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Hintergrund

Mach mal Pause! Warum kurze Auszeiten wichtig sind

Termine, E-Mails, Deadlines: Wann hast du zuletzt deine Pause vor dem Laptop verbracht? Wenn du diese Frage zu schnell beantworten konntest, bitte weiterlesen.

Schalt‘ mal ab: Darum sind Pausen so wichtig

Tendenz sinkend, denn einer Untersuchung des Max Plank Instituts zufolge reduziert sich die Aufmerksamkeit immer weiter durch Push-Benachrichtigungen und die Informationsflut auf Social Media.

Pausen sind essenziell für dein Wohlergehen am Arbeitsplatz. Außer der Erholungsfunktion hat die Pause eine soziale Funktion: «Indem sich Menschen in der Pause treffen, wird sie zu einem zentralen Element für die Kultur im Betrieb und für das Betriebsklima» sagt Experte Wendsche. Zudem helfen Pausen dabei, den Tag zu strukturieren: «Pausen bieten die Möglichkeit, Aufgaben zeitlich zu trennen.»

Und zu guter Letzt übernimmt die Pause eine Motivations- und Lernfunktion: Die Arbeit in kürzere Einheiten zu unterteilen, wirkt motivierender auf Mitarbeitende und hat zudem den Effekt, dass sich Beschäftigte in den Arbeitsperioden stärker anstrengen, weiß Wendsche aus eigenen Untersuchungen.

Auch Neugelerntes kann sich in der Pause setzen, weshalb man kurze Auszeiten nicht nur im Büro-, sondern auch im Schulalltag nicht vernachlässigen sollte.

Wenn die Pause zu lange aufgeschoben wird

Lässt man die Pause zu lange ausfallen, häufen sich negative Belastungsfolgen und werden mitunter zum chronischen Problem: «Man wird erschöpfter, hat psychosomatische Beschwerden, Konzentrationsprobleme, aber auch muskuloskelettale Schmerzen häufen sich» sagt Wendsche.

Und tatsächlich bestätigt eine koreanische Studie: Muskuloskelettale Beschwerden, zum Beispiel Nacken-, Rücken- oder Handschmerzen, machen 70 Prozent aller arbeitsbedingten Erkrankungen aus (auch in Europa). Durch regelmäßige Pausen im Arbeitsalltag ließen sich diese reduzieren.

Auch Erschöpfungszustände potenzieren sich mit der Zeit, es passieren Fehler und das Risiko für Arbeitsunfälle steigt. Zudem halten regelmäßige Pausen deine Leistung stabil auf einem Niveau: «Beschäftigte, die regelmäßig Pausen machen, sind kreativer und effizienter, die Leistung schwankt weniger und sie arbeiten kontinuierlicher und in demselben Tempo», sagt der Experte.

Und letztlich bist du auch zufriedener an deinem Arbeitsplatz, wenn du dich an deine Pausenzeiten hältst: «Wo Teampausen gemacht werden, kündigen die Angestellten seltener.» Und: Auch Krankenstände und Fehlzeiten lassen sich durch regelmäßige Pausen reduzieren. «Sogar altersbedingte Fehlzeiten können durch Pausen auf das Niveau der jüngeren Mitarbeitenden reduziert werden.»

Jede Stunde fünf Minuten pausieren

Die Pausenkultur in der Schweiz lässt noch einiges zu wünschen übrig. In einem siebenstündigen Arbeitsblock bist du schnell erschöpft und nicht mehr so leistungsfähig, wie es deine Chefin oder dein Chef vielleicht von dir erwartet. Zwischendurch die Gedanken schweifen zu lassen oder kurze Pausen einzulegen, wird oft nicht gerne gesehen.

Um den Arbeitsdruck zu bewältigen, machen Beschäftigte oft maskierte Pausen: «Sie holen Material, gehen unnötige Wege, lesen Onlinezeitung oder scrollen auf Social Media. Diese maskierten Pausen machen zwischen 5 und 15 Prozent der Arbeitszeit aus, sind aber weniger erholsam, aus Angst erwischt zu werden», sagt Wendsche.

Neben einer längeren Pause in der Arbeitszeitmitte, plädiert der Experte auch für regelmäßige Kurzpause von fünf Minuten pro Stunde. Denn in der Pause werden Müdigkeitssymptome abgebaut, das passiert aber negativ-exponentiell. Heißt: «Am Anfang wird viel Müdigkeit abgebaut und danach immer weniger.»

Nicht nur der Arbeitnehmer, auch die Arbeitgeberin profitiert von einem Kurzpausensystem. Aus eigenen Untersuchungen weiß Wendsche: «In Bedingungen mit Kurzpausen war die Arbeitszeit etwa um zehn Minuten kürzer am Tag, die Beschäftigten haben in der Zeit aber mehr geschafft und auch die Arbeitsqualität steigerte sich um 9 Prozent.»

Denkarbeit und Digitalisierung: Wie hat sich die Pause verändert?

Die Pausenforschung ist bereits über 100 Jahre alt. Nicht nur das Smartphone hat die Arbeits- und Pausenwelt seither verändert, auch die Denkarbeit hat die körperliche Arbeit zu großen Teilen abgelöst. «Geistige Belastung ist anders als körperliche» sagt Wendsche. «Müdigkeitserscheinungen fallen öfter aus, auch wenn es physiologisch ganz anders aussieht.» Das heißt: Du läufst heute größere Gefahr, die Pause ausfallen zu lassen und dich zu überarbeiten.

Dazu kommt, dass du Pausen – ob maskiert oder bewusst – öfter vor dem Smartphone verbringst. Das ist nicht per se schlecht, sagt Wendsche, denn auch Social Media erfülle zum Beispiel das Bedürfnis nach sozialer Verbundenheit.

Aber: «Die meisten erleben die Pause als weniger erholsam, wenn sie sich dabei nur durch Social Media scrollen» sagt der Experte. Das kommt vermutlich daher, dass das Smartphone als ähnlich anspruchsvoll wie die Denkarbeit vor dem Computer empfunden wird.

Richtig Pause machen: Tipps vom Experten

Pause machen ist wichtig. Und auch wenn du deinen Chef heute noch nicht von einem Kurzpausensystem überzeugen kannst, solltest du dir zwischendurch Zeit für dich nehmen, um durchzuatmen und deine Kräfte zu sammeln. Dr. Wendsche erklärt, wie die erholsame Pause gelingt.

1. Die Gegenteil-Regel

2. Den Arbeitsplatz verlassen

3. Bewegung

4. Raus ins Grüne

5. Bildschirmzeit begrenzen

Es hat einen Grund, weshalb die meisten Menschen in ihren Pausen das Smartphone zücken: Es verbindet uns mit anderen Personen und bietet die ideale Ablenkung von der hektischen Arbeit. Weil Smartphone und Social Media einen gewissen Nutzen erfüllen (und sie ohnehin nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind), spricht auch nichts gänzlich dagegen.

Das heisst: Du solltest nicht deine gesamte Pause vor dem Handy verbringen, denn auch das Beantworten privater Nachrichten kann kognitiv beanspruchend sein. Stattdessen rät der Experte, die Bildschirmzeit zu begrenzen und in der Pause verschiedenen Bedürfnissen nachzugehen. Ein Beispiel: Den Blick vom Bildschirm abwenden und die Gedanken frei schweifen lassen bringt oft die erholsamsten Pausenmomente.

Titelfoto: shutterstock

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Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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