

Klickpedale? Ja, Nein – Jein!
Flat, Klick oder Klack. Auch so eine Glaubensfrage. Ich gehöre mit meinen Magnetpedalen am Gravelbike zur Fraktion Klack und damit zu einer verschwindend kleinen Minderheit.
Vielleicht bin ich einfach zu doof. Oder koordinativ nicht ganz auf der Höhe und die Reflexe sind nicht mehr auf Zack. Oder ich bin schlicht zu alt. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus allem. Auf jeden Fall habe ich in den letzten sechs Jahren, seit ich vom Joggen aufs Biken umgesattelt habe, nie den Zugang zu Klickpedalen gefunden. Und ich muss ehrlich gestehen, dass dieser Fakt seither an meinem Selbstwert nagt.
Deshalb habe ich immer mal wieder einen Anlauf mit Klicks genommen und spätestens nach der zweiten Ausfahrt jeweils entnervt auch wieder aufgegeben. Sätze wie: «Wer nicht Klickpedale fahren kann, hat auf dem Velo nichts verloren», oder «Es braucht am Anfang ein bisschen Übung und man stürzt halt auch mal. Das gehört dazu», helfen da nicht wirklich weiter. Im Gegenteil. Und so nutze ich auf dem MTB konsequent Flatpedals und am Gravelbike die Magnetpedale von Magped. Warum ich ein Fan der Produkte der Österreicher bin, erfährst du hier:
Das leise Gefühl des Versagens begleitet mich jedoch immer mal wieder und flüstert mir bei der einen oder anderen Pedalumdrehung höhnisch ins Ohr: «Wer nicht Klickpedale fahren kann, hat auf dem Velo nichts verloren.» Elende Selbstzweifel.
Neue Cleats, altes Problem
Entsprechend neugierig hat mich die Ankündigung von Shimano im September gemacht, ihre SPD-Cleats nach fast 30 Jahren einer grösseren Überarbeitung zu unterziehen. Das neue Produkt sei «für eine Vielzahl von Fahrerinnen und Fahrern entwickelt worden – von modernen Trail- und Enduro-Rennfahrerinnen und -fahrern bis hin zu Alltagspendlern und Einsteigerinnen, die das Ein- und Ausklicken lernen möchten. Es bietet einen multidirektionalen Einstieg für ein leichteres Einrasten.»
Zielgruppe? Hier, ich! Und wenn ich mir das Promo-Video von Shimano dazu anschaue, scheint es nichts Einfacheres zu geben. Rein, raus – zack, bumm. Einrasten ist das eine, ausrasten (wörtlich und im übertragenen Sinn) das andere. Womit ich wieder am Anfang des Beitrags wäre. Bin ich zu doof, koordinativ zu unbeholfen oder schlicht zu alt? Wahrscheinlich eben alles zusammen.
Auf jeden Fall funktioniert das für mich auch mit den überarbeiteten Cleats nicht wirklich. Das Einrasten läuft noch einigermassen reibungslos. Beim Ausrasten raste ich aus und bleibe händeringend in den Pedalen hängen. Man könnte sagen, es sei eine Hängepartie. Doch genug der Wortspielereien, meine Versagensängste melden sich wieder: «Es braucht am Anfang ein bisschen Übung und man stürzt halt auch mal. Das gehört dazu.» Nein danke, keine Lust.

Zum Schluss das grosse ABER
Vor ein paar Wochen habe ich nach Längerem meinen interaktiven Rollentrainer reaktiviert. Ich bin zwar ein Fan davon, möglichst das ganze Jahr hindurch draussen zu fahren. Eine gezielte Trainingssteuerung auf der Rolle macht aber auch Sinn.
Und was soll ich sagen? Die Kombination aus Schuh, Klickpedal und Cleat funktioniert auf der Rolle. Logisch, das Bike steht stabil über die Hinterachse mit dem Rollentrainer verbunden auf der Stelle. Ich klicke ein und fahre los. Die Klicks ermöglichen es mir, Kraft auf die gesamte Kurbelumdrehung auszuüben – sowohl beim Herunterdrücken als auch beim Hochziehen des Pedals. Dank dieser effizienten Kraftübertragung spare ich Energie und kann länger fahren.
Klickpedale draussen? Nein, danke! Drinnen auf der Rolle? Ja, gerne!
PS: Übrigens habe ich nach Zwift mit Rouvy eine neue interaktive Trainingsplattform für mich entdeckt. Mehr dazu in Kürze.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.
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