Lorenz Keller
Produkttest

Ninja Slushi: So gut ist die Hype-Maschine wirklich

Nun beginnt der Slushi-Hype auch bei uns. Im Test begeistern die halbgefrorenen Getränke, doch braucht es dafür wirklich noch einmal ein neues Küchengerät?

Ich prophezeie, dass diese Maschine zum Sommerhit in der Schweiz wird, zumindest was Küchengeräte betrifft. Bei uns im Shop gehört die Ninja Slushi bereits zu den meistverkauften Eismaschinen – obwohl sie kein Glace macht. In den USA ist die gehypte Slushi bereits seit einem Jahr auf dem Markt und seither regelmässig ausverkauft.

Seit der Ankündigung der Amerikaner auf der IFA letzten September warte ich gespannt darauf, die Slushi im Alltag zu testen, um dir zu berichten, ob sich das Warten gelohnt hat und worauf du vor dem Kauf achten musst.

Wie funktioniert die Slushi-Maschine?

Das Prinzip ist einfach: Ich fülle oben Flüssigkeit in den Tank ein und starte die Ninja Slushi. Maximal sind 1,9 Liter möglich; mindestens ein halber Liter. In der Mitte des Behälters befindet sich ein Metallzylinder, der von einem Kompressor heruntergekühlt wird und die Flüssigkeit kristallisieren lässt.

Oben wird Flüssigkeit eingefüllt, die dann gekühlt und umgewälzt wird.
Oben wird Flüssigkeit eingefüllt, die dann gekühlt und umgewälzt wird.

Damit die Flüssigkeit nicht anfriert, wird sie mit einem Rührstab kontinuierlich umgewälzt. Fünf verschiedene Voreinstellungen sind auf Knopfdruck abrufbar: Slush, Frozen Cocktail, Frappé und Frozen Juice. In zehn Stufen kann zusätzlich die Kälte variiert werden, um das Getränk dickflüssiger oder weniger gefroren zu machen.

Die Maschine arbeitet selbstständig und kühlt bis zur gewünschten Konsistenz. Das dauert – je nach Menge, Anfangstemperatur und Getränkeart – rund 30 bis 60 Minuten. Danach wird die Temperatur konstant gehalten und die Flüssigkeit weiter umgewälzt. Nach zwölf Stunden schaltet sich die Maschine automatisch aus.

Was kann ich in der Ninja Slushi zubereiten?

Nur eine Möglichkeit sind klassische Slushies oder Granita, die ich aus der Kindheit kenne und die auch heute noch in der Badi oder im Kino erhältlich sind. Im Prinzip kannst du jede Flüssigkeit in ein halbgefrorenes Getränk verwandeln. Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein: Es müssen fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten sein – falls du ein Getränk mit Alkohol nutzt, muss der Alkoholgehalt zwischen 2,8 und 16 Volumenprozenten liegen.

Willst du künstliche Süssstoffe nutzen, musst du Zitronensaft und Salz dazufügen. Tipps, Tricks und Tabellen mit Mengenangaben und Mischverhältnissen findest du in der ausführlichen Anleitung. Hier siehst du auch, welches Slush-Programm sich für welche Getränke eignet.

Links die Voreinstellungen für die verschiedenen Getränkesorten, rechts die Feineinstellung der Temperatur.
Links die Voreinstellungen für die verschiedenen Getränkesorten, rechts die Feineinstellung der Temperatur.

Getestet habe ich das Gerät mit Cola, Fruchtsäften, Milchshakes und alkoholischen Mixgetränken. So eine Frozen Margarita oder ein eisiger Tropical-Saft ist schon sehr lecker.

Mein Favorit war ein einfaches «Lemonade»-Rezept mit Wasser, Zucker sowie dem Saft von Zitronen und Limetten. Die dickflüssige, kristalline Limonade ist an den heissen Sommertagen besonders erfrischend – und besser trinkbar als etwa mit Crushed Ice. Gegenüber einem Drink mit normalen Eiswürfeln haben die Slushies den Vorteil, dass sie nicht verwässern, wenn das Eis schmilzt.

Die Ninja Slushi macht aber auch Eiscafé, Milchshakes, Frozen Spritz oder Mojito, Strawberry Rosé oder halbgefrorenen Espresso-Martini. Rezepte dafür findest du in der Anleitung. Oder du machst es wie ich und probierst eigene Rezepte und solche aus dem Internet aus. Schade nur, dass der Hersteller diesen Community-Gedanken vernachlässigt und beispielsweise keine grosse Rezeptdatenbank anbietet.

Die Ninja Slushi ist aber nicht das einzige Gerät, das solche Eisgetränke machen kann. Es gibt bereits Kopien, etwa von der deutschen Marke Klamer. Diese erzielen gleich gute Resultate, sind aber teurer. Im Video siehst du einen Vergleich zwischen der Ninja Slushi und der Slush-Maschine von Klamer.

Wie gut lässt sich die Maschine reinigen?

Nach dem Vergnügen kommt die Arbeit: Kaum ausgetrunken, muss ich die Maschine putzen. Will ich direkt eine neue Geschmacksrichtung zubereiten, dann spüle ich die Ninja Slushi nur aus. Ich fülle dazu lauwarmes Wasser in den Behälter und drücke auf «Rinse». Das Wasser wird dann umgewälzt, aber nicht gekühlt. Vorsicht: Lasse ich das Wasser über den Zapfhahn ab, tritt es rasant und unter Druck aus. Das erste Mal gab das eine ziemliche Sauerei.

Diesen Vorgang wiederhole ich ein zweites Mal – und schon kann ich eine neue Geschmacksrichtung einfüllen. Nach 30 bis 60 Minuten habe ich bereits wieder Slushie.

Mit Wasser und dem Rinse-Modus wird die Maschine zwischengereinigt.
Mit Wasser und dem Rinse-Modus wird die Maschine zwischengereinigt.

Die Gesamtreinigung ist ebenfalls erfreulich einfach. Flüssigkeitsbehälter samt Zapfhahn, Auffangschale und Walze kann ich einfach in den Geschirrspüler packen. Einzig den Metallzylinder wische ich von Hand mit einem Lappen ab.

Wie viel Energie braucht die Ninja Slushi?

Kühlung ohne Isolierung – auf den ersten Blick wirkt dieses Konzept nachhaltig. Aber wie viel Energie braucht die Maschine wirklich? Ich messe den Verbrauch bei der Herstellung eines Milkshakes nach.

Mein Stromzähler zeigt an, der Slushie-Maker braucht beim Einfrieren 130 bis 160 Watt Leistung. Maximal wären 200 Watt möglich. Nach rund 35 Minuten ist das Getränk fertig. Laut Messgerät wurden 0,08 Kilowattstunden (kWh) Energie verbraucht.

Danach sinkt die Leistung der Maschine auf 40 Watt, pro Stunde verbrauche ich also rund 0,04 kWh. Im konkreten Fall lief die Ninja noch sechs Stunden weiter – das entspricht weiteren 0,24 kWh.

Zum Vergleich: Die Herstellung von 1,5 Litern Milkshake inklusive sechs Stunden Kühlung hat etwa gleich viel Energie verbraucht, wie wenn ich zehn Minuten lang die Haare föhne, rund zwei Stunden fernsehe oder mir zwei bis drei Tassen Kaffee aus der Maschine lasse.

Was sind die Schwächen des Geräts?

Was mir sofort aufgefallen ist: Die Ninja Slushi ist laut. Ich messe etwas über 61 Dezibel – das ist ähnlich laut wie ein Saugroboter oder ein Wasserkocher. Das ist mühsam, weil die Geräusche des Kompressors und der Walze so lange hörbar sind, wie die Maschine läuft. Und das sind in der Realität eben ein paar Stunden, da nicht immer gleich der gesamte Slushie auf einmal getrunken wird.

Die Slushie-Maschine ist ziemlich laut, vor allem im Dauerbetrieb.
Die Slushie-Maschine ist ziemlich laut, vor allem im Dauerbetrieb.

Nicht nur wegen des Lärms macht das Gerät in der Küche auf sich aufmerksam. Mit rund 11 Kilogramm Gewicht und einer Höhe von 41 Zentimetern ist es gross und schwer. Ich kann es nur knapp unter den Hängeschränken aufstellen – und muss es immer hervorziehen, wenn ich oben Flüssigkeit einfüllen will.

Die grösste Frage für mich lautet: Brauche ich so ein zusätzliches Küchengerät? Nicht wirklich. Es macht Spass, und ich habe es in den letzten zwei Monaten jede Woche genutzt – auch ohne, dass ich etwas testen musste. Aber realistisch betrachtet, wandert die Slushie-Maschine nach dem ersten Sommer in den Keller – und verstaubt dort neben dem Schokobrunnen. Für Vereine oder kleinere Parties könnte sich das Gerät aber lohnen, vorausgesetzt es kommt regelmässig zum Einsatz.

Fazit

Perfekte Slushies für zuhause

Die Ninja Slushi macht genau das, was sie soll – nämlich halbgefrorene Getränke mit kristallin-flüssiger Konsistenz in jeder Geschmacksrichtung. Die Maschine ist einfach zu bedienen, und nach 30 bis 60 Minuten ist der Frucht-Slushie, der Frozen Cocktail oder der Eiscafé bereits trinkbereit. Auch die Reinigung ist erfreulich unkompliziert. Einzig bei der Lautstärke musst du kleine Abstriche machen.

Das Gerät kann nur eines – aber das sehr gut. Die Frage ist, ob du wirklich so oft Slush-Getränke machst, dass sich die Investition in dieses grosse, schwere Küchengerät lohnt.

Pro

  • perfekte Slushie-Konsistenz
  • einfache Bedienung
  • einfache Reinigung
  • im Netz unzählige Rezepte auffindbar
  • vertretbarer Energieverbrauch
  • unterschiedliche Konsistenz-Stufen

Contra

  • recht laut
  • lohnt sich nur bei häufigem Gebrauch
  • Ninja sammelt die Rezepte nicht selber
Titelbild: Lorenz Keller

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.

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