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Hintergrund

«Tales of Xillia Remastered»: mein unvergesslicher Einstieg in die «Tales»-Reihe

Kevin Hofer
5-11-2025
Bilder: Kevin Hofer

Die JRPG-Serie «Tales» existiert seit 30 Jahren. Trotzdem habe ich als grosser Fan des Genres bis jetzt keinen Teil gespielt. Mit «Tales of Xillia Remastered» habe ich endlich meinen Einstieg gefunden – und bin Neo-Fan.

Selten begeistere ich mich Jahre später für eine Serie, die bislang an mir vorbeigegangen ist. Doch «Tales of Xillia Remastered», ursprünglich 2013 für die PS3 erschienen, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Dabei gilt es nicht einmal als einer der besten Titel der Reihe und hat trotz der Remaster-Kur noch seine Macken.

Die Wahl zwischen zwei Perspektiven

«Tales of Xillia Remastered» spielt in Rieze Maxia, einer Welt, in der Menschen und Geister einst harmonisch zusammenlebten. Doch das Königreich Rashugal nutzt ein mächtiges Gerät, welches das Mana der Welt erschöpft und das Gleichgewicht zerstört. Die Gottheit Milla Maxwell erkennt die Gefahr und will den Apparat vernichten. Dabei trifft sie auf den Medizinstudenten Jude Mathis, der in die Ereignisse hineingezogen wird. Gemeinsam kämpfen sie, um die Welt zu retten.

Ich erlebe die Geschichte aus der Perspektive von Milla, könnte aber auch jene von Jude wählen.
Ich erlebe die Geschichte aus der Perspektive von Milla, könnte aber auch jene von Jude wählen.

Das Spiel beginnt mit einer beeindruckenden Anime-Sequenz – einer von mehreren, die Anime-Fans wie mich begeistern. Danach stehe ich vor der Wahl: Erlebe ich die Geschichte aus Judes cleverer, analytischer Sicht oder aus Millas geheimnisvoller Perspektive? Diese Entscheidung zwischen zwei Protagonisten mit unterschiedlichen Blickwinkeln erhöht den Wiederspielwert.

Die Anime-Zwischensequenzen sehen phänomenal aus.
Die Anime-Zwischensequenzen sehen phänomenal aus.

Eine Göttin mit Schwächen

Ich entscheide mich für Milla. Ihre anfängliche Arroganz und Überheblichkeit faszinieren mich. Die Beziehung zwischen ihr und Jude entwickelt sich zu einem der stärksten Elemente der Erzählung. Während Milla mit Entschlossenheit und Willenskraft die Welt retten will, wächst Jude durch ihre gemeinsamen Erlebnisse über sich hinaus.

Milla ist badass.
Milla ist badass.

Millas Vielschichtigkeit überrascht und berührt mich. Hinter ihrer kühlen Fassade verbirgt sich eine tiefe Verletzlichkeit, die sich nach und nach zeigt. Zu Beginn verliert sie ihre vier Geister, die ihre Machtquelle waren, und ist plötzlich auf Jude und die anderen Gefährten angewiesen. Ihre Sehnsucht nach den verlorenen Kräften spiegelt sich in stillen Momenten wider, die ihre melancholische Seite offenbaren.

Diese Charaktertiefe macht Milla menschlich und ihre Reise fesselnd. Die zahlreichen Zwischengespräche zwischen den Figuren tragen dazu bei: Per Knopfdruck kann ich an bestimmten Stellen Dialoge auslösen, die durch ausdrucksstarke Charakterporträts zusätzlich belebt werden.

In solchen Dialogen abseits der Hauptstory erfahre ich mehr über die Charaktere.
In solchen Dialogen abseits der Hauptstory erfahre ich mehr über die Charaktere.

Cooles Kampfsystem

Das dynamische Echtzeit-Kampfsystem von «Tales of Xillia» unterscheidet sich von dem, was ich aus anderen JRPGs kenne. Gegner sind in der Welt sichtbar, und bei Kontakt wechselt das Spiel in eine dreidimensionale Arena. Dort steuere ich meinen Charakter frei, während die KI die Teammitglieder übernimmt. Neben Standardangriffen und defensiven Manövern wie Blocken und Ausweichen nutze ich «Artes» – mächtige Spezialfähigkeiten.

Das Herzstück des Systems ist das «Linked Combat System». Ich kann Milla mit einem KI-gesteuerten Charakter verbinden, der mich strategisch unterstützt: Er flankiert Gegner, durchbricht ihre Deckung oder heilt mich. Höhepunkt dieser Zusammenarbeit sind die «Linked Artes» – spektakuläre Kombinationsangriffe, die eine gefüllte Leiste zwischen den verbundenen Charakteren erfordern. Diese Angriffe laden wiederum eine Gruppenleiste auf, die den «Over Limit»-Modus aktiviert. In diesem Zustand entfesselt das Team eine ununterbrochene Kette mächtiger Attacken.

Im Kampf geht es mit den Linked Artes ordentilich ab.
Im Kampf geht es mit den Linked Artes ordentilich ab.

Das System erfordert Einarbeitung, doch Tutorials erklären es gut. Sobald ich es beherrsche, fühlen sich die Kämpfe flüssig und belohnend an. Ich reihe Angriffe aneinander und besiege selbst Bosse mit Leichtigkeit. Zwar schleicht sich mit der Zeit eine gewisse Routine ein, doch die strategische Tiefe und der Spassfaktor machen das Kampfsystem zu einem Highlight.

Über das Lilium-Orb-System – den Fähigkeitenbaum – schalte ich neue Skills frei. Das übersichtliche Menü erleichtert es, Fähigkeiten zwischen Kämpfen anzupassen. Auch hier helfen die schrittweise Einführung der Mechaniken und die klaren Tutorials.

Im Lilium-Orb-System entwickle ich meine Charaktere.
Im Lilium-Orb-System entwickle ich meine Charaktere.

Moderne Verbesserungen

Das Remaster bringt sinnvolle Neuerungen. Ein Marker zeigt den Weg zum nächsten Ziel, und ungeöffnete Schatztruhen erscheinen auf der Minikarte. Diese kleinen Ergänzungen verbessern das Spielerlebnis spürbar, denn die Umgebungen bleiben blass. Die Karten zwischen den Regionen wirken eintönig und bieten kaum etwas zu entdecken – abgesehen von Items und Truhen, die jedoch nicht clever genug versteckt sind, um die Suche spannend zu machen. Die Karte ist daher eine willkommene Hilfe.

Die Karte zeigt auch Gegenstände an.
Die Karte zeigt auch Gegenstände an.

Neu ist auch der von Beginn an verfügbare Grade Shop. Hier aktiviere ich Boni, die das Gameplay beeinflussen, etwa fünffache Erfahrungspunkte oder günstigere Preise in Shops. Mit allen aktivierten Buffs wird das Spiel zu einfach, was den Reiz mindert. Für Spieler, die sich auf die Geschichte konzentrieren oder wenig Zeit investieren wollen, ist diese Option jedoch ideal. Glücklicherweise lassen sich die Boni jederzeit an- und ausschalten.

Optisch hat sich wenig verändert. Die Hintergründe sehen zwar besser aus als auf der PS3, doch matschige Texturen und veraltete Charaktermodelle bleiben sichtbar. Letztere haben jedoch einen nostalgischen Charme. Die Anime-Zwischensequenzen stechen positiv hervor. Auch die Ladezeiten, die im Original störend lang waren, sind nun deutlich kürzer – ein klarer Pluspunkt.

Das Spiel kann seine PS3-Wurzeln nicht verbergen.
Das Spiel kann seine PS3-Wurzeln nicht verbergen.

Ein Abenteuer mit Nachklang

«Tales of Xillia» erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Verantwortung und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur. Der Mix aus Leichtigkeit und ernsteren Themen gelingt. Das Kampfsystem bleibt auch nach über zehn Jahren frisch, obwohl es auf Dauer etwas repetitiv wird. Das gilt auch für das Leveldesign, das selbst mit leicht verbesserter Optik altbacken wirkt. Dennoch geniesse ich das Spiel durch die Nostalgiebrille.

Für mich als Neuling in der «Tales»-Reihe ist es ein grossartiger Einstieg. Die Flexibilität, das Abenteuer nach eigenen Wünschen zu gestalten, macht «Tales of Xillia Remastered» empfehlenswert – sowohl für neue Spieler als auch für Fans des Originals, die ein geliebtes Abenteuer neu erleben möchten.

Als mein erstes «Tales»-Spiel hat Xillia einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sobald ich es beendet habe, will ich definitiv auch «Tales of Symphonia» spielen.

«Tales of Xillia» ist seit dem 31. Oktober für PlayStation 5, Xbox Series, Switch sowie PC verfügbar. Das Game wurde mir von Bandai Namco zu Testzwecken für den PC zur Verfügung gestellt.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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