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Kritik

«Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves»: Roll for Initiative, baby!

Luca Fontana
29-3-2023

Wer hätte das gedacht? «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» ist tatsächlich ein irres Abenteuer mit exquisitem Humor geworden, das keinerlei Vorkenntnisse zum Spiel braucht, um gemocht zu werden. Chapeau!

Eines vorweg: In diesem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Es mag noch viel zu früh dafür sein. Ich tu’s trotzdem. Mit breiter, mutiger Brust. Ladies and Gentlemen, ich deklariere «Dungeons and Dragons: Honor Among Thieves» offiziell und feierlich zur Überraschung des Jahres – und das im März!

Darauf gewettet hätte ich niemals. Nicht, nachdem ich die ersten Trailer zum Film gesehen hatte. Ich meine: Diese unsägliche Rockmusik, die flachen Witze, die scheinbare Überdosis an mittelprächtigen Computereffekten – wie soll aus dieser Respektlosigkeit etwas werden, dass der Mutter aller Rollenspiele auch nur im Ansatz gerecht wird? Wir reden hier schliesslich von «Dungeons and Dragons», Herrgott!

Und doch bin ich jetzt hier, tippe diese Zeilen und kriege das breite Grinsen kaum aus meinem Gesicht heraus. Wieso? Lies weiter.

Darum geht’s

Kaum ist diese geglückt, trommeln Edgin und Holga die «alte Gang» wieder zusammen. Das nächste Ziel: ein magisches Relikt, das seit Jahrhunderten als verschollen gilt. Das ist aber nicht der eigentliche Coup. Das Relikt dient nur dazu, die magisch verriegelten Tore zu einem Tresor zu öffnen, das einen noch viel grösseren Schatz birgt. Nur gehört der niemand Geringerem als dem bösen Forge (Hugh Grant), dem Fürsten von Nevermore, der Hauptstadt des Reichs.

Dungeons and Dragons – die Mutter aller Rollenspiele

Als Gary Gygax und seine Freunde im Jahr 1960 das Pen-and-Paper-Spiel erfanden, hatten sie noch keine Ahnung, dass sie gerade dabei waren, ein globales Phänomen zu erschaffen. Stattdessen waren sie es einfach nur leid, bloss Geschichten über Welten mit Magie, Monstern und Abenteuern zu lesen, statt sie selbst zu erleben.

Voilà: die Geburt des ersten Rollenspiels.

Egal, welches Rollenspiel du heute spielst: Ein bisschen «DnD» steckt überall drin. Entsprechend ist das Erbe der Mutter aller Rollenspiele wahrlich respekteinflössend. Zu respekteinflössend in meinem Fall, als ich die ersten Trailer sah. Bis ich mich eines Besseren besann.

Seien wir ehrlich: «Dungeons & Dragons» ist einfach nur absurd – im guten Sinne!

Plötzlich wird mir alles klar.

Ein Crowdpleaser, der tatsächlich «pleased»

Spass macht «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» ohne Zweifel. Und dabei nicht nur zaghaft: Immer wieder muss ich herzhaft lachen – von wegen unlustiger Blödel-Humor.

Das grösste Kunststück vollbringen Daley und Goldstein aber dann, wenn sie die typischen, aberwitzigen Situationen, die «DnD»-Spielerinnen und -Spieler selbst schon dutzendfach erlebt haben, auf Film übersetzen.

Am besten gefiel mir aber das Friedhof-Setting in der Mitte des Films: einst Schauplatz einer epischen Schlacht, jetzt Massengrab. Unsere Heldinnen und Helden müssen die Toten dort nach Informationen befragen. Die Macher haben diese Szene mit einem derart morbiden Humor geschrieben, dass ich mich sofort an Sam Raimis «The Evil Dead» oder «Army of Darkness» erinnert fühle. «Dungeons & Dragons» at its finest.

Fazit: Lustig, herzlich, herrlich – so muss «DnD» sein!

Kaum zu fassen: «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» könnte tatsächlich eine der besten (Pen-and-Paper-)Spieladaptionen sein, die es gibt, auch wenn sie nicht halb so bahnbrechend und cineastisch ist wie etwa «Lord of the Rings». Dennoch: Dass Fantasy auch dann funktioniert, wenn’s nicht gerade so ernst und pathetisch wie in «Game of Thrones» oder «Chronicles of Narnia» zu- und hergeht, ist ein Beweis, der bis dato noch fällig war.

Dazu schafft «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» einen schwierigen Spagat: Du brauchst kein Hardcore-Fan des Spiels zu sein, um den Film zu mögen. Dafür sorgt vor allem eine Schauspiel-Riege – angeführt von Chris Pine –, die am Set wohl den Spass ihres Lebens gehabt haben muss. Das kann nur anstecken. Den Rest erledigen die wunderschön gestalteten Schauplätze, Kostüme und Kreaturen, die etwas mehr als zwei Stunden wie im Fluge vergehen lassen.

In diesem Sinne: Roll for Initiative, meine lieben Spielerinnen und Spieler, und taucht ein in eine Welt voller Verliese und Drachen!


Titelfoto: Paramount Pictures

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

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