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Hintergrund

Heute ist alles besser! 7 Gründe, warum Familienferien mit dem Auto immer angenehmer werden

Tausende Kilometer liegen hinter mir. Was vom Sommer bleibt, ist eine Portion Demut: Auf Autoreisen mit Kindern ist die Moderne ein Segen. Eine Erinnerung.

Mein Gedächtnis ist ein Sieb. Zum Glück. Es filtert die öden Stunden raus, hängen bleibt pures Erinnerungsgold. Denke ich an die endlosen Ferienfahrten meiner Kindheit, fühle ich Aufbruch und Abenteuer. Los ging es meist mitten in der Nacht. Die ersten Stunden im Auto, ein verschwommener Traum aus tanzenden Rücklichtern, Bodenwellen und vorbeifliegenden Strassenschildern, auf denen Brescia oder Darmstadt stand.

Während ich meinen ersten Flug mit wenig anstehen, ziemlich viel (Bein-)Freiheit und einem Besuch im Cockpit verbinde, heisst es heute: Gürtel raus! Hände hoch! Wasser weg! Check, check, check. Und dann eingekeilt und abgefüttert auf die Ankunft warten – um dort auf das Gepäck und den Mietwagen zu warten, bei dem sich der Anbieter Kindersitze in Gold aufwiegen lässt. Statt selbstbestimmt fühlt sich das Reisen ausgeliefert an.

Das Zeitalter der stimmungsaufhellenden Notlügen ist damit zu Ende. Besonders dann, wenn die berechnete Ankunftszeit unvermittelt von 17:54 Uhr auf 18:48 Uhr springt, brauchst du schon viel Zuversicht und schauspielerisches Talent, um glaubhaft etwas von «anderer Route» oder «Stau kann sich auflösen» zu murmeln. Die Kinder wissen ab dem Schulalter ziemlich schnell selbst, was sie in so einem Fall erwartet. Und das ist gut so.

Das Wissen darum, dass sich die Situation nicht verbessern lässt, entspannt ungemein. Genau wie ein angenehmes Klima.

2. Nicht mehr im Umluftofen schmoren

«Stellt euch nicht so an», sage ich besonders gerne, wenn die Kinder mal wieder über die Temperatur im Auto stöhnen. Ja, die Klimaanlage braucht eine Weile, bis es im Auto angenehm ist. Aber immerhin gibt es eine – und selbst das einfachste Modell macht den Innenraum nach wenigen Minuten annehmbar kühl.

Früher wurde das Auto an heissen Tagen zum Umluftofen. Nach zehn Stunden Niedergaren zerfloss auch der kühlste Kopf zu einem Gedankenbrei, in dem Neid auf Flugreisende aufblubbern konnte. Der Jet Set schwebte gut gekühlt auf Wolke Sieben exotischen Zielen entgegen. Das fahrende Ferienvolk brutzelte auf dem Brenner oder schaute vor dem Gotthard in die Röhre.

Schade ist höchstens, dass die Vollklimatisierung dem Stau den Eventcharakter genommen hat. Vorher gingen Fenster runter und flogen Türen auf, man unterhielt sich, tauschte ein paar aufmunternde Worte aus. Heute leidet jede Crew für sich alleine. Reisetipp: Wer noch echten Hitzestau erleben will, stellt sich am besten stundenlang in die Warteschlange vor einer Fähre.

Für die Erwachsenen bedeutete er: Pässe rauskramen, einen treudoofen Blick aufsetzen und auf das Beste hoffen. Für die Kinder: zumindest benehmen, am besten gut. Einfach das machen, was Eltern «zusammenreissen» nennen. Mit der Zusatzaufgabe, sich abends oder morgens am besten schlafend zu stellen und so mitleiderregend zu sabbern, dass kein noch so harter Grenzer diesen Tiefschlaf stören wollte.

Klar, das kann man auch vermissen. Reisen war Teamwork, sorgte regelmässig für spannende Momente und liess Kinder ihre sonst so souveränen Eltern mal von einer anderen Seite erleben. Aber die meisten dürften es schätzen, keinen Plan und mehr Zeit für Entspannung zu haben. Wenn alles schläft und einer wacht, dann hast du etwas richtig gemacht.

Mit dem Auto anzukommen bedeutet, auch wirklich angekommen zu sein. Gang raus, Motor aus, der Urlaub fängt an. Eine Familie, alleine auf vier Quadratmetern, gemeinsam am Ziel. Dieser Moment ist so gut, dass er über die Jahre nicht besser werden konnte. Dafür wertvoller, weil immer mehr geteilte Lebenszeit im Gepäck steckt.

Frische Eindrücke mischen sich mit alten Geschichten, während die Strapazen der Fahrt langsam verblassen. Was sofort aufkommt, ist Erleichterung und eine Portion Demut, dass mal wieder alles gutgegangen ist. Weil die geplatzten Reifen, Rettungswagen und Warnblinker auf Warnstreifen mal wieder nur andere betrafen. Heute ist alles besser, denn gestern lag die Fahrt noch vor uns. Den Rest wird die Zeit in Erinnerungsgold verwandeln.

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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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