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Möbel aus dem Drucker? Diese Designs überzeugen auf den ersten Blick
von Pia Seidel

Mit 3D-Druck, Federn und Magneten verleiht ein YouTuber dem Schachspiel eine neue Dimension. Seine Figuren verwandeln sich eigenständig auf dem Brett.
Die Idee ist so simpel wie genial: Ein Bauer, der sich nicht nur symbolisch, sondern sichtbar verwandelt. «Works by Design» überträgt die klassische Bauernumwandlung – die im Schach auf der gegnerischen Grundlinie erfolgt – in eine mechanische Form.
Auf seinem speziell vorbereiteten Brett geschieht das nicht am Ende des Spielfelds, sondern auf einer markierten «Linie» im mittleren Bereich. Erreicht der Bauer eines dieser Felder, aktiviert ein Magnet im Untergrund den eingebauten Mechanismus. Damit verschiebt «Works by Design» bewusst die Regeln des Spiels.
Dafür entwarf Works by Design im CAD-Programm Modelle, in denen winzige Scharniere, Federn und Magnete präzise zusammenspielen. Nach dem Druck auf einem FDM-3D-Drucker lassen sich die Teile ohne Nachbearbeitung zu einem funktionierenden System zusammensetzen.
Sobald der Auslöser greift, öffnet sich die Figur: Verborgene Elemente klappen aus und der Bauer nimmt eine neue Gestalt an. Das Prinzip erinnert an Miniatur-Transformers – nur im Maßstab eines Brettspiels.
Begleitend dazu veröffentlichte er auf Patreon die 3D-Druckdateien für sämtliche Varianten, inklusive eines modularen Schachbretts, das den Transformationsmechanismus zuverlässig auslöst.
Die Community reagiert begeistert: Auf Reddit und in Bastler-Foren gilt das Projekt als Paradebeispiel für «mechanische Eleganz im 3D-Druck». Besonders gelobt werden die präzise Konstruktion und der Verzicht auf Stützmaterial.
Spannend ist, wie sich das Konzept auf das Spiel selbst auswirkt. Im klassischen Schach bleibt die Bauernumwandlung ein gedanklicher Moment – der Spieler ersetzt den Stein, und das Spiel geht weiter. «Works by Design» macht diesen Augenblick sichtbar und hörbar. Wenn sich der Bauer auf dem Brett plötzlich entfaltet und in eine neue Figur verwandelt, entsteht ein physischer, fast theatralischer Moment.
Am Rande der Präsentation zeigte Works by Design außerdem eine besondere Version seiner Figur: einen Bauern aus 3D-gedruckten Metallteilen. Das Unikat schenkte er dem Club als Andenken.
Works by Design spricht in seinem Video auch über mögliche Startaufstellungen. Dabei zeigt er zwei Varianten, wie seine Figuren ins Spiel gebracht werden können.
In der ersten Variante darf der Spieler die Bauern frei auf dem Brett verteilen – also selbst entscheiden, welcher Bauer wo steht. Weil jeder Bauer fest mit einer bestimmten Figur verknüpft ist, kann er sich später nur in genau diese verwandeln. So entsteht ein strategisches Element schon vor dem ersten Zug: Ein Bauer, der sich zur Dame verwandeln kann, bietet sich eher im Zentrum an, während ein Springer-Bauer am Rand taktisch interessanter sein kann.
Beide Ansätze verändern das Schachspiel spürbar. Die Bauern sind nicht länger nur einfache Spielfiguren, sondern tragen von Anfang an das Versprechen einer Verwandlung in sich und damit ein Stück Unsicherheit, das jede Partie neu prägt.
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Alle anzeigenDer YouTuber «Works by Design» hat ein ungewöhnliches Projekt realisiert: Schachfiguren, die sich selbst verwandeln. Mithilfe von 3D-Druck und einem clever konstruierten Mechanismus lässt er Bauern automatisch zu höherwertigen Figuren wie Dame, Turm, Läufer oder Springer werden. Das Ergebnis ist eine faszinierende Mischung aus Technik, Design und klassischem Spiel.
Begonnen hat «Works by Design» mit einem Bauern, der sich automatisch in eine Dame verwandeln konnte. Inzwischen hat er das Prinzip deutlich erweitert: Seine neuen Modelle ermöglichen es, den Bauern mithilfe austauschbarer Module in alle vier möglichen Figuren – Dame, Turm, Läufer oder Springer – zu verwandeln. Das Konzept zeigt er ausführlich in seinem Video «Building pawns that transform into every piece».
Am Ende seines Konzeptvideos zeigt der YouTuber die Figuren erstmals öffentlich im Mechanics’ Institute Chess Club in San Francisco, einem der ältesten Schachclubs der USA. Das Publikum reagierte mit sichtbarer Begeisterung, manche lachten, andere filmten. Viele wirkten überrascht, wie stark eine rein mechanische Bewegung das vertraute Spielgefühl verändern kann. Für Sekunden verschiebt sich der Fokus: Der strategische Zug wird zum kleinen Spektakel.
Doch die Veränderung geht weiter als nur bis zur Show und hat auch spielerische Folgen. Wenn ein Bauer sich selbst bereits im mittleren Teil des Spielfelds in eine neue Figur verwandeln kann, verändert das die Strategie grundlegend. Bauern werden dadurch zu aktiven Gefahrenpunkten, die Gegner nicht mehr ignorieren können. Angriffe entstehen schneller, Verteidigungen müssen früher geplant werden – jede Bewegung in Richtung der Transformationslinie birgt Risiko und Chance zugleich.
In der zweiten Variante werden die Bauern nach festen Positionen aufgestellt, die sich an der klassischen Figurenordnung orientieren. Jeder Bauer steht dabei vor der Figur, in die er sich später verwandeln kann – also der Dame-Bauer vor der Dame, der Springer-Bauer vor dem Springer, der Läufer-Bauer vor dem Läufer und so weiter. Dadurch bleibt das Spiel näher an der klassischen Struktur, bekommt aber eine neue Spannungsebene: Du weißt schon zu Beginn, welches Potenzial in welcher Linie steckt.