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Nintendo
Meinung

Die Nintendo Switch 2 ist «nur» eine grössere und stärkere Switch – und das ist gut so

Mit der Switch 2 geht Nintendo wenig Risiko ein. Die neue Konsole ist eine logische Weiterentwicklung der ersten Switch. Richtig so.

Nach Monaten voller Gerüchte und Spekulationen hat Nintendo am 16. Januar endlich die Switch 2 offiziell vorgestellt. Einige Fans sind von der knappen und nüchternen Präsentation enttäuscht. Ebenso von der Tatsache, dass die Switch 2 «nur» eine grössere und stärkere Switch ist. Keine grossen Gimmicks, keine bahnbrechende Innovation.

Ich kann die Enttäuschung nachvollziehen – und doch schaue ich mit grosser Zuversicht in Nintendos Konsolen-Zukunft. Die Switch 2 ist keine Revolution, die den Videospielmarkt erschüttern wird, wie es damals die Wii und auch die Switch 1 gemacht haben. Vielmehr ist es eine logische Weiterführung und Perfektionierung des Handheld-Konsolen-Konzepts.

Nintendo geht in der nächsten Konsolengeneration keine grossen Risiken ein – und das ist gut so!

Nintendo will eine Wii-U-Situation vermeiden

Der Grund für Nintendos nüchterne Kommunikation zur Enthüllung der neuen Konsole dürfte seine Ursprünge im Wii-U-Desaster von 2011 haben. Nintendo stand damals vor einer ähnlichen Situation. Die Wii war ein riesiger Erfolg (über 100 Millionen verkaufte Einheiten) und man wollte mit der Wii U einen direkten Nachfolger zur Konsole vorstellen.

Damals hat Nintendo die neue Konsolengeneration mit einem verwirrenden Trailer vorgestellt, der einen grossen Fokus auf den neuen Tablet-Controller und zu viele (!) dazugehörige Gimmick-Funktionen legt:

Vielen potenziellen Käuferinnen und Käufern war nicht klar, was Nintendo da überhaupt gezeigt hat. Ist das nur ein neuer Tablet-Controller für die Wii? Oder ist das einfach nur eine neue, schönere Version der Wii? Der Name «Wii U» hat bei der Verwirrung ebenfalls nicht geholfen. Nur einen zusätzlichen Buchstaben an den Konsolennamen zu hängen, macht die Kommunikation noch uneindeutiger.

Das Ergebnis: Die Wii U war einer der grössten Flops in Nintendos Firmengeschichte. Nur 13,5 Millionen Einheiten wurden verkauft.

Im Vergleich dazu macht der erste Trailer zur Switch 2 vieles richtig. Nintendo will uns sagen: Die Switch 2 ist eine Evolution der ersten Switch. Sie ist grösser, besser und schöner – garniert mit ein paar neuen innovativen Features wie der Maussteuerung.

Der Name will auch unmissverständlich kommunizieren: Das ist keine Zwischenversion der Switch, sondern eine echte Nachfolgekonsole, eine neue Generation. Nach dem riesigen Erfolg der Switch (knapp 150 Millionen verkaufte Einheiten) will Nintendo nicht nochmal das Risiko eines darauffolgenden Mega-Flops eingehen.

Das ist alles, was ich brauche

Mit dieser sicheren Strategie wird Nintendo voll ins Schwarze treffen. Denn, ganz ehrlich – eine grössere, schnellere Switch ist alles, was ich mir wünsche. Und so geht es vielen Nintendo-Fans weltweit auch.

Die Switch war schon zum Launch technisch veraltet, und mit jedem neuen Jahr im Leben der Hybrid-Konsole habe ich das an ruckelnden und unscharfen Spielen immer stärker gespürt. In den letzten Jahren hat es sich immer weniger angefühlt, als könnte ich vollwertige Konsolenspiele unterwegs zocken. Es waren Games voller technischer Kompromisse, die unter der Last der alten Hardware irgendwie laufen mussten.

Mit dem erwarteten Leistungsupgrade der Switch 2 kann Nintendo den Funken, den ich 2017 gespürt habe, wieder neu entfachen.

Wir brauchen noch mehr Informationen

In der bereits angekündigten «Nintendo Direct»-Präsentation zur Switch 2 am 2. April muss Nintendo in die Vollen gehen. Sie müssen die Fans überzeugen, dass das, was sie im Ankündigungstrailer angedeutet haben, auch wirklich zutrifft. Sie müssen uns überzeugen, dass die Switch nicht nur physisch grösser und schöner ist, sondern auch deutlich mehr Power unter der Haube hat.

Die gezeigten Games an der Direct müssen unmissverständlich klarmachen, dass sie nicht auf der alten Hardware möglich gewesen wären. Sonst wird der Hybrid-Funke nicht überspringen.

Aber auch hier bin ich zuversichtlich. Die Switch 2 wird im Gegensatz zur Switch 1 keinen veralteten Nvidia-Chipsatz von der Stange beinhalten, sondern relativ moderne Technologie, mit der auch im Handheld-Modus beeindruckende Grafiken möglich sein werden. Digital Foundry hat schon letztes Jahr simuliert, was mit dem neuen T239-Prozessor möglich sein könnte:

Konkurrenz? Gibt es nicht!

Mit dieser Business-Strategie verlässt ein Unternehmen einen Markt, sobald er zu voll wird (den «Red Ocean»), um sich einen neuen Markt ohne direkte Konkurrenz zu erschaffen (den «Blue Ocean»). Dies, indem der Fokus bei der Produktentwicklung auf Innovation und neue Zielgruppen statt auf teuren technologischen Fortschritt gesetzt wird.

Und genau das ist 2017 mit der Switch passiert. Nintendo hat sich mit dem Handheld-Konsolen-Hybrid-Konzept einen völlig neuen Markt erschlossen, der parallel zum hart umkämpften roten Ozean der Playstation- und Xbox-Konsolen funktioniert. Und das mit veralteter Technologie.

Seit dem Launch der Switch hat sich der Gaming-Markt aber weiterentwickelt. Immer mehr Player aus dem PC-Bereich versuchen mit leistungsstarken PC-Handhelds ein Stück von Nintendos Handheld-Territorium abzugreifen. Wird der blaue Handheld-Ozean langsam zu einem roten Ozean?

Ich behaupte: nein. Trotz zunehmender Anzahl an PC-Handhelds hat noch kein Hersteller das simple Hybrid-Konzept der Switch replizieren können. PC-Handhelds sind zu kompliziert und zu teuer für die breite Masse. Sie greifen nicht Nintendos blauen Ozean an, sondern bekriegen sich in einem neuen, eigenen roten Handheld-Ozean.

Selbst der benutzerfreundlichste und erschwinglichste PC-Handheld, das Steam Deck, versinkt im Vergleich zur Switch in der kommerziellen Bedeutungslosigkeit. Schätzungen zufolge hat sich das Gerät seit Launch (2022) gerade mal fünf Millionen Mal verkauft. Das sind nicht mal vier Prozent der Monthly Active User auf Steam.

Wieso sollte sich Nintendo da Sorgen machen und einen neuen blauen Markt suchen? Stattdessen ergibt es Sinn, das noch immer konkurrenzlose Konzept weiter zu perfektionieren.

Ein Blick in die Zukunft und zur Switch 3

Mit dieser Ausgangslage macht es also auch mit der «Blue Ocean»-Strategie Sinn, «nur» eine grössere und leistungsfähigere Switch vorzustellen. Die blauen Gewässer des Hybrid-Marktes sind noch lange nicht leergefischt.

Entscheiden sich Sony und Microsoft tatsächlich, mit der nächsten Generation nicht nur traditionelle stationäre Konsolen, sondern auch mobile Hybrid-Konsolen auf den Markt zu bringen, wird Nintendo ein Problem haben. Spätestens mit der Switch 3 muss sich das Unternehmen vom 2017 erschaffenen Markt verabschieden und zu neuen Gewässern aufbrechen.

Das ist aber Zukunftsmusik. Zunächst freue ich mich auf die grössere und stärkere Switch, die hoffentlich schon bald erscheinen wird.

Titelbild: Nintendo

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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