einen tollen Effekt sorgen. Bis jetzt sind die PocketDrum 2 Max-Sticks für ungefähr 150 Franken auf der Webseite des Herstellers erhältlich. Ob sie es in den Galaxus-Shop schaffen, bleibt vorerst ungewiss.
Was hältst du von den «PocketDrum 2 Max»? Schreib es in die Kommentare.
Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.
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