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Lazer VeloVox bietet Audio und Kommunikation mit Open-Ear Design fürs Velo. Musik hören, telefonieren oder Freisprech-Gruppencalls mit bis zu 30 Teilnehmenden. Das Konzept überzeugt.
Über den QR-Code auf der Verpackung lässt sich die Cardo-Connect-App herunterladen. Das Einrichten von VeloVox über mein Android-Gerät erfolgt anschliessend problemlos. Auch im Weiteren klappt die Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone stets zuverlässig.
Die Tonqualität des VeloVox ist okay. Mit In-Ear-Kopfhörern kann sie aber nicht mithalten. Es hätte mich auch sehr gewundert, wäre dies der Fall gewesen. Die Bässe sind ein wenig dünn und der Sound könnte für meinen Geschmack insgesamt kräftiger sein. Aber ehrlich: Ich bin auf dem Velo unterwegs und möchte nebenbei ein bisschen motivierende Musik hören, die mich begleitet. Ich erwarte nicht das totale Klangspektakel und da reicht Lazer vollkommen aus.
Das Gerät ist zwar laut Hersteller mit einer Wind- und Geräuschunterdrückung ausgestattet, bei hohen Tempi oder starkem Wind nehme ich dies dennoch als störend wahr. Die Umgebungsgeräusche sind trotz der Musik gut wahrnehmbar.
Richtig überzeugen können die Belgier mit der Akkulaufzeit ihres neuen Systems. Nach elf Stunden Fahrzeit ist der Akku (geladen wird per USB-C) der beiden Teile immer noch bei rund 25 Prozent. Stark! Mit der IP54-Zertifizierung verfügt VeloVox über einen vollständigen Berührungsschutz, wobei Staub in geringer Menge eindringen kann. Zudem ist das Produkt vor Spritzwasser geschützt.
Mit dem VeloVox kann ich auch telefonieren – und sogar mit bis zu 29 Personen gleichzeitig sprechen, sofern sie ebenfalls das System nutzen. Das ist praktisch, wenn du in der Gruppe fährst. Statt gegen den Wind und Verkehrslärm anzubrüllen oder die nächste Abzweigung zu verpassen, die die anderen der Gruppe genommen haben, lässt sich über die Freisprech-Gruppenkommunikation miteinander reden. Das Ganze funktioniert über das Mobilfunknetz.
Der Hersteller hat mir für meinen Test zwei Modelle des VeloVox zur Verfügung gestellt. In diesem 1:1-Setting hat die Gruppenkommunikation tadellos geklappt. Und auch die Telefonie lief reibungslos.
Ein weiteres Feature des VeloVox ist die Möglichkeit, das Gerät über Shimano-Produkte zu steuern. Dazu braucht es allerdings Di2 oder Shimano E-Bike Systems. So könnten die Hände am Lenker bleiben und Kommunikation, Musik sowie Telefonanrufe mit einem einfachen Klick auf die Schalthebel bedient werden. Diese Funktion konnte ich nicht testen.
Die Reduktion aufs Wesentliche oder immer mehr Technik? Solche grundsätzlichen Fragen beantworten wir vermutlich alle unterschiedlich. Ich kenne Leute, die jedes zusätzliche Teil am Bike als überflüssigen Ballast betrachten. Und solche, die jede Neuerung und jedes Gadget freudig willkommen heissen. Ich bewege mich irgendwo dazwischen.
Beim VeloVox von Lazer tendiere ich jedoch zum Gadget-Fan. Da ist die Akkulaufzeit, die mich wirklich überzeugt. Einmal geladen und Stunden damit fahren, ohne dauernd an die nächste Steckdose denken zu müssen, macht Laune. Der Tragekomfort ist das nächste Plus und ausserdem ist da das unkomplizierte Handling.
Einzig beim Sound gibt es gewisse Abstriche zu machen. Die sind jedoch aus meiner Sicht mehr als verkraftbar. Und wer weiss, vielleicht bringt Lazer in einigen Jahren die nächste Generation VeloVox mit satterem Sound auf den Markt.
Pro
Contra
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.
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Der belgische Brand Lazer ist bekannt für seine Innovationskraft. Zum Beispiel beim Thema Schutztechnologie in Velohelmen. Während andere Hersteller das bekannte Mips-System in ihren Produkten verbauen, hat Lazer mit KinetiCore eine eigene Technologie entwickelt.
Oder in Sachen Nachhaltigkeit: Hier haben die Belgier vergangenes Jahr auf der Eurobike in Frankfurt ihren preisgekrönten zirkulären Fahrradhelm vorgestellt, der am Ende seines Lebenszyklus’ in Einzelteile zerlegt und recycelt wird. Nun kommt mit VeloVox ein Audio- und Kommunikations-Tool im Open-Ear-Design.

Sogenannte In-Ear-Kopfhörer übertragen den Schall direkt durch den Gehörgang. Bei Open-Ear-Modellen erfolgt dies durch die Luft, ohne das Ohr zu verschliessen. Somit ist sichergestellt, dass du beim Joggen oder Velofahren Umgebungsgeräusche wie ein sich näherndes Auto hörst. VeloVox von Lazer lässt sich diskret am Helmgurt befestigen, ohne dabei der Brille in die Quere zu kommen. So entfällt auch der Druck im Ohr, den Kopfhörer, die im Gehörgang sitzen, oft auslösen und der Tragekomfort ist während der gesamten Fahrt hoch.
Bedient wird das System über zwei Knöpfe, die je am linken und rechten VeloVox verbaut sind. Will ich beispielsweise die Musik lauter stellen, drücke ich auf dem rechten VeloVox die obere Taste einmal. Will ich sie leiser machen, reicht ein Druck auf die untere Taste. Den Sprachassistenten aktiviere ich mit zwei Klicks auf die obere Taste am linken Device. Es braucht zu Beginn ein bisschen, bis ich mir gemerkt habe, welcher Button wofür ist. Mit der Zeit wird das jedoch Routine und funktioniert ohne Probleme. Ebenso wie die Bedienung mit den Velohandschuhen.


