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Hintergrund

Warum eigentlich beleuchten wir den Weihnachtsbaum?

Egal ob echte Kerzen oder Lichterketten, Beleuchtung gehört zwingend an den geschmückten Weihnachtsbaum. Warum eigentlich?

Fragile Kugeln in Gold und Rot. Die leider nicht ganz so fragilen Strohbasteleien des Göttibuebs. Ein Stern als Centerpiece oben auf der Spitze. So in etwa sieht eine durchschnittliche Nordmanntanne an Heiligabend aus. Richtig festlich wird der Nadelbaum aber erst mit Lichtern.

Warum eigentlich?

Weniger spöttisch äusserte sich Goethe in «Die Leiden des jungen Werther» aus dem Jahr 1774 über den Weihnachtsbaum, damals mit «Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln» geschmückt. Die Kombination der Herzogin hatte sich also längst durchgesetzt. Zumindest unter hohen Beamten und wohlhabenden Städtern, da Tannen ein rares und daher kostspieliges Gut waren.

Die Nachfrage nach Bäumen wurde grösser. Tannen- und Fichtenwälder wurden angelegt. Ab dem 19. Jahrhundert stand in allen bürgerlichen Stuben auf dem Land und in den Städten Mitteleuropas ein Baum mit Kerzen. In den USA lebte man damals noch hinter dem Mond. Erst der emigrierte deutsche Harvard-Professor Karl Follen brachte den Brauch in die neue Welt, indem er einen Weihnachtsbaum bei sich zu Hause aufstellte und beleuchtete.

No risk, more fun?

Auch amerikanische Versicherungen spielten eine Rolle in der Marktdurchdringung der elektrischen Lichter. Denn umgekippte oder zu lange brennen gelassene Kerzen sorgten dafür, dass reihenweise Häuser abbrannten. Den Versicherungen wurden die Schadenszahlungen auf Dauer zu teuer. Daraufhin klammerten sie Kerzenunfälle an Weihnachtsbäumen aus ihrem Versicherungsschutz aus.

So kam es, dass die elektrischen Lichter die Kerzen in den USA in den 1930er-Jahren bereits fast vollständig verdrängt hatten. In Europa dauerte es bis nach dem Zweiten Weltkrieg, bis die Lichterketten überhaupt grösseren Anklang fanden. Immer mehr Stuben begannen, auf Wachskerzen zu verzichten. Heute stecken gerade mal 15 Prozent aller Haushalte Wachskerzen auf den Baum, sagt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). Der Rest setzt auf Lichterketten.

Kleine Lämpchen, wie wir sie heute kennen, gibt’s übrigens erst seit den 1970ern, was wieder eine kleine Revolution auslöste, da sie günstiger, stromsparender und einfacher zu verteilen waren. Dadurch konnten sich die Menschen endlich riesige beleuchtete Rentiere, Weihnachtsmänner und Sterne an die Fassaden klatschen und mit ihren Nachbarn in einen Rüstungsstreit einsteigen. Und sogar die Kunstwerke des Göttibuebs können so weggeblendet werden.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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