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Hintergrund

Warum eigentlich haben die Lastwagen in den USA eine so lange Schnauze?

Wer auf den Highways in den USA unterwegs ist, kennt die imposanten Trucks mit ihrem langen Vorbau. Ganz anders als die Lastwagen in Europa. Für die platten Nasen hierzulande hat ein deutscher Verkehrsminister gesorgt.

Ich sinnierte, wie es umgekehrt gewesen wäre. Meersdonk auf dem US-Truck, und «Schneemann» am Steuer des Frontlenkers von Mercedes. Irgendwie seltsam, oder nicht?

Warum eigentlich sind die Trucks in den USA nun also so viel grösser?

Nach dem Krieg gab es noch Langhauber

Vor dem Einschreiten Herrn Seebohms, in der Nachkriegszeit, beherrschten in Deutschland Lastwagen mit Schnauze die Strassen. Bei den sogenannten Langhaubern sitzt der Motor vor der vorderen Achse, bei den Kurzhaubern auf der Achse. Die Fahrerkabine hat ihren Platz hinter dem Motor. Bei den heutigen Frontlenkern muss er in die auf dem Motor sitzende Fahrerkabine hochklettern.

Die in Deutschland von Herstellern wie Faun, Magirus Deutz, MAN oder Mercedes Benz produzierten Lastwagen waren in der Regel Langhauber oder Kurzhauber, hatten also eine Schnauze. Unter den Hauben hatten die grossen Motoren Platz und konnten für Reparatur und Wartung leicht erreicht werden. Wie lang ein Lastwagen sein durfte, war noch nicht geregelt. Und so bauten die meisten Hersteller eben das, was sie vor und teils auch im Krieg gebaut hatten.

In den Vereinigten Staaten blieben die Lastwagen-Hersteller von einschneidenden Gesetzesänderungen verschont. Zwar gab es Gewichtsvorschriften, die bis 1982 je nach Bundestaat teils extrem unterschiedlich waren. Einzelne machten grosszügige Vorgaben zur Länge, andere gar keine. Das alles führte nicht dazu, dass die Langnasen-Trucks verschwanden.

Trucker als moderne Cowboys der Strasse

In den 1970er-Jahren wurden die Lenker – Frauen gab es so gut wie keine – zu einem kulturellen Phänomen, sie wurden als moderne Cowboys bezeichnet, die sich gegen Geschwindigkeitskontrollen und Strassengebühren auflehnten. So die romantische Vorstellung.

In der Realität waren die Trucker einfach oft tagelang auf den endlosen Interstates unterwegs und spulten Meile um Meile herunter. Die Distanzen in den Vereinigten Staaten sind so gross und die Besiedlung teils so dünn, dass der Truck nicht nur Arbeitsgerät ist, sondern auch rollendes Zuhause.

Lange Schnauzen haben viele Vorteile

Mit der langen Schnauze haben Trucks in den USA eine grössere Knautschzone. Bei Auffahrunfällen oder Zusammenstössen mit dem mit anderen Lastwagen sind Trucker durch den längeren Vorbau besser geschützt. Das ist vor allem wichtig, weil auf den Highways Trucks oft genauso schnell fahren dürfen wie Autos. 110 oder auch 120 Stundenkilometer sind keine Seltenheit. In der Schweiz und auch in Deutschland liegt die Höchstgeschwindigkeit für Lastwagen bei 80 km/h.

Mehr Komfort auf der Strasse und bei der Reparatur

Schliesslich ist bei den Trucks amerikanischer Bauart eine Reparatur einfacher zu erledigen. Hier werden einfach Klappen an der Schnauze geöffnet. Bei europäischer Bauart hingegen wird die komplette Fahrerkabine nach vorne geklappt, um an den Motor zu gelangen. Bedeutet: Im Führerhaus muss vorher alles gesichert und herausgenommen werden, was beim Abkippen herumfliegen und auf die Frontscheibe fallen könnte.

Solche Gedanken muss sich ein Trucker in den USA nicht machen. Hier bieten speziell die Trucks für die Langstrecke immer mehr Komfort. Aktuelle Modelle für den Langstreckenverkehr bieten in «Sleeper»-Ausführungen
inklusive Garderobe, Spülbecken, Kühlschrank, Mikrowelle, Klimaanlage, Sitzecke oder Sofa und natürlich einem komfortablen Bett, oft als Hochbett. Hier zum Beispiel ein Blick in den VNL 860 von Volvo.

Titelfoto: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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