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Hintergrund

Gesundes Rot in Obst und Gemüse

Anna Sandner
24-1-2024

Rotes Obst und Gemüse sieht nicht nur gut aus, sondern steckt auch voller gesunder Nährstoffe. Verantwortlich für die Farbgebung: Anthocyane und Carotinoide. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien und können vor Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen schützen.

Rot in der Natur kann zweierlei Dinge bedeuten: «Vorsicht, giftig!» oder «Aufgepasst, die Frucht ist reif!». Auf den ersten Blick ein merkwürdiger Widerspruch. Rot erregt Aufmerksamkeit. Im positiven oder auch negativen Sinne.

Denn «Rot» ist eine auffällige Farbe, die von visuell orientierten Tieren (wie zum Beispiel dem Menschen) leicht wahrgenommen wird – sogar aus der Ferne. Diese Aufmerksamkeit wird in der Pflanzenwelt nun unterschiedlich genutzt: einerseits als Warnung an Fressfeinde vor giftigen Pflanzen(-teilen), andererseits als Lockmittel für Bestäuber und potenzielle Verbreiter der Samen.

Die Rotfärbung hat noch einen weiteren Vorteil: Sie dient als UV-Schutz, ist also wie eine Sonnencreme in der Welt der Pflanzen.

Carotinoide: Immunboost von Orange bis Rot

Es sind die Carotinoide, die vielen Pflanzen und ihren Früchten die knallig-rote Färbung verleihen. Je nach Zusammensetzung können sie auch gelblich-orange wirken, wie in Karotten zum Beispiel. Die Farbe lässt das Gemüse aber nicht nur appetitlich erscheinen. Carotinoide sind darüber hinaus aus verschiedenen Gründen ein wahrer Gesundheitsbooster.

Die am besten untersuchte Wirkung ist ihre Funktion als Antioxidantien. Die Pflanzenstoffe fangen freie Radikale im Körper ab und machen sie unschädlich. Auf diese Weise können sie vor Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen schützen. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und kräftigen das Immunsystem. Und auch der sogenannten Maculadegeneration, einer Augenerkrankung, wirken sie entgegen.

Anthocyane: Antioxidative Wirkung von Blau-Violett bis Rot

Noch eine weitere Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die Anthocyane, können für die Rotfärbung verantwortlich sein. Auch sie sind vor allem aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung gesund: Oxidativer Stress wird mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Herzkrankheiten, Entzündungen und neurodegenerative Erkrankungen. Indem die Anthocyane freie Radikale einfangen, schützen sie den Körper vor Zellschäden.

Wie die Carotinoide decken auch sie insgesamt eine ganze Farbpalette ab: von Rot über Lila bis Blau. Und sie haben einen besonderen Effekt. Je nach pH-Wert ändern sie ihre Farbe. Unter sauren Bedingungen (niedriger pH-Wert) erscheinen sie rot, bei neutralem pH lila und in alkalischer Umgebung (hoher pH-Wert) sind sie blau.

Dieses Phänomen kannst du bei der Reifung von Früchten beobachten: Wenn der pH-Wert durch die vermehrte Zuckerbildung abnimmt, verändern die Anthocyane ihre Struktur und erscheinen rötlicher.

Gesunde, bunte Vielfalt

Leuchtend rote Kerne: Superfood Granatapfel

Die rote Farbe des Granatapfels wird hauptsächlich durch Anthocyane, insbesondere durch das Cyanidin-Pigment, verursacht. Neben Anthocyanen enthält der Granatapfel auch antioxidative Verbindungen wie Ellagsäure, Tannine und Vitamin C. Granatäpfel sind für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt. Sie können den Blutdruck senken, die Herzgesundheit fördern und das Risiko von chronischen Krankheiten reduzieren.

Wusstest du, dass jeder einzelne Granatapfel mehr als 600 Saftkerne enthält? Viel gesundes Dekorationsmaterial für deine nächste Mahlzeit.

Unzählige Formen und Farben: Paprika und Chili

Rote Klassiker: Tomaten

Mehr rote Früchte

Bist du nun auf den roten Geschmack gekommen? Dann schreib gerne in die Kommentare, welche Früchte dich noch interessieren. Und du findest hier noch etwas zu Hagebutten und Erdbeeren:

Dieser Beitrag ist im Rahmen unserer Sonderwoche zum Thema «Rot» entstanden. Sieben Tage, sieben Beiträge. Mehr Infos dazu und alle bisher erschienenen Artikel liest du hier nach:

Titelfoto: Christian Walker

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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