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Hintergrund

Diese Games haben sich nach einem desaströsen Launch zurück in die Herzen der Fans gekämpft

Kann ein Spiel sein Publikum zum Launch nicht vollends überzeugen, verschwindet es schnell in der Bedeutungslosigkeit. Doch einige Games haben es nach einem missglückten Start trotzdem geschafft, die Gunst der Spieler zurückzuerlangen.

Viele Entwicklerstudios veröffentlichen ihre Spiele nach dem Bananenprinzip. Ein unvollendetes Spiel wird herausgegeben und reift erst bei den Kundinnen und Kunden zu einem fertigen Produkt heran. Dieser Plan geht nicht immer auf. Content-arme Shooter wie «Anthem» oder «Evolve» und verbuggte Desaster wie «WWE 2K20» und die «GTA»-Remakes sind Beispiele für grüne Bananen, die ihre Unreife nie überwinden konnten.

Einige Games haben sich nach einem desaströsen Launch aber tatsächlich wieder in die Herzen der Fans zurückgekämpft. Fünf der spektakulärsten Comeback-Geschichten habe ich hier zusammengefasst.

«Cyberpunk 2077»: Comeback dank Netflix

Nach dem desaströsen Launch schraubte CD Projekt Red ihre öffentliche Kommunikation auf ein Minimum zurück und konzentrierte sich vor allem auf die Behebung der dringendsten Fehler. Mittlerweile befindet sich das Game technisch gesehen in einem akzeptablen, wenn auch immer noch nicht perfekten Zustand.

Das grosse Comeback hat «Cyberpunk» aber nicht den Bugfixes, sondern vor allem dem Start der Netflix-Anime-Serie «Cyberpunk: Edgerunners» zu verdanken.

Die positive Resonanz auf die Serie hatte auch Auswirkungen auf das Game. Nach der Ausstrahlung des Animes hat «Cyberpunk 2077» mit über 130 000 gleichzeitig spielenden Steam-Usern den CD-Projekt-Red-Rekord von «The Witcher III: Wild Hunt» geknackt. Zudem konnte das Game bei den Verkaufszahlen die 20-Millionen-Grenze überschreiten.

«GTA Online»: Vom technischen Abgrund an die kommerzielle Spitze

Eine Gaming-Welt ohne «Grand Theft Auto V» ist kaum mehr vorstellbar. Der fünfte Teil von Rockstars Gangster-Epos hat sich seit dem Launch 2013 mittlerweile über 170 (!) Millionen Mal verkauft. Damit gehört «GTA V» gleich nach «Minecraft» zu den meistverkauften Games aller Zeiten.

Den langlebigen Erfolg hat das Spiel vor allem dem Online-Multiplayermodus «GTA Online» zu verdanken. Auch zehn Jahre nach Release begeistert Rockstar seine Fans immer wieder mit neuen Updates für die chaotische Open World.

Zum Launch von «GTA Online» sah die Gangster-Welt aber noch nicht so rosig aus. Der Multiplayer-Modus wurde rund zwei Wochen nach dem Release von «GTA 5» per kostenlosem Update nachgeliefert. In den ersten Tagen und Wochen war der Modus fast unspielbar.

Aufgrund des riesigen Andrangs waren die Rockstar-Server masslos überfordert – unendlich lange Wartezeiten in der Spiele-Lobby und Spielabbrüche waren das Ergebnis. Wer tatsächlich ins Spiel gekommen ist, musste sich mit einer verbuggten Alpha-Version des Games herumschlagen, die nicht nur nervige Glitches hatte, sondern auch ganze Spielstände vernichten konnte.

Viele Spieler berichteten davon, dass ihr Spielcharakter aus unerklärlichen Gründen unwiderruflich gelöscht wurde. Einige Spieler haben hingegen «nur» ihre Fahrzeuge und In-Game-Geldreserven verloren. Weil diese Items mit echtem Geld gekauft wurden, sah sich Rockstar Games sogar gezwungen, alle Microtransactions vorübergehend auszusetzen.

«Final Fantasy XIV»: Ein kompletter Reset

«Final Fantasy XIV» gehört aktuell zu den meist gespielten MMOs und bricht mit jedem Update neue Spieler-Rekorde. Millionen von Final-Fantasy-Fans loggen sich täglich ein, um neue Abenteuer in Eorzea zu erleben. Dabei ist es fast schon ein kleines Wunder, dass das Game überhaupt existiert.

Die ursprüngliche Version des Online-RPGs wurde 2010 für Windows veröffentlicht. Das Spiel wurde sowohl von Kritikern als auch von Final-Fantasy-Fans regelrecht zerrissen. Die Reaktionen auf das Game waren so schlecht, dass die ursprünglich geplante PS3-Version nie das Licht der Welt erblickte und die Server der PC-Version bereits nach zwei Jahren komplett abgestellt wurden.

Ein Jahr nach seinem Tod wurde das Fantasy-Epos als «Final Fantasy XIV: A Realm Reborn» wiedergeboren – mit neuer Engine, neuem Entwicklerteam und einem neuen Game Director: Naoki Yoshida.

Gameplay-technisch war das Spiel ebenfalls eine einzige Enttäuschung. Richtig spannende Geschichten, Quests oder eine Welt, die zum Erkunden einlädt, suchte man in Version 1.0 von «Final Fantasy XVI» vergebens. Auch das Kampfsystem war ein unfertiges Chaos, das scheinbar von Leuten designt wurde, die noch nie ein MMO gespielt haben.

Der Youtube Channel Speakers Network fasst die unglaubliche Geschichte des Todes und der Wiedergeburt von «Final Fantasy XIV» in einer zehnteiligen Videoserie perfekt zusammen:

«No Man’s Sky»: Harte Arbeit zahlt sich aus

Ähnlich wie «Cyberpunk 2077» war auch «No Man’s Sky» ein Opfer seines eigenen Hypes. Auch hier wurden im Vorfeld zu ambitionierte Features und Konzepte angekündigt, die zum Start des Games nicht umgesetzt werden konnten. Im Gegensatz zu «Cyberpunk 2077» ist die Schuld am Launch-Debakel aber nicht ausschliesslich beim Entwicklerstudio zu suchen.

Der Trailer versprach eine quasi unendliche, prozedural generierte Spielwelt, in der es auf über 18 Trillionen (!) Planeten unheimlich viel zu entdecken gibt. Von dieser ambitionierten Vision zeigte sich auch Sony beeindruckt. Kurz nach der Ankündigung sicherten sie sich die exklusiven Publishing-Rechte für Konsolen. Das kleine Indie-Spiel wurde von Sony fortan wie ein AAA-Game aus den Reihen ihrer eigenen First-Party-Studios behandelt.

An grossen Pressekonferenzen, wie der E3 2014 und der E3 2015, bekam «No Man's Sky» in Sonys Programm entsprechend viel Bühnenpräsenz. Der Gründer von Hello Games, Sean Murray, stand dabei oft im Rampenlicht und kündigte laufend neue Features und beeindruckende Fakten zum Game an.

Youtuber Crowbcat fasst die Lage des Spiels kurz nach Launch wunderbar zusammen:

Nach dem Launch herrschte von Seiten Hello Games lange Zeit Funkstille. Keine offiziellen Statements, Entschuldigungen oder öffentlichen Auftritte von Sean Murray. Das Entwicklerteam sammelte seine Kräfte, um an einer Reihe substantieller Updates für das Spiel zu arbeiten. Und die hatten es in sich.

Und das Beste an der Geschichte: Mittlerweile ist das Spiel überall erhältlich und kann sogar in VR oder unterwegs auf der Nintendo Switch gespielt werden.

Zu ihrem nächsten Spiel hält sich Hello Games, und im speziellen Sean Murray, noch sehr bedeckt. Man wolle das Game nicht zu früh ankündigen, um die Fehler von «No Man's Sky» nicht zu wiederholen.

«Destiny»: Erst Langeweile, dann Sequel

«Destiny» war das erste Projekt des Entwicklerstudios Bungie, nachdem es sich 2007 von Microsoft gelöst hat. Die Erwartungen an das Shared-World-Game waren immens – schliesslich handelt es sich hier um das Studio, das mit den Halo-Spielen die vielleicht legendärste Shooter-Trilogie aller Zeiten produziert hat.

Entsprechend gross war der Hype vor der Veröffentlichung. «Destiny» brach Rekorde – kein Spiel einer komplett neuen Franchise wurde so oft vorbestellt, wie Bungies Looter-Shooter. Nach dem Pre-Launch-Hype folgte aber schnell die Post-Launch-Depression.

Sowohl Fans als auch Kritiker waren vom Online-Shooter nicht vollends überzeugt. Das Game erntete auf Review-Aggregator-Seiten wie metacritic.com nur mittelmässige Kritiken. «Destiny» war nicht schlecht – es war aber auch nicht das nächste «Halo».

Am meisten kritisiert wurde die langweilige Story und der repetitive Gameplay-Loop. Und so dümpelte «Destiny» – trotz Updates mit neuen Waffen, Raids und Geschichten – über Monate hinweg in der Mittelmässigkeit herum. Die ersten Hardcore-Spieler und Spielerinnen hatten das Game langsam aufgegeben.

Die Zukunft für die Franchise sieht auch ziemlich gut aus. Ein Ende der Updates für «Destiny 2» ist nicht absehbar. Zudem wurde Bungie letztes Jahr von Sony aufgekauft. Mit der Übernahme soll das Studio wachsen, um noch mehr finanzielle und personelle Ressourcen in die Weiterentwicklung von «Destiny 2» und anderen neuen Games zu stecken.

Titelbild: CD Projekt Red

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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