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Meinung

Wirbelsturm Elon: Seit zwei Wochen wütet er in der Twitter-Landschaft

Tempo, Ambition und eine schillernde Persönlichkeit prägen Elon Musks Unternehmungen. Diese Kombination entfaltet nun auch bei Twitter seine Wirkung. Dem blauen Vogel dürfte sie das Fliegen allerdings erschweren.

Tempo, Tempo, Tempo

«Move fast and break things» wurde eigentlich als Facebooks Motto berühmt. Doch es trifft auch auf Elon Musk und seinen Management-Stil zu. Der Milliardär stürzt sich lieber schnell und rücksichtslos in Experimente, anstatt Sorgfalt walten zu lassen.

Für Twitter kündigte Musk unter anderem diese Vorhaben via Tweet an: Lange Texte an Tweets anzuhängen, eine bessere Suchfunktion und ein Programm, um gewisse Inhalte hinter eine Paywall zu stellen.

«Viele dumme Sachen» mit Absicht

Weiterhin besonders aufsehenerregend ist das Wirrwarr um das blaue Häkchen. Bisher diente es als Identifizierungsmerkmal für bekannte Personen oder Organisationen. Musk wollte es zwischenzeitlich zu einem Identifizierungsmerkmal von Abonnentinnen und Abonnenten von Twitters kostenpflichtigem Abo «Twitter Blue» machen – für kurze Zeit war das blaue Häkchen für acht US-Dollar im Monat zu haben.

«Viele dumme Sachen» werde er in den kommenden Monaten machen, verkündete Musk während des Häkchen-Fiaskos in einem Tweet. Was funktioniere, bleibe auf der Plattform. Sein schnelles, waghalsiges Verhalten ist dem 51-Jährigen also nicht nur bewusst – er macht es sogar absichtlich.

Ambition: The Sky is not the limit

Getrieben ist Musks Tempo von seiner ungebremsten Ambition. Die wiederverwendbaren Raketen von SpaceX sind nur ein Zwischenstopp auf einer viel grösseren Mission: Der Besiedlung des Mars. Die ersten Tesla-Modelle waren nur die erste Etappe im Lauf zur Elektrifizierung der globalen Automobilindustrie.

Und die Twitter-Übernahme? Sie ist nur der erste Schritt in Richtung eines «digitalen, öffentlichen Dorfplatzes, wo ein breites Spektrum an Meinungen gewaltfrei debattiert werden kann». Damit will Musk der Menschheit helfen, wie er in einem Tweet kurz nach der Übernahme schreibt.

Um die Motivation seiner Angestellten in der Tesla-Fabrik hochzuhalten, will Musk selber stoisches Vorbild sein. Deshalb ist es ihm wichtig, dass möglichst viele Angestellte sehen, wie auch er auf dem Boden der Fabrik übernachtet.

Das ist ein krasser Gegensatz zu den Zuständen vor der Übernahme. Twitter-Angestellte genossen pro Monat jeweils einen zusätzlichen freien Tag. Zudem herrschte eine grosszügige Homeoffice-Regelung. Der Gründer und ehemalige CEO Jack Dorseys wollte Burnouts verhindern.

Um Angestellte aus dieser Zeit plötzlich für Musks Hardcore-Arbeitskultur mit Bergen an Überstunden, Übernachtungen in Sitzungszimmern und einem Homeoffice-Verbot zu motivieren, müssen die Anreize aussergewöhnlich sein. Bei Musks anderen Firmen erfüllen futuristische Visionen und eine noble gesellschaftliche Mission diesen Effekt – bei Twitter dürfte das aber schwieriger werden.

Person: Musk, der Mythos

Musks Visionen und seine gesellschaftliche Mission sind für viele Menschen auch wegen seiner Person so ansteckend: Er ist nahbar und direkt. Er gibt sich locker, sympathisch und humorvoll. Ein Meme-liebender Nerd, der am Tag die Raumfahrt revolutiniert und am Abend entspannt Joints weiterreicht.

Keystone

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«Ich will alles! Die erschütternden Tiefs, die berauschenden Hochs und das Sahnige dazwischen» – diese Worte einer amerikanischen Kult-Figur aus dem TV sprechen mir aus der Seele. Deshalb praktiziere ich diese Lebensphilosophie auch in meinem Arbeitsalltag. Das heisst für mich: Grosse, kleine, spannende und alltägliche Geschichten haben alle ihren Reiz – besonders wenn sie in bunter Reihenfolge daherkommen. 


Meinung

Hier liest du eine subjektive Meinung der Redaktion. Sie entspricht nicht zwingend der Haltung des Unternehmens.

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