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Hintergrund

Bikefitting beim Profi oder die Bedeutung von fünf Millimetern

Patrick Bardelli
6-9-2023
Bilder: Christian Walker

Ich will endlich die perfekte Sitzposition auf meinem Gravelbike finden und gehe darum zum professionellen Bikefitting. Drei Stunden später verlasse ich die Basler Crossklinik mit einem «neuen» Velo. Und der Erkenntnis, dass fünf Millimeter viel mehr sein können, als bloss ein halber Zentimeter.

«Du musst deine Schrittlänge mit 0,885 multiplizieren» oder «einfach auf dem Sattel sitzen und den Fuss mit der Ferse aufs Pedal stellen». Das sind zwei der gängigen Faustregeln, wenn es darum geht, die richtige Sattelhöhe für das Velo zu bestimmen. Die möglichst perfekte Sitzposition auf dem Drahtesel zu finden, hängt jedoch von vielen weiteren Faktoren ab. Darum brauche ich keine grobe Faustregel, sondern ein professionelles Bikefitting.

Anamnese und funktioneller Test des Bewegungsapparats

Und dann ist da auch die Frage nach der Beweglichkeit. Gerade im fortgeschrittenen Alter sieht es hier oft nicht mehr so geschmeidig aus. In meinem Fall besteht eine Dysbalance zwischen dem rechten und linken Bein, wobei das linke dem rechten Bein in Sachen Beweglichkeit deutlich hinterherhinkt. Raphael Böni gibt mir gleich einige Übungen mit auf den Weg, um dieses Defizit zu beheben und die Beinachsenstabilität zu verbessern.

Sitzpositionsanalyse inklusive Druckmessung: kleine Anpassungen, grosse Wirkung

Ein wichtiger Punkt: Ich mache das Bikefitting inklusive Satteldruckmessung mit gebioMized. Grundsätzlich kann man dieses Feature auch weglassen. Raphael Böni empfiehlt es jedoch ausdrücklich, da diese Messung wichtige Hinweise zur Sitzposition (Druckverteilung und Stabilität) liefert.

Damit wir uns richtig verstehen: Wir reden hier von einigen wenigen Millimetern. Die Anpassungen scheinen auf den ersten Blick minimal zu sein. Auf den zweiten sind die Auswirkungen auf dem Bike enorm. Zum Beispiel stellt Raphael Böni fest, dass meine Cleats ein wenig zu weit vorne am Schuh positioniert sind. Er nimmt sie darum fünf Millimeter zurück, sodass sie exakt auf der Achse zwischen den Grundgelenken des grossen und kleinen Zehs liegen.

Jede Menge Daten und eine wichtige Erkenntnis

Nach drei Stunden sind doch einige Kilometer auf der Rolle zusammen gekommen und mein Gravelbike ist nun auf mich eingestellt, pardon, gefittet. Zum Schluss erstellt Raphael Böni mit dem sogenannten Zin-Tool von Retül ein digitales Abbild meines Velos. Und ich bekomme im Anschluss ein 10-seitiges PDF mit meinem persönlichen Report. Dieser ist vollgepackt mit Zahlen zu allen möglichen Einstellungen wie Sattel- und Lenkerposition, Trittausrichtung und Gelenkwinkel.

Aber frei nach dem Sprichwort mit dem Bild und den vielen Worten, sagen diese zwei Bilder mehr als 1000 Zahlen:

Subjektiv fühlt sich die Position auf dem Velo nun um einiges sportlicher an. Ich sitze tiefer, weiter nach vorne geneigt, sodass die Position auch auf der Dropbar, also dem unteren Teil des Rennlenkers, angenehm ist. Die Schultern sind gesetzt und die Arme sind nun nicht mehr durchgestreckt, sondern in einer entspannten Position. Und ich muss das nochmals wiederholen, schlussendlich haben wir (nur) Folgendes verändert:

  • Cleats 5 mm nach hinten
  • Sattel 5 mm tiefer
  • Sattelwinkel auf 0°
  • Lenker nach unten rotiert und Hoods 10 mm nach oben
  • Sattel 5 mm zurück

Epilog

Seit meinem Besuch bei Raphael Böni in der Crossklink sind nun einige Tage vergangen und ich habe rund 50 Kilometer mit dem neu eingestellten Velo abgespult. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

Ausserdem scheint mir die Kraftübertragung wesentlich besser zu sein. Alles in allem fühlt sich alles ein Mü sportlicher an. Das ist, wie gesagt, ein erster Eindruck nach ein paar wenigen Kilometern und doch ein grosser Unterschied zu vorher.

Du bist auch an einem professionellen Bikefitting bei der Crossklink in Basel interessiert? Hier findest du alle relevanten Informationen dazu.

Titelfoto: Christian Walker

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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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