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Kritik

Netflix’ «One Piece»-Serie ist Durchschnittsware

Kevin Hofer
1-9-2023

Kein Desaster wie «Cowboy Beebop», aber auch keine hervorragende Adaption wie «The Last of Us». Die Realverfilmung von «One Piece» ist ausserordentlich gewöhnlich, weil sie wenig wagt.

Diese Liebe zum Detail lässt mich als «One Piece»-Fan frohlocken. Aber sie allein macht noch keine gute Serie. Denn solche Details kennen nur Nerds wie ich. Ziel einer Realverfilmung sollte es nicht nur sein, Fans zu beglücken, sondern auch neue zu gewinnen. Dazu braucht es Stringenz in der Erzählung, die auch für Uneingeweihte nachvollziehbar ist. Und im Fall von «One Piece» etwas Eigenes. Beides gelingt der Serie nur teilweise.

Spoiler-Warnung: Auch wenn ich nicht auf jedes Detail der Serie eingehe, spreche ich gewisse Punkte an, die als Spoiler gewertet werden können. Willst du nicht gespoilert werden, solltest du die Kritik also erst nach dem Schauen lesen.

Auch in der Realverfilmung sofort zu Hause

Aber nicht nur die Welt an sich, sondern auch die Kameraführung ist vom Manga inspiriert. Teilweise sind die Panels der Vorlage eins-zu-eins umgesetzt. Dabei setzen die Kameraleute um Nicole Hirsch Whitaker auch auf ultraweitwinklige Aufnahmen, damit wie in den Panels alles auf einmal ins Bild passt.

Ebenfalls toll ist, wie die Steckbriefe der Piraten und der Piratin integriert werden, auf die Kopfgeld ausgesetzt ist. Jedes Mal, wenn eine solche Person eingeführt wird, erscheint deren Steckbrief auf dem Schirm und die Person interagiert damit. Das gefällt mir sogar besser als die Panels von Schöpfer Eiichirō Oda im Manga.

Der Cast ist super

Lysop ist der einzige Charakter, der für mich nicht ganz passt. Das liegt aber weniger an der Leistung von Jacob Gibson als am Script. Er erhält schlicht nicht die Zeit, um sich als Charakter zu entwickeln. Dasselbe gilt eigentlich auch für Sanji, aber da bin ich froh, dass er die Zeit nicht erhält, weil er mir wohl nur auf die Nerven gehen würde.

Schauspielerisches Highlight der ersten Staffel ist jedoch Jeff Ward als Buggy. Er porträtiert den psychotischen Charakter perfekt. Im Vergleich zur Vorlage ist seine Rolle in der Realserie deutlich grösser. Was ich zu Beginn als grosse Chance für die Serie gesehen habe, verkommt mit der Zeit leider zum Comic Relief.

Es geht alles etwas zu schnell

Mehr Mut

Die Welt von «One Piece» ist nicht nur durchgeknallt, sondern vor allem auch grausam. Alle Charaktere haben eine tragische Hintergrundgeschichte. Wenn mir das widerfahren wäre, was Nami, Sanji oder Zorro in der Kindheit erlebt haben – ich wüsste nicht, ob ich es so weggesteckt hätte wie sie.

Diese Traumata und was die Charaktere sonst noch so erleben, werden im Manga und Anime nachvollziehbarer erklärt als in der Realserie. Den Charakteren wird mehr Zeit gelassen. Die bunte, gezeichnete Welt der Vorlage schafft zudem eine gewisse Distanz zum Geschehen. Der Horror der Welt von «One Piece» kommt nicht so deutlich rüber wie es in einer Realserie möglich wäre.

«One Piece» ist okay, aber auch nicht mehr

So bleibt «One Piece» einfach eine weitere durchschnittliche Netflix-Serie. Wäre ich nicht Fan der Vorlage, hätte ich sie bereits in ein paar Wochen wieder vergessen.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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