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Hintergrund

Du knirschst mit den Zähnen? Dann bist du in guter Gesellschaft

Diesen Reflex wirst du kennen: Bei Anspannung presst du deinen Kiefer zusammen. Doch manche Menschen haben im Schlaf eine übermäßig aktive Kaumuskulatur und knirschen mit den Zähnen. In der Fachsprache Bruxismus genannt, lässt sich das Phänomen behandeln: mit der SMS-Therapie.

Doch nicht nur die Wissenschaft hat sich mit dem Thema während der Pandemie auseinandergesetzt: «Auch Laien hat dieser Zusammenhang interessiert, wie diese Studie zeigt: Sie hat die Nachfrage nach dem Begriff Bruxismus in der Google-Suche zur Zeit der Pandemie auswertet.»

Zähneknirschen: Ein zentralnervöses Phänomen

Mit Bruxismus bezeichnen Fachleute zwei Phänomene: das Knirschen mit den Zähnen und das Kieferpressen, also wenn du fest mit den Seitenzähnen aufeinanderbeißt. Das macht sich oft morgens nach dem Aufwachen bemerkbar, aber auch den gesamten Tag über.

Heute sind sich Forschende einig: Bruxismus ist ein Phänomen des zentralen Nervensystems – und nicht, wie lange angenommen wurde, ein anatomisch-morphologisches. Und: Zähneknirschen oder -pressen wird auch nicht dadurch ausgelöst, dass deine Zähne von Ober- und Unterkiefer in einem bestimmten Kontakt zueinanderstehen.

Zudem wird Bruxismus mittlerweile nicht mehr als Störung oder Dysfunktion betrachtet. Vielmehr ist er ein Ausdruck für physiologische und verhaltensbiologische Prozesse: Knirschen ist einerseits ein Stressventil. Andererseits – das wirst du sicher schon einmal selbst an dir beobachtet haben – pressen Menschen ihre Zähne aufeinander, wenn sie schwere Lasten tragen. Plus: Knirschen im Schlaf bewirkt praktischerweise offene Atemwege.

Es bruxen übrigens richtig viele Menschen: Jens Christoph Türp berichtet von Bevölkerungsstudien, laut denen ungefähr 60 von 100 Erwachsenen vom Bruxismus betroffen sind. «8 von 100 sogar so schwer, dass eine Therapie angezeigt ist.»

Wie hoch jedoch die Dunkelziffer der Betroffenen ist, weiß man nicht. Schließlich ist Bruxismus keine bewusste Angelegenheit. «Niemand sagt: Ich habe Stress, jetzt werde ich pressen und knirschen», sagt Türp. Deshalb habe weder COVID-19 einen Zähneknirsch-«Trend» ausgelöst noch hätten Menschen Bruxismus als stressentlastende Maßnahme entdeckt. Sie tun es einfach. Meist ohne es zu merken.

Bruxismus: Knirschen und Pressen leitet Körperspannung ab

Optisch erkennen lässt sich ausgeprägter Bruxismus auch an den verstärkten Massetermuskeln (Kaumuskel zwischen Jochbein und Unterkiefer) – und das, sagt der Experte, «sieht optisch nicht immer attraktiv aus». Ebenso erkennt das fachkundige Auge den Abrieb von Zahnschmelz oder sogar dem darunterliegenden Dentin.

Entwarnung: Warum Bruxismus – meist – nicht so tragisch ist

Ist der Bruxismus so stark, dass er eine Behandlung braucht – und das entdecken spätestens Zahnarzt oder Zahnärztin oder du wirst an verspannten Kiefern oder Kieferschmerzen leiden – empfehlen Fachleute das SMS-Vorgehen. Das erste «S» bedeutet: Selbstbeobachtung. «M» steht für Muskelentspannung und das zweite «S» für Schiene.

Therapie-Weg 1: Selbstbeobachtung

Therapie-Weg 2: Muskelentspannung

Bei der Muskelentspannung wiederum lernen Patientinnen und Patienten Entspannungsverfahren, zum Beispiel Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Meist reicht dafür ein einmaliger Besuch bei einem klinischen Psychologen oder einer Psychotherapeutin.

Therapie-Weg 3: Schiene

Solange aber dein Zähneknirschen und/oder Kieferpressen keine Schmerzen hervorruft oder deinen Kauapparat übermäßig belastet, kannst du mit dieser unbewussten Strategie ruhig weiter Dampf ablassen.

Titelfoto: shutterstock

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Mareike Steger
Autorin von customize mediahouse
oliver.fischer@digitecgalaxus.ch

Ich hätte auch Lehrerin werden können, doch weil ich lieber lerne als lehre, bringe ich mir mit jedem neuem Artikel eben selbst etwas bei. Besonders gern aus den Themengebieten Gesundheit und Psychologie.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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