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Hintergrund

Selbstgespräche: Alle tun es, keiner redet darüber

Traue niemandem, der behauptet: Ich rede nie mit mir selbst. Denn die Forschung weiß es besser – fast jeder führt Selbstgespräche. Und das ist gut so. Denn das Gerede mit sich selbst dient wichtigen Aufgaben.

In der Literatur würde man das inneren Monolog nennen, in der Psychologie heißt dieser Vorgang Autokommunikation. Oder Selbstgespräche. Kinder im Vorschulalter führen diese noch ausnehmend laut. Ab sechs Jahren etwa verlagert sich das Gerede mit sich selbst – meist – in die Gedankenwelt.

Dass dir Menschen, die mit sich selbst reden, womöglich suspekt vorkommen, mag daran liegen, dass man damit psychische Erkrankungen wie Schizophrenie verbindet. Schizophrene Menschen nehmen innere Stimmen wahr, als kämen sie von außen – sie reden also streng genommen nicht mit sich selbst, sondern mit imaginären Personen, die für sie aber ganz real sind.

Menschen, die sich einsam fühlen, reden vergleichsweise häufig mit sich selbst, wie diese Studie belegt. Doch erfüllt der innere Monolog durchaus eine Schutzfunktion, sagen die Forschenden: Das Selbstgespräch federe die negativen Auswirkungen der Einsamkeit auf die körperliche und geistige Gesundheit ab.

Menschen führen Selbstgespräche entweder im Stillen oder laut mit sich selbst

Fakt ist: Fast jeder von uns führt Selbstgespräche, 96 Prozent aller Menschen, sagt die Wissenschaft. Ob sie es hörbar für andere tun oder im Stillen für sich, hängt von der Persönlichkeit ab. Die meisten führen innere Gespräche, rund 25 Prozent der Erwachsenen hingegen auch private Gespräche – sie reden also laut mit sich selbst.

Selbstgespräche: Diese vier Hauptfunktionen erfüllen sie

  • Selbstkritik üben: Also Sätze wie «Das ist jetzt wirklich daneben gewesen», «Diese Leistung war keine Glanzleistung», «Ich schäme mich dafür, was ich eben getan habe».
  • Soziale Situationen einschätzen: Das bedeutet, dass du dir vorstellst, wie dein Gegenüber auf das reagiert, was du sagen wirst bzw. was du dann darauf in Folge machst. Du antizipierst also soziale Situationen. Beispiel: «Was sage ich, wenn meine Chefin sagt, sie kann mir nicht mehr Gehalt zahlen?»
  • Selbstbestätigung: Du klopfst dir im Selbstgespräch auf die eigene Schulter, etwa so: «Auf das Gespräch eben kann ich stolz sein» oder Lob wie, «Gut gemacht, es lief alles, wie geplant».
  • Selbstmanagement: Also To-dos im Kopf sortieren wie, «Ich darf nicht vergessen, nachher noch zur Apotheke zu gehen» oder «Wo habe ich meinen Schlüssel hingelegt?». Aber auch hier kann es in Richtung Antizipation gehen, wenn du dir überlegst, was du tun oder sagen wirst.

Laut Experte Brinthaupt repräsentieren die ersten beiden Funktionen die eher negativen Aspekte des Selbstgesprächs. Hingegen sind Selbstbestätigung und Selbstmanagement eher die guten Seiten des Redens mit sich selbst – das solltest du also öfter tun. Wer jedoch beim Reden mit sich selbst immer hart mit sich ins Gericht geht, läuft Gefahr, seinem Selbstwertgefühl ein paar dicke Kratzer zuzufügen.

Analysieren, wann man mit sich selbst ins Gespräch kommt

Deshalb rät die Forschung: Werde dir als erstes über deine inneren Monologe bewusst. Denn sehr viele Menschen reden mit sich selbst, merken es aber gar nicht. Beobachte dich also in nächster Zeit einmal genau, wann und in welchen Situationen du mit dir selbst ins Plaudern kommst. Nach der Analyse kannst du deine Selbstgespräche in Zukunft besser für dich nutzen.

Erwartungsgemäß waren bei dem Experiment innere Monologe nicht sonderlich hilfreich, in denen sich die Studierenden negativ bewerteten und sich selbst oder ihre Lösungsansätze beschimpften.

Selbstgespräche: Worauf kommt es an?

Schmeichel dir selbst

Apropos bewusst: Du kannst innere Monologe gezielt einsetzen, um dich besser zu fühlen. Lobe dich jeden Morgen vor dem Spiegel selbst oder denk abends im Bett darüber nach, was gut für dich gelaufen ist.

Titelfoto: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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