
Zürich stellt erste KI-Schauspielerin vor – Hollywood reagiert entsetzt

Am Zurich Film Festival betritt die weltweit erste KI-Schauspielerin die Bühne: Tilly Norwood. Hollywood reagiert schockiert, Stars schlagen Alarm – und die Branche diskutiert, ob hier eine kreative Revolution oder der Anfang vom Ende beginnt.
Es war eine Premiere mit unerwarteter Sprengkraft: Am Zurich Film Festival (ZFF) ist am Wochenende die weltweit erste «KI-Schauspielerin» vorgestellt worden. Ihr Name: Tilly Norwood. Entwickelt wurde sie von der niederländischen Unternehmerin Eline van der Velden und ihrem Studio Xicoia, einer Tochterfirma des KI-Produktionshauses Particle6.
Im Video unten ist Norwood ab Minute 1:18 zu sehen.
Norwood spricht mit britischem Akzent, sieht aus wie ein digitaler Mix aus Mila Kunis, Keira Knightley und Natalie Portman – und eben, sie ist komplett am Computer generiert. Laut ihrer Schöpferin soll sie sogar die nächste Scarlett Johansson werden. «Das Publikum interessiert sich für die Geschichte eines Films», sagte van der Velden bereits im Sommer, «nicht dafür, ob der Star noch lebt».
Hollywood läuft Sturm
Die Präsentation in Zürich sorgte dementsprechend für ein sofortiges Echo – und zwar ein lautes. Schauspielstars wie Whoopi Goldberg oder Emily Blunt reagierten entsetzt. Als letzterer ein Bild von Norwood gezeigt wurde, soll sie ausgerufen haben: «Das ist eine KI? Meine Güte, wir sind verloren. Das ist wirklich sehr beängstigend. Bitte hören Sie auf, uns unsere Menschlichkeit zu nehmen.»

Quelle: Studio Xicoia / Particle6
Auch die US-Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA meldete sich umgehend zu Wort: «Tilly Norwood ist keine Schauspielerin, sondern eine Figur, die von einem Computerprogramm generiert wurde – trainiert mit den Werken unzähliger professioneller Darstellerinnen und Darsteller, ohne deren Zustimmung oder Vergütung.»
Und dennoch: Erste Agenturen sollen bereits Interesse signalisiert haben, Tilly unter Vertrag zu nehmen – trotz aller Proteste.
Ein neues Kapitel – oder das Ende einer Ära?
Van der Velden hingegen beschreibt Tilly nicht als Ersatz, sondern als «Pinsel» in der Palette neuer kreativer Werkzeuge. Ihre Vision: Filme und Serien sollen mit einem Bruchteil der bisherigen Budgets entstehen können. Kritikerinnen und Kritiker sehen darin weniger eine Demokratisierung, sondern vielmehr die Gefahr, dass Schauspielerinnen und Schauspieler durch billigere Algorithmen verdrängt werden.

Quelle: Studio Xicoia / Particle6
Die Debatte geht dabei weit über Hollywood hinaus. Schon jetzt stellen sich Fragen nach Urheberrechten, Einwilligung und künstlerischer Integrität. Wer entscheidet, ob ein KI-Avatar «Schauspielerin» genannt werden darf? Und was bedeutet es für eine Kunstform, die auf menschlicher Erfahrung, Empathie und Improvisation beruht, wenn künftig digitale Abbilder im Rampenlicht stehen?
Eines ist klar: Mit der Vorstellung von Tilly Norwood hat Zürich Hollywood aufgeschreckt. Ob sie tatsächlich den Sprung von der Festivalbühne auf die grosse Leinwand schafft, bleibt offen. Doch der Startschuss für eine hochumstrittene Ära ist gefallen.


Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»
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