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Hintergrund

Sony Alpha 7 V im Hands-on: Der Platzhirsch ist zurück

Samuel Buchmann
2-12-2025
Mitarbeit: David Lee

Die neue Hybrid-Kamera von Sony liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Konkurrenz von Canon. Am Ende gewinnen beide.

Mit der Alpha 7 V meldet sich Sony zurück im wichtigen Allround-Segment. Die Kamera kommt mit einem frischen Sensor und einem neuen Prozessor. Sie kostet in der Schweiz weniger als ihre Vorgängerin bei deren Markteinführung – und genau gleich viel wie die ebenfalls brandneue Canon EOS R6 Mark III. Ich habe Sonys neues Mittelklasse-Vollformat ausprobiert.

Sony Alpha 7 V (33 Mpx, Vollformat)
Kamera

Sony Alpha 7 V

33 Mpx, Vollformat

Schneller Sensor für Hybrid-Anwendung

Zweifellos die wichtigste Neuerung ist der teilweise gestapelte, rückseitig belichtete (BSI) CMOS-Sensor mit 33 Megapixeln. Er bietet die gleiche Auflösung wie der Sensor in der Alpha 7 IV, kann jedoch deutlich schneller ausgelesen werden. Das hat zwei Vorteile: Erstens reagiert der Autofokus schneller, zweitens gibt es weniger Rolling-Shutter-Effekte. Ein Testbild eines laufenden Ventilators mit elektronischem Verschluss zeigt, wie gross der Unterschied zum alten Sensor ist.

Sony Alpha 7 V (oben links), Canon EOS R6 Mark III (oben rechts), Sony Alpha 7 IV (unten links), mechanischer Verschluss (unten rechts).
Sony Alpha 7 V (oben links), Canon EOS R6 Mark III (oben rechts), Sony Alpha 7 IV (unten links), mechanischer Verschluss (unten rechts).

Die vergleichbare Canon EOS R6 Mark III hat fast die gleiche Auflösung, jedoch einen nicht gestapelten, frontseitig belichteten (FSI) Sensor. Aus diesem holt Canon aber eine erstaunlich gute Performance raus – im Praxisvergleich können Kollege David und ich keinen Vorteil für Sony erkennen. Sprich: Beide Sensoren sind langsamer als komplett gestapelte (z.B. Sony Alpha 1 II, Nikon Z8, Canon EOS R5 Mark II). Mit beiden ist Rolling Shutter aber so gut unter Kontrolle, dass er nur noch in extremen Szenarien stört.

Rauschverhalten und Dynamikumfang haben sich gemäss Sony ebenfalls verbessert. Beides kann ich nur begrenzt testen, da Lightroom die RAW-Dateien noch nicht unterstützt. Mit einem kleinen Trick kann ich sie zwar trotzdem auslesen, die Bildverarbeitung ist aber nicht auf das neue Modell optimiert. Im direkten Vergleich mit der Canon EOS R6 Mark III scheint die Sony Alpha 7 V in den Highlights etwas mehr Reserven zu haben. Das Bildrauschen sieht in meinen Augen etwa gleich aus. Klarere Ergebnisse werden erst wissenschaftliche Tests von Portalen wie «Photons to Photos» liefern.

100-Prozent Ansicht mit ISO 51200: Sony Alpha 7 V (links) vs. Canon EOS R6 Mark III (rechts).
100-Prozent Ansicht mit ISO 51200: Sony Alpha 7 V (links) vs. Canon EOS R6 Mark III (rechts).

Mit dem relativ schnellen Sensor eignet sich die Alpha 7 V gut für Videos. Anders als beim Konkurrenzmodell von Canon gibt es bei Sony nicht die volle 7K-Auflösung des Sensors und auch keinen Open-Gate-Modus. Stattdessen wird das Bild immer auf 4K im 16:9-Format skaliert. In 30 und 60 FPS geschieht dies im Oversampling-Verfahren ohne Crop, was für eine hohe Bildqualität sorgt. Mit APS-C-Crop sind 4K bei 120 FPS möglich.

Fortschritte bei Chip, IBIS und LCD

Neben dem Sensor ist auch der Prozessor neu. Bisher setzte Sony für die KI-Beschleunigung einen separaten Chip neben dem Hauptprozessor ein, beim neuen Bionz XR2 ist alles auf einer Platine vereint. Die gesteigerte Effizienz schlägt sich positiv auf die Akkulaufzeit nieder. Sie beträgt nach CIPA-Rating nun 630 Bilder mit dem Sucher (bisher 520) und 750 mit dem LCD (bisher 580). Vor allem aber sollen die kürzeren Wege zwischen den Transistoren mehr KI-Features ermöglichen und sie schneller machen.

Laut Sony zeigt sich das etwa bei der neuesten Version des Autofokus. Er soll Motive schneller erkennen und ihre Bewegung genauer vorhersagen. Im Hands-on-Test merke ich davon zumindest bei Personen wenig. Hauptsächlich, weil Sonys Autofokus schon seit vielen Generationen sehr gut ist. Die Alpha 7 IV findet ein Auge gefühlt gleich schnell wie ihre Nachfolgerin. In Gegenlicht-Situationen gibt es mit beiden Modellen gelegentlich einen Aussetzer und die Kamera findet gar nichts. Das passiert mit der Canon EOS R6 Mark III nicht. Dafür erfasst sie öfters nicht das Auge, sondern bloss irgendeinen Punkt im Gesicht.

Der neue Prozessor und der teilweise gestapelte Sensor sorgen für eine hohe Serienbildgeschwindigkeit. Sie beträgt bis zu 30 Bilder pro Sekunde (FPS) mit elektronischem Verschluss – gleich viel wie bei der Sony Alpha 1 II, wobei diese den Autofokus und die Belichtung 120 Mal pro Sekunde nachführt und die Sony Alpha 7 V nur 60 Mal. Mechanisch liegen weiterhin 10 FPS drin.

Fortschritte soll es auch beim automatischen Weissabgleich geben. Die Künstliche Intelligenz analysiert das Bild inhaltlich und mutmasst, was sich am besten als neutrale Fläche für den Weisspunkt eignet.

Auch der Origami-Faltmechanismus schafft es in die Mittelklasse.
Auch der Origami-Faltmechanismus schafft es in die Mittelklasse.

Das Gehäuse ist das gleiche wie bei der Alpha 7R V. Es liegt besser in der Hand als das Vorgängermodell. Weitere Verbesserungen gibt es beim LCD (er ist etwas grösser und viel schärfer) und beim Bildstabilisator (7,5 statt 5,5 Blendenstufen). Beim Sucher greift Sony weiterhin nicht in die oberste Schublade. Er hat eine mittelmässige Auflösung von 3,69 Millionen Bildpunkten und eine 0,78-fache Vergrösserung.

Erstes Fazit: Das wird ein Bestseller

Die Sony Alpha 7 V ist ein grossartiges Gesamtpaket. Sie merzt praktisch alle Schwächen der Vorgängerin aus, etwa die langsame Auslesezeit. Der neue Sensor scheint im ersten Test ein sehr guter Kompromiss zu sein zwischen Bildqualität und Geschwindigkeit. Damit eignet sich die Kamera sowohl für Foto als auch für Video. Sie wird zweifellos ein Bestseller werden.

Die Alpha 7 V ist eine runde Kamera zu einem fairen Preis.
Die Alpha 7 V ist eine runde Kamera zu einem fairen Preis.

Auch den LCD, den Bildstabilisator und die Bedienung bringt Sony auf den aktuellen Stand der Technik. Die einzige Schwäche bleibt der mittelmässige Sucher. Angebliche Fortschritte beim Autofokus mögen in spezifischen Szenarien messbar sein, im Alltag genügte bereits das alte System. Gleiches gilt für die Serienbildgeschwindigkeit: 30 Bilder pro Sekunde sind beeindruckend, aber kaum je nötig.

Setzt sich Sony damit wieder an die Spitze des Mittelklasse-Vollformats? Ja, aber nicht alleine. Canons EOS R6 Mark III liefert eine ähnliche starke Performance – trotz weniger aufwändiger Sensortechnologie. Da sie exakt gleich viel kostet, hängt die Wahl davon ab, bei welchem Hersteller dir die Objektive besser passen. Nicht zu vergessen ist auch die Nikon Z6 III mit etwas weniger Auflösung und dafür einem tieferen Preis. Du bekommst in allen drei Fällen eine Kamera ohne nennenswerte Schwächen. Oder wie der Youtuber «Gerald Undone» es jüngst formulierte: «Cameras are basically solved now.»

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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