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Linn Schiffmann
Hintergrund

Beim Fernwandern zählen gute Ausrüstung und interessante Begegnungen

Siri Schubert
3-10-2024

Von Finnland bis Spanien – Linn Schiffmann ist gern auf Fernwanderwegen unterwegs. In acht Ländern ist sie bereits gewandert und hat ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben. Im Interview teilt sie ihre Top-Tipps.

Linn Schiffmann ist Autorin und freischaffende Künstlerin. Seit ihrer Jugend gehört fernwandern zu ihren Leidenschaften. So erkundete sie zu Fuss Wanderwege in Norwegen, den spanischen Teil des Jakobswegs, den West Highland Way in Schottland und den Hirvaan Kierros in Finnland. Zudem wanderte sie auf dem Inntaler Höhenweg in den Alpen und ist immer wieder in deutschen Mittelgebirgen und Regionen wie dem Sauerland unterwegs.

Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Was war deiner?

Jetzt hast du ja etwas Ähnliches gemacht. Du bist sehr viel gewandert, in acht Ländern in Europa und 1700 Kilometer auf Fernwanderwegen. Und hast ein Buch dazu geschrieben.

Ja, es sind Geschichten über Begebenheiten und Begegnungen auf dem Jakobswegs, dem West Highland Way in Schottland oder den Wegen im Salamajärvi Nationalpark in Finnland und in den österreichischen Alpen sowie im Sauerland. Dazwischen gibt es fiktionale Geschichten.

Diese Mischung ist eher ungewöhnlich für Reiseliteratur.

Die erste mehrtägige Wanderung war mit 16 Jahren, dann bist du mit 20 Jahren den spanischen Teil des Jakobswegs, den Camino Francés, gewandert und gehst seither immer wieder auf längere Wanderungen. Inzwischen bist du 34 Jahre alt. Und wie du in deinem Buchtitel selbst fragst: Warum machst du das eigentlich?

Auf jeden Fall wegen der vielen tollen Begegnungen und Gespräche unterwegs. Das ist wirklich ein ganz wichtiger Teil für mich. Und natürlich gibt es die Punkte, an denen ich müde bin, meine Füsse schmerzen, ich keine Unterkunft finde und es tagelang regnet. Dann stelle ich mir die Frage, warum ich das eigentlich mache. Aber klar ist auch, dass die besten Geschichten entstehen, wenn etwas schiefgeht.

Was macht für dich den grössten Reiz aus?

Das Wandern ist einfach ein riesiger Kontrast zum Alltag, in dem ich doch viel vor dem Computer sitze und mit dem Kopf arbeite. Das Schreiben und die Malerei sind wichtige Teile meines Lebens, aber wenn ich draussen bin, fühle ich mich viel lebendiger. Ausserdem mag ich die Selbstbestimmtheit beim Wandern. Ich muss und darf mich praktisch ständig für oder gegen etwas entscheiden und das hat auch seinen Reiz.

Wie hat das Wandern dein Leben verändert?

Was schätzt du an solchen Begegnungen besonders?

Jeder Weg ist einzigartig. Trotzdem: Hast du einen Favoriten?

Aber da gibt es sicher auch Herausforderungen.

Ja, zum Beispiel in Schottland, als ich auf brünftige Hirsche gestossen bin, die miteinander kämpften. Da wollte ich nicht dazwischen geraten. Einmal stand eine Hirschkuh mit ihrem Kalb auf dem Weg und schnaufte schon ganz wütend. Da habe ich mich dann schnell ins Gebüsch verzogen. Aber Begegnungen mit Tieren sind überall möglich. Mit Mutterkühen zum Beispiel. Nicht nur am Alpenrand, sondern auch im Sauerland kommt das vor.

Welche Tipps würdest du Einsteigerinnen und Einsteigern geben?

Gute Vorbereitung ist auf jeden Fall wichtig. Zum Beispiel die Erfahrungsberichte anderer lesen, sich mit Karte und Kompass vertraut machen und das Material testen. Wenn du mit Partnerin oder Partner eine grössere Strecke wandern möchtest, dann geht doch erst einmal übers Wochenende los und schaut, ob Tempo, Fitnesslevel, Risikofreudigkeit und auch die Ansprüche an die Wanderung zueinander passen. So kannst du dir einiges an Frust und Konflikten ersparen.

Gibt es Fernwanderwege, die du für die erste längere Tour empfehlen würdest?

Wie sieht es mit der Ausrüstung aus? Was ist dein Top-Tipp?

Bleiben wir bei den Füssen. Wie sieht’s mit Schuhen aus?

Was hast du sonst noch für Tipps zur Ausrüstung?

Spannend. Was findet sich sonst noch in deinem Rucksack?

Beim Erste-Hilfe-Set solltest du nicht sparen. Vor allem nicht bei den Pflastern. Wenn du welche mitnimmst, die nicht richtig kleben oder sich beim kleinsten bisschen Schweiss oder Feuchtigkeit lösen, hast du schnell ein Problem. Und oft bist du in Gegenden unterwegs, in denen du Pflaster oder andere Verbandsmaterialien nicht einfach nachkaufen kannst.

Gibt es noch etwas, was du im Laufe der Zeit gelernt hast in Sachen Ausrüstung?

Für viele ist eine Fernwanderung ja die Erfüllung eines Lebenstraums. Waren für dich die bisherigen Wanderungen eher Traum oder Ernüchterung?

Tatsächlich machen sich viele auf den Weg, um Klarheit über die Zukunft, ihren Beruf oder eine Beziehung zu bekommen. Und da kommt die Inspiration nicht immer wie gewünscht. Ich bin nicht mit so hohen Erwartungen losgezogen, sondern dachte einfach, dass es interessant werden könnte und vielleicht Spass macht – und so war es dann auch.

Vielen Dank, Linn, für die spannenden Einblicke in deine Touren und das Gespräch.

Wenn du noch weitere teils ernsthafte, teils humorvolle Tipps zur Ausrüstung beim Wandern suchst, findest du sie hier

Titelbild: Linn Schiffmann

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Forschungstaucherin, Outdoor-Guide und SUP-Instruktorin – Seen, Flüsse und Meere sind meine Spielplätze. Gern wechsel ich auch mal die Perspektive und schaue mir beim Trailrunning und Drohnenfliegen die Welt von oben an.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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