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Nintendo
Kritik

«Pokémon-Legenden: Z-A» im Test: Nur Mittelmass, aber ich hab trotzdem Spass

«Pokémon-Legenden: Z-A» bringt mit einem überarbeiteten Kampfsystem und neuen Mega-Entwicklungen frischen Wind in die verstaubte «Pokémon»-Landschaft. Viel verändert das trotzdem nicht – sowohl im Guten als auch im Schlechten.

Immer das Gleiche bei jedem «Pokémon»-Release. Veraltete Technik, nervige Designentscheidungen, verpasstes Potenzial – so auch bei «Pokémon-Legenden: Z-A».

Trotzdem macht es mir als langjähriger «Pokémon»-Fan wie immer Spass, die niedlichen Taschenmonster zu sammeln und in Kämpfen gegeneinander antreten zu lassen. Jetzt sogar in Echtzeit!

Illumina City ist mega

Die gesamte Handlung von «Pokémon-Legenden: Z-A» findet in der Stadt Illumina City statt. Sie befindet sich im Herzen der Kalos-Region, dem Schauplatz der Editionen «X und Y». Die 3DS-Spiele sind im Jahr 2013 erschienen und haben eines der bis heute beliebtesten Features der Reihe eingeführt: die Mega-Entwicklungen.

Die besonderen Formen kehren in «Legenden: Z-A» nicht nur zurück, sondern sind wieder im Mittelpunkt des Geschehens.

Doch dazu gleich mehr, denn in Illumina City herrscht nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen.

Alton stellt das «Team MZ» auf, mit dem er die Spitze des Z-A Royale erreichen möchte. Die Gruppe mausert sich jedoch schnell zu Helfern in der Not: Sie wird früh während meiner Abenteuer in Illumina City einberufen, um sich um die wildgewordenen Megamanie-Pokémon zu kümmern. Als neues Mitglied komme ich natürlich mit.

Die betroffenen Taschenmonster entwickeln sich gegen ihren Willen in ihre Mega-Form. Das ist für die Pokémon schmerzhaft und für die Stadtbewohner gefährlich. Deswegen bleibt mir nur eines übrig: Ich mache selbst von der Mega-Entwicklung Gebrauch und besiege die Monster, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Natürlich töte ich sie dabei nicht, sondern stoppe mit dem Bezwingen nur ihre Mega-Entwicklung.

Die Geschichte von «Z-A» dreht sich um das Turnier, die Megamanie-Entwicklungen und das Schicksal von Illumina City. Wenn du «X und Y» gespielt hast, belohnt dich der neue «Legenden»-Ableger wie zuvor der «Arceus»-Vorgänger mit Referenzen zu bekannten Charakteren.

Auch ein neuer Cast mischt in Illumina City mit. Mir gefällt die bunte Mischung, weil sie mir im Vergleich zu den Vorgänger-Spielen dank ihrer starken Persönlichkeiten im Gedächtnis hängen bleiben. Wirklich tiefsinnig oder ergreifend wird es aber kaum.

Illumina City fühlt sich als Schauplatz leider etwas leer und seelenlos an. Ich renne Punkten auf der Karte nach und die Nebenquests bestehen im Grossen und Ganzen auch nur aus drei Arten: 1. Pokémon-Kämpfe, 2. Bestimmte Pokémon Fangen/Zeigen und 3. Zu Ort X gehen.

Manchmal glänzen die Nebenquests durch charmante Geschichten. Die fallen vergleichsweise begrenzt aus. So bekomme ich keine Lust, Illumina City auf eigenen Anhieb zu erkunden. Ich renne zwischen den Erledigungen hin und her. Selbst stehenbleiben, um die Spielwelt auf mich wirken zu lassen, will ich nicht – und das liegt nicht nur an der Grafik.

Coole Turnieridee mit noch besserem Kampfsystem

Während meiner Abenteuer bleibt es stets mein Fokus, mein Team rund um die Mega-Entwicklungen zu planen. Das heisst: Natürlich will ich so viele Mega-Viecher wie möglich im Team! Das hilft mir wiederum beim Z-A Royale.

Es ist eine schlaue Idee der Entwicklerinnen und Entwickler, ein Turnierformat fest ins Spiel einzubauen. Das weckt direkt die Lust darauf, sich auf die Spitze zu kämpfen. Ich beginne auf dem Z-Rang und muss den A-Rang erreichen. Dort winkt die Erfüllung eines beliebigen Wunsches (im Rahmen des Möglichen, natürlich) und spornt die Teilnehmenden an.

Das Punktesammeln in den Kämpfen gegen die Trainerinnen erleichtern mir bestimmte Karten, die ich in den Kampfsektoren finde. Für das Ausführen vorgeschriebener Aktionen winken mir Bonuspunkte. Beispiele dafür sind der Einsatz von fünf Boden-Attacken oder das Besiegen eines Pokémons mit einer einzigen Attacke.

Im Turnier kommen ausserdem Spielmechaniken aus der «Legenden»-Reihe zum Einsatz. An die Trainer kann ich mich wie bei wilden Pokémon anschleichen, um mit meinem Taschenmonster den ersten Angriff aus dem Hinterhalt auszuführen. Das verschafft mir die erste Aktion im Kampf und damit einen strategischen Vorteil.

Ob mit oder ohne Vorteil – ich liebe es, mich in die Kämpfe von «Pokémon-Legenden: Z-A» zu stürzen. Anders als in den Hauptspielen oder dem «Legenden»-Vorgänger «Arceus» finden die Kämpfe hier in Echtzeit statt. Bei einem Franchise, das seit bald 30 Jahren auf rundenbasierte Schlachten setzt, funktioniert das überraschend gut.

Mit den Richtungsknöpfen wähle ich jeweils meine Pokémon aus, schicke sie in den Kampf oder ziehe sie zurück. Wenn sich eines meiner Monster auf dem Feld befindet, lasse ich mir die Attacken mit der Schultertaste anzeigen. Wie gewohnt stehen mir vier Angriffe zur Verfügung. Anstatt dass ich pro Runde einen davon auswähle, erhalten die Attacken neu Abklingzeiten.

Weil die Kämpfe nun in Echtzeit stattfinden, profitiere ich von meinem angesammelten Wissen über die Effektivität von Attacken. Gleichzeitig stelle ich mir das für Neulinge anspruchsvoller vor, weil die Attacken und ihre Effektivität nicht mehr im Kampfmenü bequem angezeigt werden.

Kleiner Tipp, um etwas Luft während den Kämpfen zu haben: Wenn dein Pokémon gerade nicht angreift, kannst du über die X-Taste immer noch das Menü aufrufen, um Items einzusetzen. Das pausiert den Kampf. Puh, Atempause.

Kombiniere ich die aufregende Echtzeitmechanik mit den Mega-Entwicklungen und meinen eigenen Ausweichmöglichkeiten, stehe ich vor einem dynamischen Kampfsystem. Das bringt Abwechslung in die verstaubte «Pokémon»-Reihe.

Vom Online-Modus zum Kaufzwang von Zusatzinhalten

Mit dem «Z-A Kampfclub» bietet das Spiel auch einen dedizierten Online-Modus. Hier trete ich gegen drei menschliche Spielerinnen und Spieler an.

Der 4-gegen-4-Modus dauert drei Minuten. In dieser Zeit kann ich mit drei Pokémon gegen reale Trainer kämpfen. Ich darf dabei mein aktives Pokémon dreimal auswechseln – der Schaden meiner Monster regeneriert sich nicht auf der Bank. Wenn ausserdem eines meiner Pokémon besiegt wird, erhält meine Gegnerin einen Punkt und ich muss einige Sekunden warten, bis ich mit voll geheiltem Team wieder dem Kampfgeschehen beitreten kann.

Für mich ist der Modus eine nette Beigabe zum Spiel, der das Potenzial und die Schwächen des neuen Kampfsystems offenbart.

Einerseits sind die Kämpfe dynamischer denn je. Meine Positionierung wird wichtig. Andererseits kann eine Runde auch sehr frustrierend werden, wenn die Mitspieler mich fokussieren, weil ich gerade am meisten Punkte habe. Ist ja auch logisch – aber nervig, weil ich mir von der KI nicht so viel Grips auf meine Kosten gewohnt bin.

Ebenfalls nervig: In diesem Online-Modus sind Mega-Steine für drei Taschenmonster als Belohnung verborgen. Sprich: Ohne die kostenpflichtige Online-Mitgliedschaft bleibt mir der Zugriff auf drei Mega-Entwicklungen und damit Spielinhalte versperrt.

Aber es kommt noch schlimmer: Bereits vor der Veröffentlichung des Spiels hat Nintendo mit «Mega-Dimension» eine kostenpflichtige Erweiterung für die Hälfte des Vollpreises angekündigt. Darin enthalten sind unter anderem Outfits, weitere Story-Inhalte und noch mehr Mega-Entwicklungen. Das Spiel wurde also womöglich schon zu Beginn mit kostenpflichtigen Zusatzinhalten konzipiert.

Die Technik kann kein Fan-Herz entschuldigen

Die Kritik führt zur obligatorischen Technik-Diskussion, die spätestens seit der Switch-Generation mit jedem neuen «Pokémon»-Spiel hochkocht.

Selbst die minimal bessere Switch-2-Version wirkt an vielen Stellen wie ein Relikt aus vergangenen Videospiel-Zeiten. Die Grafik weist auf Nintendos aktuellster Konsole Schwächen auf wie flache Gebäudewände mit Texturen auf, die nicht einmal an allen Stellen sauber ineinandergreifen.

Darüber hinaus hat das Spiel weiterhin keine Sprachausgabe – trotz animierter Zwischensequenzen, in denen die Charaktere ihren Mund zu Untertiteln bewegen.

Es stört auch, dass die meisten Aktionen mit einer kleinen Wartezeit verbunden sind. Wenn ich beispielsweise mit Hindernissen, die in der ganzen Stadt verteilt sind, interagieren möchte – herumliegende Steine zerstören, Gebüsche verbrennen, solche Dinge eben – muss ich immer einen kurzen Moment warten. Weil schon zahlreiche Spiele von weniger erfolgreichen Franchises mehr Quality of Life erreichen, wünsche ich mir die Bequemlichkeit auch für Pokémon.

«Pokémon-Legenden: Z-A» ist erhältlich für Nintendo Switch und Switch 2. Ich habe die Switch-2-Version getestet, die mir von Nintendo zur Verfügung gestellt wurde.

Fazit

«Pokémon-Legenden: Z-A» ist in vielen Bereichen nur Mittelmass – Fans werden trotzdem Spass haben

«Legenden: Z-A» erhitzt wie so viele «Pokémon»-Spiele die Gemüter und die Gründe dafür sind dieselben wie immer. Die Technik war schon in der vorletzten Konsolengeneration einen Schritt weiter und interessante Inhalte werden hinter Day-1-DLCs versteckt, die vor Release angekündigt werden. Und trotzdem freue ich mir einen Ast ab, dass ich wieder unzählige Taschenmonster fangen und mit ihnen kämpfen kann.

«Pokémon-Legenden: Z-A» macht trotz spassigem Echtzeit-Kampfsystem und frischen Mega-Entwicklungen wenig neu. Nach jahrelanger Durststrecke freue ich mich als Fan riesig über das neue Spielfutter und bereue meine Zeit damit keinesfalls. Ich verstehe aber auch die Personen, die beim Anblick des nächsten Spiels mit fragwürdigen (Design-)Entscheidungen kein Geld mehr in die Hand nehmen möchten.

Pro

  • mehr Pokémon
  • tolles Echtzeit-Kampfsystem
  • Turnier macht Laune
  • packender Gameplay-Loop

Contra

  • bescheidene Technik
  • fragwürdige Preispolitik
  • verschenktes Potenzial an vielen Stellen
Titelbild: Nintendo

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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