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Hintergrund

Vergiss Doping: So funktioniert Eigenbluttherapie bei Arthrose

Arthrose ist in der Schweiz Volkskrankheit. Über 200 verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates fallen in die Kategorie der rheumatischen Erkrankungen, Arthrose ist eine davon. Der Orthopäde Dr. med. Marcel Gloyer setzt bei deren Behandlung unter anderem auf die Eigenbluttherapie.

Die Therapie mit dem eigenen Blut besitzt aber nicht nur eine leistungsfördernde Wirkung, sie kann auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparates Linderung verschaffen.

Therapie statt Doping

Unter dem Begriff Eigenbluttherapie oder Eigenblutbehandlung sind verschiedene Verfahren gemeint, denen gemeinsam ist, dass den Patientinnen und Patienten zunächst eine bestimmte Menge Blut entnommen wird, um es anschliessend wieder zu injizieren. Die ersten Versuche mit dieser Therapieform reichen zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Heute kommt die Eigenbluttherapie zum Beispiel bei Arthrose zum Einsatz.

So funktioniert Eigenbluttherapie in der Theorie

So sieht die Praxis aus

Aus der Theorie wird unvermittelt handfeste Praxis, als Marcel Gloyer von seinem Schreibtisch aufsteht und meint: «Komm, ich zeige dir am besten einfach, wie das geht.» Gesagt, getan. Er lässt sich Blut abnehmen, das im Anschluss während fünf Minuten in der Zentrifuge aufbereitet wird. Im Anschluss hat er ein bisschen Plasma, das er sich nun zum Beispiel ins Kniegelenk injizieren könnte.

Keine Eigenbluttherapie über die Krankenkasse

Im Anschluss sitzen wir wieder in Marcel Gloyers Sprechzimmer und reden über das liebe Geld.

Wir reden jetzt vom Knie. Wie sieht es bei anderen Gelenken aus?
Im Prinzip gleich. Mit unserer Zentrifuge können wir das Blut soweit aufbereiten, dass wir nur einige Milliliter bekommen. Dies jedoch in ein kleines Gelenk, ich denke da an den Zeh, zu injizieren ist praktisch unmöglich. Also simpel gesagt: Je grösser das Gelenk umso besser.

Und wie sieht es nun mit dem Doping aus?

Blutdoping lässt sich heute in den Labors relativ leicht nachweisen?
Genau so ist es.

Alles gut also im Radsport?
Das wäre dann wahrscheinlich doch ein wenig blauäugig. Wer betrügen will, findet Möglichkeiten dazu. Leider. Was sicher ist: Systematisches Doping wie in früheren Zeiten gibt es heute nicht mehr. Wir Teamärzte und -ärztinnen machen den Job aus Leidenschaft für den Sport. Jede und jeder von uns arbeitet selbständig in einer Praxis oder einer Klinik und hat auch eine Existenz zu verlieren.

Zurück zur medizinischen Therapie: Es braucht mehr Forschung

Bis die Krankenkassen die Arthrose-Behandlung mit Eigenblut übernehmen, dauert es gemäss Marcel Gloyer noch Jahre. Es brauche hier weitere Forschungsarbeit und die entsprechenden Studien. Bis es soweit ist, bleibt den Betroffenen nichts anderes übrig, als die Kosten für die Therapie mit dem eigenen Blut aus der eigenen Tasche zu bezahlen.

Dieser Beitrag ist im Rahmen unserer Sonderwoche zum Thema «Rot» entstanden. Sieben Tage, sieben Beiträge. Mehr Infos dazu und alle bisher erschienenen Artikel liest du hier nach:

Titelbild: Patrick Bardelli

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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