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Hintergrund

Bewährtes Heilmittel: So wirken Wickel und Auflagen

Annalina Jegg
25-6-2023

Mit Wickeln oder Auflagen lassen sich viele Beschwerden lindern. Wie es richtig geht und was du dabei beachten musst, erläutert eine Expertin.

Was sind Wickel und Auflagen?

Auflagen werden auch Kompressen genannt und erfüllen denselben Zweck wie Wickel. Sie werden nicht um Körperteile herumgewickelt, sondern auf diese aufgelegt.

Welche Benefits für die Gesundheit bringen Wickel und Auflagen?

Wickel und Kompressen dienen dazu, die Selbstheilungskräfte anzuregen, Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu verbessern oder auch zu verringern – etwa, um eine starke Schwellung zu verhindern. «Sie können als zusätzliches Angebot zur schulmedizinischen Behandlung Beschwerden lindern und das Wohlbefinden unterstützen», sagt Waser-Bürgi.

Es gibt verschiedene Arten von Wickeln. Die Expertin unterscheidet in kalte, heiße, temperierte und hautreizende Wickel:

  • Heiße und hautreizende Wickel fördern stark die Durchblutung. Heiße Wickel wirken zudem entspannend und krampflösend. Sie eignen sich generell eher bei chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Krämpfen sowie zur Organanregung, zum Beispiel Leberanregung bei chronischer Müdigkeit. Dabei gilt es aber, darauf zu achten, dass der Wickel nicht zu heiß ist, sonst können Verbrennungen oder Verbrühungen die Folge sein.
  • Kalte Wickel setzen die Durchblutung eher herab und hemmen Entzündungsprozesse. Einen kalten Wickel kannst du anwenden bei einer Verstauchung oder Prellung, einer Gelenkentzündung oder hohem Fieber. Bitte beachte aber: Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers und sollte nur gesenkt werden, wenn eine gewisse Körpertemperatur überschritten ist rsp. diese in kurzer Zeit stark ansteigt.
  • Temperierte Wickel durchwärmen den Körper langsam. Sie entsprechen in etwa unserer Körpertemperatur und sind beispielsweise bei Muskulatur- und Gelenkschmerzen oder als Eukalyptusölauflage bei Blasenentzündung geeignet. «Temperierte Wickel wie eine Lavendelölauflage kann man bei allen Personen anwenden, die nicht allergisch oder ablehnend auf die Inhaltsstoffe reagieren.»

Bei heißen, kalten oder hautreizenden Wickeln empfiehlt die Expertin, sich vorher genauer über Kontraindikationen zu informieren bzw. Rücksprache mit Arzt oder Ärztin zu halten.

Das solltest du bei hautreizenden Wickeln beachten:

Unterscheiden lassen sich Wickel zudem in feuchte und trockene Wickel. Feuchte Wickel werden zum Beispiel mit Tee zubereitet. Ein klassischer trocken-heißer Wickel ist dagegen der Kartoffelwickel, der besonders lange Wärme spendet.

Wann welcher Wickel verwendet wird, hängt stark von Patientin oder Patient und Krankheitsbild ab. Die meisten Menschen bevorzugen heiße oder warme Wickel, manche empfinden Kälte als angenehmer. Ein wesentlicher Punkt beim Wickeln ist: Der Wickel soll sich angenehm anfühlen und Patient bzw. Patientin sich während der Behandlung möglichst wohlfühlen.

Welche Heilpflanzen und Wirkstoffe eignen sich für Wickel?

Zum einen eignen sich für Wickel pflanzliche Wirkstoffe, wie beispielsweise in Ingwer, Kohl, Thymian, Zitrone, Zwiebel oder Lavendel. Auch Auszüge dieser Inhaltsstoffe, wie in ätherischen Ölen oder Tinkturen, kann man verwenden. Essig, Quark und Salz sind typische Lebensmittel, die ebenfalls aufgrund ihrer Wirkstoffe für Wickel und Auflagen verwendet werden und die heilsame Wirkung von Wickeln unterstützen können.

Richtig wickeln: So wird’s gemacht

Wie erwähnt sollten Wickel und Auflagen sofort abgenommen werden, wenn Patient oder Patienten sie als unangenehm empfinden. Außerdem gilt: auf allergieauslösende Substanzen verzichten. Also keinen Zitronenwickel anwenden, wenn die zu behandelnde Person allergisch auf Inhaltsstoffe in Zitrusfrüchte reagiert.

Die Dauer der Wickelung unterscheidet sich je nach Wickel: «Eine kalte Quarkauflage auf ein hoch entzündetes Gelenk bleibt nur ein paar Minuten. Wenn sie warm geworden ist, muss sie gleich wieder entfernt bzw. getauscht werden. Eine Kohlauflage bei chronischen Gelenkschmerzen bleibt dagegen die ganze Nacht drauf.»

Generell gilt: Hautreizende Wickel bleiben so lange, bis man ein Kribbeln auf der Haut spürt, aber maximal 15 Minuten, auf der Haut, heiße Wickel rund 20 Minuten, temperierte Wickel über mehrere Stunden.

Ein Wollschal als Außentuch fixiert den Wickel. Du kannst das Außentuch zusätzlich mit Klammern, Pflastern oder Mullbinden festmachen, damit auch wirklich nix verrutscht. Um die Wärme im heißen Wickel zu halten, kann zusätzlich eine Wärmflasche oder ein angewärmtes Kirschkernkissen auf das Außentuch gelegt werden.

Rezepte: Diese Wickel helfen bei Prellungen, Ohren- und Muskelschmerzen

  • Beinwell- bzw. Wallwurz-Salbenauflage ist Waser-Bürgis meistverwendeter Wickel : «Ich mache die Salbe selber aus Wurzeln, die ich im Frühling oder Herbst ausgrabe. Für weniger Heilpflanzenkundige gibt es in der Schweiz aber auch Fertigpräparate, die von der Krankenkassen-Grundversicherung bezahlt werden.»
Titelfoto: Engin Akyurt via unsplash

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Annalina Jegg
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Mich buchstabiert man so: Aufgeschlossen, Nachdenklich, Neugierig, Agnostisch, Liebt das Alleinsein, Ironisch und Natürlich Atemberaubend.
Schreiben ist meine Berufung: Mit 8 habe ich Märchen geschrieben, mit 15 «supercoole» Songtexte (die nie jemand
zu lesen bekam), mit Mitte 20 einen Reiseblog, jetzt Gedichte und die besten Beiträge aller Zeiten! 


Hintergrund

Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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