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Meruyert Gonullu/Pexels
Hintergrund

Darum fasst du dir so oft ins Gesicht

Anna Sandner
3-12-2024

Wie fast alle berührst auch du dein Gesicht wahrscheinlich öfter, als du denkst – und das aus gutem Grund. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass diese scheinbar belanglose Geste eine wichtige Rolle für unsere Psyche spielen kann.

Hast du dich schon einmal ertappt, wie du gedankenverloren an deiner Nase kratzt, deine Augen reibst oder mit deinen Haaren spielst? Falls ja, dann bist du damit nicht allein. Tatsächlich berühren wir unser Gesicht häufiger, als uns bewusst ist – und das aus gutem Grund, wie die Wissenschaft herausfand.

Eine Gruppe erhielt vor der Aufgabe eine 20-sekündige Umarmung von einer anderen Person. Eine zweite Gruppe wurde gebeten, sich selbst für 20 Sekunden zu berühren, zum Beispiel indem sie ihre eigene Wange streichelten. Die dritte Gruppe blieb völlig unberührt.

Während des Experiments maßen die Forschenden wiederholt den Cortisolspiegel im Speichel der Probanden. Das Ergebnis war überraschend: Sowohl diejenigen, die umarmt worden waren, als auch jene, die sich selbst berührt hatten, zeigten einen geringeren Anstieg des Cortisolspiegels. Offenbar dämpften sowohl Fremd- als auch Selbstberührungen die körperliche Stressreaktion.

Das Ergebnis: Die EEG-Muster, die mit dem unbewussten Griff ins Gesicht verbunden waren, deuteten auf eine Form der Selbstregulation hin. Diese half den Teilnehmenden, sich trotz der schwierigen Bedingungen zu konzentrieren. Interessanterweise trat dieses Muster nicht auf, wenn die Probanden angewiesen wurden, ihr Gesicht zu berühren. Die Spontanität war entscheidend.

Eine unterschätzte Selbsthilfestrategie

Obwohl die Forschung zu Selbstberührungen noch in den Kinderschuhen steckt, deuten die bisherigen Erkenntnisse darauf hin, dass das Berühren des eigenen Gesichts tatsächlich Stress lindern kann. Es scheint, als hätten wir eine natürliche Selbsthilfestrategie buchstäblich in unseren eigenen Händen.

Titelbild: Meruyert Gonullu/Pexels

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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