
News & Trends
Nothing OS 4.0: Android 16 und neue Funktionen für das Phone (3) und später für mehr Smartphones
von Jan Johannsen

Keine Lust mehr auf Android oder iOS? Mit Sailfish OS gibt es eine Alternative – seit fast 15 Jahren wird in Finnland daran gearbeitet. Jetzt gibt es ein neues Smartphone damit.
Sailfish OS basiert wie Android auf Linux und es lassen sich Android-Apps installieren. Die Auswahl passender Hardware ist noch kleiner als bei GrapheneOS, das nur auf Pixel-Geräten läuft. Derzeit lässt sich ein Smartphone mit dem Betriebssystem vorbestellen. Das neue Jolla Phone soll in der ersten Jahreshälfte 2026 ausgeliefert werden.
Als Nokia 2011 mit seinen Smartphones zu Windows Phone wechselte, wurde die Arbeit am eigenen MeeGo-Betriebssystem nicht eingestellt, sondern ausgelagert. 2012 stellte Jolla Sailfish OS als Weiterentwicklung von MeeGo vor. 2013 kam das erste Jolla Phone auf den Markt. Obwohl das Smartphone nicht erfolgreich war, wurde die Entwicklung am Betriebssystem nicht eingestellt. Ende Februar 2025 erschien Sailfish OS 5.0.

In den letzten zehn Jahren gab es wenig Aufmerksamkeit für Sailfish OS oder Jolla Oy als Firma dahinter. 2015 wurde ein Großteil der Belegschaft entlassen. Eine Finanzierungsrunde im Dezember sicherte den Fortbestand der Firma. Einige Monate zuvor hatte das Unternehmen verkündet, sich auf die Lizenzierung der Software zu konzentrieren und die Entwicklung von Hardware auszulagern.
2018 stieg der russische Konzern Rostelekom als Anteilseigner bei Jolla Oy ein. Mit Aurora OS wurde an einer Extra-Software für den russischen Markt gearbeitet. 2021 wurden die Geschäftsbeziehungen nach Angaben aus Finnland eingestellt. Im Jahr darauf landete Rostelekom nach dem russischen Überfall auf die Ukraine auf Sanktionslisten. 2023 folgte mit der Neugründung von Jollyboys Oy die finale Trennung. Damit hatte Sailfish OS eine neue Heimat.
Durch seine Architektur ist Sailfish OS nicht nur für Smartphones geeignet. So gibt es mit Seafarix einen Kooperationspartner im Automobilbereich. Das Betriebssystem soll sich sogar für Yachten und Haushaltsgeräte, aber auch Tablets, Computer, Navis, Fernseher und Infotainmentsysteme nutzen lassen. Anders als GrapheneOS, das auf dem Android Open Source Project basiert, handelt es sich bei Sailfish OS um ein proprietäres Betriebssystem.

Unter Sailfish OS lassen sich durch den «Jolla AppSupport» Android Apps installieren. Mit dem «Jolla Harbour» gibt es einen eigenen App-Store. Auch bekannte Plattformen wie Aurora (nicht das russische Betriebssystem) oder F-Droid lassen sich nutzen. Sogar der Play Store von Google lässt sich mit einer Modifikation anzapfen.
Derzeit lässt sich Sailfish OS nur auf wenigen Xperia-Smartphones von Sony installieren – und das weniger komfortabel als GrapheneOS oder /e/OS. 2024 gab es mit dem Jolla C2 ein Smartphone mit Sailfish OS, das über Crowdfunding finanziert wurde. Mit dem neuen Jolla Phone versucht der Hersteller jetzt, sein Betriebssystem wieder unter die Leute zu bringen.
Die Ausstattung ordnet das neue Jolla Phone in den Bereich der unteren Mittelklasse ein. Die Einordnung kann sich in Abhängigkeit des verbauten Chipsatzes noch ändern. Der Hersteller spricht derzeit von einem 5G-Chipsatz von Mediatek, was ein größeres Spektrum sein kann.

Zu den Besonderheiten des Smartphones gehören neben Sailfish OS als Betriebssystem der auswechselbare Akku. Dafür nimmst du die Rückseite ab, die damit ebenfalls austauschbar ist. Mit dem «Physical Privacy Switch» verfügt das neue Jolla Phone über einen Schieberegler an der Seite. Mit ihm schaltest du Mikrofon, Bluetooth oder Android Apps und alles, was du in den Einstellungen dafür auswählst, ab

Optisch nimmt das neue Jolla Phone Anleihen bei seinem Vorgänger von 2013. Wie lange das Gerät Softwareupdates erhalten soll, teilt der Hersteller nicht mit. Beim ersten Jolla Phone waren es stolze sieben Jahre.
Die Eckdaten im Überblick:
Derzeit lässt sich das neue Jolla Phone nur direkt beim Hersteller vorbestellen. Der aktuelle Vorverkaufspreis liegt bei 549 Euro. Eine Anzahlung von 99 Euro wird fällig. Der spätere Verkaufspreis soll bei 599 bis 699 Euro liegen. Die Geräte werden in der EU sowie in die Schweiz, nach Norwegen und ins Vereinigte Königreich verschickt. Die zweite Vorverkaufscharge will der Hersteller zum Ende des ersten Halbjahres 2026 ausliefern.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.
Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.
Alle anzeigen
News & Trends
von Jan Johannsen

News & Trends
von Michelle Brändle

News & Trends
von Jan Johannsen