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Hintergrund

Scham beiseite: 7 Fakten rund um die Vulva

Einen Penis kann jedes Grundschulkind an die Klowand malen. Aber eine Vulva? Verwechseln selbst noch erwachsene Frauen mit der Vagina. Zeit, endlich aufzuklären.

Von der Spitze meines Daumens bis zur Spitze meines Zeigefingers. So lang ist ein durchschnittlicher Penis. Zumindest haben es mir in der Grundschule meine Mitschüler so geschildert. Ich wusste über die Anatomie des männlichen Geschlechtsteils früher Bescheid, als über Mathematik. Hingegen hätte ich meine eigenen, weiblichen Reproduktionsorgane nicht einmal mit viel Fantasie beschreiben können.

Ich finde: Rund um den weiblichen Intimbereich gibt es bereits genug Spekulation. Was es braucht, sind unverblümte Informationen und schamlose Details. Darf ich vorstellen? Nach der Klitoris und der Menstruation folgt die Vulva in sieben Fakten.

1. Die Vulva liegt außen, die Vagina innen

2. Die Vulva-Vagina-Vereitelung hast du einem Mann zu verdanken

Vagina lässt sich aus dem Lateinischen zu «Scheide» übersetzen und kommt in Colombos Beschreibung nicht sonderlich gut weg. Ihm zufolge ist die Vagina nichts weiter als eine Körperöffnung für das männliche Genital. Oder, um in der Zeit Colombos zu bleiben: Eine Scheide für sein Schwert. Die Vulva spielte in diesem Bild überhaupt keine Rolle.

Nachzulesen ist die Geschichte übrigens in «Vulva: Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts» der Kulturwissenschaftlerin Mithu M. Sanyal.

3. Die Vulva ist das Lustzentrum

Dabei ist die Vulva so viel mehr als Colombo geahnt hätte. Alleine auf der Klitoris-Spitze befinden sich 8000 Nervenenden. Das ist rund dreimal so viel wie auf der Peniseichel. Die Vagina ist dagegen relativ unempfindlich, weshalb man sich erst in der aktuellen Wissenschaft langsam von der Freudschen Idee einer vaginalen Befriedigung trennt.

Die Liebkosung der Vulva ist also sehr vielversprechend. Nicht nur die Klitoris ist mit einem hochsensiblen Nervengeflecht ausgestattet, auch an den inneren Vulvalippen und dem Scheidenvorhof treffen unzählige Nervenenden aufeinander. Bei Erregung schwillt die Vulva an, wird stärker durchblutet und macht sich bereit für explosive Orgasmen. Wer stur penetriert, wird hingegen seine Partnerin selten glücklich machen.

4. Hodensack und Vulvalippen entstehen aus demselben Gewebe

Dazu kommt: Die leicht gerötete Narbe an der Penis-Unterseite ist die Verschmelzungslinie der beiden Urogenitalfalten. Dieses Gewebe bleibt bei biologischen Mädchen offen. Die inneren Vulvalippen entwickeln sich bei biologischen Jungen schließlich zur Harnröhre und die Haut des Hodensacks entsteht aus demselben Gewebe wie die äußeren Vulvalippen. Die zarte Linie am Hodensack sind also genaugenommen zwei zusammengewachsene Vulvalippen.

5. Die «normale» Vulva gibt es nicht

Die Autorinnen und Autoren der Studie schließen: «Diese Darstellungen beeinflussen die Vorstellung des eigenen Genitals der Frauen und bewegen sie dazu, operative Schönheitseingriffe vornehmen zu lassen, um den präsentierten Standards zu entsprechen.»

Was mich zum nächsten Punkt bringt.

6. Vulva-OPs: Anstieg der intimchirurgischen Eingriffe um 73 Prozent

7. Die Vulva verändert sich mit Alter und Gewicht

Dabei ist es nur natürlich, dass sich die Vulva mit den Jahren und Lebensumständen verändert. Das zeigte unter anderem die bereits erwähnte Luzerner Studie – die bisher größte Studie des weiblichen Genitals. Das Team unter Dr. Anne Kreklau konnte nicht nur das Normalverständnis der Vulva aufbrechen, es zeigte auch: Die Vulva verändert sich mit dem Alter und dem Gewicht.

Konkret heißt es in den Ergebnissen: Das Alter hat einen Einfluss auf die Länge der inneren Vulvalippen wie auch auf die Länge des Damms, während der Body Mass Index (BMI) positiv mit der Länge der äußeren Vulvalippen und des Scheideneingangs korreliert.

Sprich: Je älter eine Frau ist, desto größer sind ihre inneren Vulvalippen und je mehr Gewicht sie hat, desto größer sind die äußeren Vulvalippen und ihr Vaginaleingang. Warum sollte es auch anders sein?

Titelfoto: shutterstock

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Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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